Silberdistel Voting 2025

Publikums-Voting: 6. April bis 20. April 2025

Wir freuen uns, dass unsere Gartenautorin Barbara Kochauf mit ihrem Projekt „Biber macht Schule“ unter den Nominierten des Biodiversitätspreises Silberdistel 2025 ist und hoffen, euch für ein Voting begeistern zu können!

Der Silberdistel – M. & W. Graf Biodiversitätspreis des Landes Steiermark würdigt Projekte in der Steiermark, die die Artenvielfalt in der Region fördern, und wird in fünf Kategorien verliehen. Das Voting startet am 6. April und endet am 20. April. Die Gewinner:innen werden am 27. Mai 2025 bekannt gegeben. Für den Silberdistel-Biodiversitätspreis des Jahres 2025 wurden folgende Personen und Organisationen nominiert.

Silberdistel Voting 2025

Triff deine Wahl und bestätige sie, indem du auf den Button „Stimme abgeben“ klickst. Pro Kategorie kannst du pro E-Mail-Adresse eine Stimme vergeben. Link zum Voting: https://www.silberdistel.at/nominierung-und-voting-2025/
Die SiegerInnen jeder Kategorie erhalten jeweils ein Preisgeld von EURO 2.500,–. Der Ehrenpreis wird an eine Person, die sich über viele Jahre und in besonderem Maße im Sinne des Erhalts der Biodiversität verdient gemacht hat, verliehen. Vorschläge für diese Kategorie können von allen BürgerInnen des Landes Steiermark eingebracht werden.

Nominierungen der Kategorie 1: Einzelpersonen und BürgerInnen-Initiativen 

Biber macht Schule

Das Projekt „Biber macht Schule“ von „unserer“ Barbara Kochauf, Johanna Lenz und Erich Kochauf zielt darauf ab, Kindern und Jugendlichen die Natur näherzubringen und die Bedeutung von ökologischen Zusammenhängen zu verdeutlichen. Im Mittelpunkt steht der Biber, ein ehemals ausgerottetes Tier in Österreich, dessen Rückkehr sowohl Freude als auch Konflikte hervorruft. Durch interaktive Schulbesuche mit Anschauungsmaterial wie Biberfell und Schädel sowie Exkursionen zu Biberrevieren wird Wissen über die Lebensweise des Bibers vermittelt, seine Rolle als „Meister der Renaturierung“ betont und die Artenvielfalt seines Lebensraums aufgezeigt. Das Projekt fördert Verständnis und Akzeptanz für den Biber und unterstreicht die Wichtigkeit von Biodiversität – eine Botschaft, die über die Kinder in ihre Familien getragen wird.

YOUth for Nature

Das Projekt YOUth FOR NATURE bietet jungen Menschen zwischen 15 und 29 Jahren die Möglichkeit, eigenständig Naturschutzprojekte zu entwickeln und umzusetzen, unterstützt durch den Nationalpark Gesäuse und Sponsoren. Als erste von der EUROPARC Federation anerkannte YOUTH+ Gruppe Österreichs engagiert sich das zehnköpfige Team ehrenamtlich für Biodiversität in der Steiermark. Die Initiativen reichen von Biotoppflege über Umweltbildung bis hin zu wissenschaftlichem Monitoring und zeichnen sich durch lokale Verankerung, Öffentlichkeitsarbeit und internationale Vernetzung aus. Der generationenübergreifende Ansatz fördert innovative Ideen und schafft langfristige Multiplikatoren für den Naturschutz. YOUth FOR NATURE sensibilisiert durch Workshops, Medienarbeit und Veranstaltungen für die Bedeutung der Artenvielfalt und leistet einen direkten Beitrag zum Erhalt der heimischen Natur.

Mein Leben für die Fische! Erhalt des Huchens und seiner Lebensräume.

