Nachhaltigkeit als Bildungsziel? Ernährungsfragen zwischen Bevormundung und Mitgestaltung
Dienstag, 14. Oktober 2025, 18.00 bis 20.00 Uhr
Ort: Online via livestream & Präsenz (Zentrum für Weiterbildung, Elisabethstraße 27, 8010 Graz)
Zielgruppe: Interessierte Erwachsene jeden Alters
Veranstalter: Uni Graz – Vita activa Programm 2025/26
kostenfrei, limitierte Plätze, Anmeldung nötig: https://vitaactiva.uni-graz.at/de/veranstaltungen/2025-26/vo-nachhaltigkeit/
Vortrag (in deutscher Sprache) Nachhaltigkeit als Bildungsziel? Ernährungsfragen zwischen Bevormundung und Mitgestaltung
Vortragender: Assoz. Prof. Dr. Fabian Pettig, Institut für Geographie und Raumforschung, Universität Graz
Das Thema „Nachhaltigkeit“ ist allgegenwärtig. Sie ist überstaatliche Agenda, betriebliche Strategie, individuelle Verantwortung, Verpflichtung der Älteren für nachfolgende Generationen. Was jeweils Nachhaltigkeit ist, wozu sie führen soll und wessen Aufgabe sie ist, wird unterschiedlich bestimmt. Zudem prägt Nachhaltigkeit bildungspolitisch als „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ seit Jahrzehnten auch Fragen zu Lehrkräftebildung, Lehrplanentwicklung und Unterrichtspraxis.
Der Vortrag widmet sich diesen Herausforderungen am Beispiel des Forschungsprojekts „EAT+CHANGE“ (10/2022–09/2025). Gemeinsam mit Schüler:innen von Grazer Mittelschulen haben Wissenschaftler:innen der Universität Graz u. a. zur (Nicht-)Nachhaltigkeit von Lebensmitteln, zu
Handlungsbarrieren nachhaltiger Ernährung und zu Lösungsansätzen für eine gerechtere Lebensmittelpraxis geforscht. Mit begrifflicher Reflexion,
Beispielen und Ergebnissen aus dem Forschungsprojekt lädt der Vortrag zur Diskussion ein.
Für Schule und Unterricht werden Spannungsfelder zwischen fachlichem Anspruch und pädagogischer
Haltung deutlich: Einerseits wissen wir aus fachlicher Sicht um die Dringlichkeit aller den Planeten
betreffenden Fragen, andererseits sind wir aus pädagogischer Sicht davon überzeugt, dass es falsch
ist, jungen Menschen „nachhaltiges Verhalten“ aufzuoktroyieren. So stellen sich Fragen u. a. nach
angemessener Bildungspraxis in Schule und Hochschule, die einen produktiven Umgang mit „Nachhaltigkeit“ findet, ohne ihren emanzipatorischen Anspruch aufzugeben.
!! Anmerkungen der Nachhaltig-in-Graz-Redaktion !!
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