Du bist nicht allein!
Das Good Grief Network (GGN) ist eine international bekannte gemeinnützige Organisation aus den USA, die Menschen dabei unterstützt, mit der psychischen und emotionalen Last der Klimakrise umzugehen. Mit ihrem Ansatz aus Gemeinschaftsbildung, emotionaler Resilienz und transformativer Reflexion gilt sie als eine der Pionierinnen im Feld von „Climate Grief Work“ und klimabezogener Trauerarbeit.
Ursprung und Philosophie
Das Good Grief Network wurde gegründet, um Strukturen zu schaffen, in denen Menschen ihre Klimaangst, Trauer und Verzweiflung über den Zustand der Welt ausdrücken und in stärkende, kollektive Handlung verwandeln können. Der Name lehnt sich an das Doppelverständnis von „Trauer“ (grief) und „Gnade“ (relief) an – Trauer wird nicht als Schwäche, sondern als Quelle von Erkenntnis und Verbindung verstanden.
Im Zentrum steht die Überzeugung, dass psychische Gesundheit und gesellschaftlicher Wandel untrennbar miteinander verbunden sind. Statt in apathischer Hoffnungslosigkeit zu verharren, fördert GGN einen bewussten Umgang mit Schmerz, Angst und Wut, um daraus Mitgefühl, Klarheit und Handlungsfähigkeit zu schöpfen.

Good Grief Network
Website: https://goodgriefnetwork.org/ (kann auch auf Deutsch umgestellt werden)
E-Mail: info@goodgriefnetwork.org
Instagram: @goodgriefnetwork
Facebook: https://www.facebook.com/GoodGriefNetwork.org
Das 10-Schritte-Programm: Von Ohnmacht zu Resilienz
Das Herzstück der Arbeit bildet das Programm „10 Steps to Resilience and Empowerment in a Chaotic Climate“, ein moderiertes Gruppenformat, das über zehn Wochen hinweg Menschen durch einen gemeinsamen Reflexionsprozess begleitet.
Jeder Schritt behandelt ein zentrales Thema im Umgang mit Klimaangst, Burnout und ökologischer Trauer. Dazu gehören:
- das Anerkennen eigener Emotionen angesichts globaler Krisen,
- der Austausch in einem sicheren, urteilsfreien Raum,
- die Erforschung persönlicher Werte und Glaubenssätze,
- sowie die Stärkung der Verbindung zu anderen Menschen und zur Erde.
Die 10 Schritte zu Resilienz und Selbstbestimmung in einem chaotischen Klima
| 1. Accept the Severity of the Predicament | 1. Ich akzeptiere die Schwere der Lage |
| 2. Be With Uncertainty | 2. Ich gehe mit der Ungewissheit um |
| 3. Honor My Mortality & the Mortality of All | 3. Ich nehme meine Sterblichkeit und die Sterblichkeit aller an. |
| 4. Do Inner Work | 4. Ich arbeite an mir selbst |
| 5. Develop Awareness of Biases & Perception | 5. Ich entwickle ein Bewusstsein für Vorurteile und Wahrnehmung |
| 6. Practice Gratitude, Witness Beauty & Create Connections | 6. Ich übe Dankbarkeit, erlebe Schönheit und baue Verbindungen auf |
| 7. Take Breaks & Rest | 7. Ich mache Pausen und ruhe mich aus |
| 8. Grieve the Harm I Have Caused | 8. Ich trauere über den Schaden, den ich angerichtet habe |
| 9. Show Up | 9. Ich werde präsent. |
| 10. Reinvest in Meaningful Efforts | 10. Ich investiere in sinnvolle Bemühungen |
Die Teilnehmenden berichten immer wieder, dass sie durch diese Struktur ein neues Gleichgewicht, Hoffnung und Gemeinschaftsgefühl finden. Eine Teilnehmerin beschreibt: „Die Gruppe hat mir geholfen, meine Klimaangst zu verarbeiten und meine Aktivismusarbeit mit mehr Balance und Präsenz fortzusetzen.“
Buch: How to Live in a Chaotic Climate
Das oben erwähnte Programm bildet auch die Grundlage des Buches „How to Live in a Chaotic Climate“, das zeigt, wie Menschen inmitten des ökologischen und sozialen Umbruchs Bedeutung, Freude und Verbindung neu entdecken können. Es verbindet psychologische Einsichten mit spirituellen und gesellschaftlichen Perspektiven und richtet sich an alle, die nicht nur überleben, sondern bewusst leben möchten – mit der Krise, nicht gegen sie.
Dokumentar-Film: „Gute Trauer“
Seit September 2025 kann man diesen Film auch ausleihen. „Good Grief: Die 10 Schritte“ ist ein ergreifender und aufschlussreicher 38-minütiger Dokumentarfilm, der die transformative Reise von Menschen begleitet, die angesichts des Klimawandels und der Polykrise verzweifelt sind. Die Teilnehmer können sich ihren schmerzhaften Gefühlen stellen und dabei Freude, Verbundenheit und ein neues Gefühl der Möglichkeit finden. => Link.
Die Kraft der Gemeinschaft
Ein zentrales Element des Good Grief Network ist die kollektive, mitfühlende Gemeinschaft. In einer Atmosphäre von Empathie und Verletzlichkeit entsteht das, was Aktivist*innen und Psycholog*innen zunehmend als „soziale Resilienz“ beschreiben: die Fähigkeit, gemeinsam mit Unsicherheit und Verlust umzugehen.
“Selten, wenn überhaupt, wird einer von uns allein geheilt. Heilung ist ein Akt der Gemeinschaft.“ – Bell Hooks
Bedeutung für die Klimabewegung
Das Good Grief Network trifft einen Nerv in der wachsenden Bewegung der Klimatrauergruppen und ökologischen Achtsamkeitspraxis. Es bricht mit der Vorstellung, Aktivismus müsse rein rational oder kämpferisch sein – und zeigt, dass auch die emotionale Arbeit eine politische Handlung ist. Diese Form von emotionalem Community-Building schafft nicht nur Heilung, sondern stärkt auch das Fundament für weiteres, langfristiges, nachhaltiges Engagement.
Das Good Grief Network erinnert daran, dass tief empfundene Trauer keine Schwäche ist, sondern ein Zeichen der Liebe zur Welt. Wer sich vom Klimachaos überwältigt fühlt, findet hier kein bloßes Trostpflaster, sondern eine Einladung, emotional präsent zu bleiben – und dadurch kraftvoller, weiser und menschlicher zu handeln.
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