Im Projekt „Mein Leben für die Fische!“ von Franz Keppel geht es ganz um den Schutz des Huchens, einer stark gefährdeten Fischart, die in der Steiermark nur noch in wenigen freien Fließstrecken der Mur vorkommt. Durch die Renaturierung von Laichplätzen, intensive Öffentlichkeitsarbeit und den Erhalt dynamischer Kiessubstrate kämpft Keppel gegen die ökologischen Schäden durch Wasserkraftwerke und Flussregulierungen. Mit einfachen Werkzeugen restauriert er erfolgreich Laichplätze, die 2024 vollständig von Huchen angenommen wurden. Das Projekt ist entscheidend für den Erhalt der Biodiversität, da 74 % der autochthonen Fischarten der Steiermark und viele andere Flusslebewesen bedroht sind. Der Schutz der letzten freien Fließstrecken bietet eine Überlebenschance für diese Arten und zeigt das Potenzial für nachhaltige Renaturierungsmaßnahmen.

Wanderfalkenschutz an Gebäuden in der Steiermark.

Das Projekt „Wanderfalkenschutz an Gebäuden in der Steiermark“ unter der Leitung von Leander Khil zielt darauf ab, den bedrohten Wanderfalken durch die Anbringung von Nisthilfen an hohen Gebäuden zu unterstützen. Brutplätze auf Gebäuden zeigen einen höheren Bruterfolg als natürliche Felswände, was zur Erhöhung der Resilienz des kleinen steirischen Bestands beiträgt. Neben der Förderung neuer Brutansiedlungen durch zusätzliche Nisthilfen wird die Ausbreitung der Jungvögel wissenschaftlich mittels Beringung erforscht. Das Herz-Jesu-Kirchenpaar „Inge & Ivica“ hat bereits 16 Jungvögel hervorgebracht und dient als Symbol für den Artenschutz, begleitet von einer breiten Öffentlichkeitsarbeit und Live-Berichterstattung. Mit etwa 50 Paaren zählt der Wanderfalke zu den gefährdeten Arten in der Steiermark, und sein Schutz ist essenziell für die Biodiversität und die Stabilität des Ökosystems.

Nominierungen der Kategorie 2: Bildungseinrichtungen (Kindergärten, Schulen, Universitäten, Fachhochschulen, Erwachsenenbildung) und Gemeinden

Biodiversität und Samenbanken: Die Bedeutung des Mikrobioms für den langfristigen Artenschutz

Das Forschungsprojekt der Technischen Universität Graz untersucht die Bedeutung des Mikrobioms für den langfristigen Artenschutz durch Samenbanken. In Zusammenarbeit mit der Millenium Seed Bank in Kew und dem Botanischen Garten Graz wurden Lagerungsbedingungen analysiert, um das Samenmikrobiom endemischer Pflanzen des Hochschwabs zu erhalten. Das Samenmikrobiom, essenziell für Keimung und Schutz vor Krankheitserregern, zeigt eine hohe Diversität: Jede Pflanzenart beherbergt ein spezifisches Mikrobiom. Die Lagerung beeinflusst die Überlebensfähigkeit dieser Mikroorganismen und somit deren Fähigkeit, Pflanzen nach Wiederausbringung zu besiedeln. Optimierte Lagerungsbedingungen sichern nicht nur die Pflanzenarten, sondern auch ihre mikrobiellen Symbionten, was entscheidend für den Erhalt der globalen Biodiversität ist.

Biodiversitätsförderung im Kleinwald: Effiziente Anreize durch Rückwärtsauktionen

Das Projekt „Biodiversitätsförderung im Kleinwald: Effiziente Anreize durch Rückwärtsauktionen“, durchgeführt vom Institut für Umweltsystemwissenschaften der Universität Graz im Rahmen des Interreg Alpine Space Programms „Forest EcoValue“, zielt darauf ab, private Kleinwaldbesitzer:innen zur Förderung der Biodiversität zu motivieren. Mithilfe eines innovativen Ansatzes, der sogenannten Rückwärtsauktion, können Waldbesitzer:innen Biodiversitätsmaßnahmen wie das Belassen von Totholz oder die Einführung neuer Baumarten in Monokulturen umsetzen und dafür Prämien erhalten. Die Auswahl der Projekte erfolgt anhand ökologischer und sozialer Kriterien sowie der Kosten-Qualitäts-Relation. Ziel ist es, Lebensräume für Tiere, Pflanzen und Pilze zu schaffen und die Widerstandsfähigkeit der Wälder gegen Klimaschäden zu erhöhen. Das Projekt fördert einen kulturellen Wandel hin zu einer nachhaltigen Waldbewirtschaftung und läuft in Kooperation mit regionalen Partnern bis April 2026.

