„Wir müssen aufhören, einfach nur für mehr Klimaschutz zu sein und anfangen, diesen aktiv zu erkämpfen. Klimaschutz fällt leider nicht einfach so vom Himmel, sondern muss gegen die Interessen der fossilen Industrie und gegen eine träge Politik laut und permanent eingefordert werden.“ – @HeadSoccer@climatejustice via Twitter 27.10.2023 – Hier kommt unser Klima-Update vom 10.12.2023, mit Fakten, Infos & Geschichten als Einladung zu Information, Aufwachen, Handeln, Teilen oder Verwenden. Alle Folgen unserer Klima-Updates finden sich unter diesem Link. Wir sammeln für euch (fast täglich) die wichtigsten Themen rund ums Klima. Dabei darf natürlich auch Positives nicht zu kurz kommen. Was wir aber nicht tun: Durch falsche Hoffnung beruhigen und von der Dringlichkeit der Klimakrise ablenken. Hoffnung kommt nur durch Tun.
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ZIB2-Interview mit Prof. Hans Joachim Schellnhuber, 4.12.2023
„Ich will Klartext reden. Die Klimasituation wird immer dramatischer. Wir haben die absurde Situation, dass wir auf die Klimawand zurasen und zwar mit steigender Geschwindigkeit. Und die Fahrer aber glauben, sie könnten immer mehr von der Bremse runtergehen und das Gaspedal noch durchtreten. Das hat man in großen Krisen der Menschheit immer wieder erlebt. Wenn die Gefahr übermächtig erscheint, sagt man, ich zieh mich in das wohlige Gefühl des Aufgebens zurück. Das hört man auch in den Umfragen, dass die Menschen sagen, die Klimakrise kriegen wir sowieso nicht mehr in den Griff. Aber die Schmerzen, das Leid, der Tod, der kommen wird, wenn wir jetzt gegen die Wand rasen, das werden alle noch zu spüren bekommen.
Tobias Pötzelsberger:
Aber ist das nicht auch ein gewisses Versagen der Wissenschaft, wenn so große Teile der Bevölkerung die Dringlichkeit nicht erkennen? Die ÖAW Österreichische Akademie der Wissenschaft hat gerade eine Umfrage veröffentlicht, in der 40% der Befragten sagen, selbst bei einem Anstieg der globalen Temperatur um 3 Grad könne die Menschheit gut leben.
Schellnhuber:
Ich habe mir diese Studie sehr genau angesehen. Die Wissenschaft hat hier nicht versagt. Sie hat das sehr klar gemacht. Ich war vor über 10 Jahren beim Weltbank-Bericht beteiligt, wo wir gesagt haben, 3 oder 4 Grad Erwärmung wären das Ende der Zivilisation. Den Satz wiederhole ich gerne. Wir haben das deutlich ausgesprochen.
Man hat hier aber diese sogenannte kognitive Dissonanz. Das ist ein Ausdruck aus der Psychologie. Ein Betroffener sieht, dass eine sehr schrecklich Entwicklung auf ihn zukommt. Er weiß, dass er etwas tun müsste. Aber die Antwort ist nicht, aktiv zu werden, wie wir das erwarten würden, sondern zu verdrängen. Wir gehen jetzt in eine kollektive Verdrängung. Aus der Geschichte kennen wir das. Ganze Gesellschaften gehen unter, weil je näher die Krise kommt, desto stärker versucht man, stur zur Seite zu schauen. Und das ist das Gefährlichste, was wir im Augenblick haben. Wir rasen auf eine Klimaentwicklung von 3 Grad zu, 3 Grad wären unbeherrschbar.
Tobias Pötzelsberger:
Was würden 3 Grad bedeuten?
Schellnhuber:
Ich mache Ihnen das an einer einzigen Zahl bildlich verständlich. Bei einer 3 Grad Erwärmung würden die inneren Tropen unbewohnbar werden. In dem Sinn, dass Sie ohne Klimaanlage im Freien nicht länger als drei Stunden überleben könnten, weil die Kombination aus Luftfeuchtigkeit und Temperatur uns physiologisch überfordern würde. Das heißt, 2 bis 3 Milliarden (!) Menschen hätten keinen Lebensraum mehr. Wo gehen diese Menschen hin? Gleichzeitig haben wir eine Abschottungspolitik. Das ist das, was die Amerikaner den „perfect storm“ nennen. Zwei Lokomotiven rasen aufeinander zu. Einerseits schrumpft die bewohnbare Zone auf der Erde, auf der anderen Seite haben wir noch immer ein Bevölkerungswachstum.
Schellnhuber: „Das heißt, hier im Fernsehen kann ich Ihnen sagen: Wenn wir in Richtung 3 Grad gehen oder mehr, wäre das das Ende der menschlichen Zivilisation.“
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