Renaturierung Attemsmoor

Das Renaturierungsprojekt Attemsmoor der Marktgemeinde Straß in Steiermark zielt darauf ab, das einzige außeralpine Moor des Murtals zu bewahren und als wertvollen Lebensraum für seltene Tier- und Pflanzenarten zu erhalten. Zwischen 2023 und 2024 wurden umfangreiche Maßnahmen wie die Ausbaggerung des Moortümpels, Entfernung standortfremder Gehölze, Bekämpfung von Neophyten und Wiederaufforstung umgesetzt, um den Moorkörper und den Erlenbruchwald zu stabilisieren. Diese Arbeiten schaffen Fortpflanzungsquartiere für geschützte Arten wie die Vogel-Azurjungfer und den Springfrosch sowie Lebensräume für seltene Pflanzen wie den Kamm-Wurmfarn. Ergänzend wurde ein Naturvermittlungskonzept mit Erlebnissteg, Informationstafeln und interaktiven Elementen entwickelt, um das Bewusstsein für die ökologische Bedeutung des Moors zu stärken. Das Projekt trägt wesentlich zur Biodiversität bei und schützt dieses bedrohte Feuchtgebiet vor Verschilfung und Grundwassermangel.

„ausARTEN“ – Das Projekt für mehr Artenvielfalt im Mürztal

Das Projekt „ausARTEN“ des BORG Kindberg fördert aktiv die Biodiversität im Mürztal und bietet Schüler:innen die Möglichkeit, ihre Zukunft nachhaltig zu gestalten. Im schuleigenen Freiluftlabor verbinden sie wissenschaftliche Erkenntnisse mit praktischer Forschungsarbeit und digitalen Medien, begleitet von Expert:innen. Zu den bisherigen Initiativen zählen eine digitale Wanderroute, Erhebungen der Artenvielfalt, Workshops und Awareness-Projekte auf Social Media. Geplante Maßnahmen für 2025 umfassen unter anderem eine Streuobstwiese, Nisthilfen, Insektenhotels und einen Biodiversitäts-Podcast. Das Projekt trägt zur Förderung von Artenvielfalt bei und sensibilisiert die Öffentlichkeit durch innovative Bildungsangebote und Plattformen.

Nominierungen der Kategorie 3 NGO’s, Vereine, Körperschaften öffentlichen Rechts

Dynamische Waldtypisierung Steiermark

Das Projekt „Dynamische Waldtypisierung Steiermark“ bietet eine europaweit einzigartige, digital und kostenfrei zugängliche Planungs- und Beratungsgrundlage für die nachhaltige Waldbewirtschaftung in der Steiermark. Auf Basis wissenschaftlicher Daten und Klimamodellen wurden Empfehlungen für bis zu 60 Baumarten entwickelt, die die Auswirkungen des Klimawandels bis 2100 berücksichtigen. Über 100 Expert:innen aus 12 Institutionen erarbeiteten systematisch Daten zu Wasser-, Wärme- und Nährstoffhaushalten der Waldstandorte, die mit Klimaszenarien verknüpft wurden. Die Ergebnisse ermöglichen eine präzise Einschätzung der Baumarteneignung für jeden Standort und bieten Handlungsempfehlungen für eine klimafitte Waldbewirtschaftung. Das Projekt umfasst zudem ein praxisorientiertes Handbuch und GIS-basierte Karten, die Biodiversität fördern und langfristig zur Anpassung der Wälder an den Klimawandel beitragen sollen.

Fledermaus Findlinge und Problemquartiere in der Steiermark

Das Projekt „Fledermaus Findlinge und Problemquartiere in der Steiermark“ der Koordinationsstelle für Fledermausschutz und -forschung in Österreich (KFFÖ) zielt darauf ab, verletzten oder geschwächten Fledermäusen professionelle Hilfe durch den Verein „Kleine Wildtiere in großer Not“ zu bieten und Menschen zu beraten, die Probleme mit Fledermäusen an ihrem Haus haben. Über eine Hotline können Bürger:innen Fälle melden, woraufhin entweder telefonische Beratung oder schnelle Vor-Ort-Hilfe erfolgt. Das Projekt fördert den Schutz der streng geschützten Fledermäuse, indem Ersatzquartiere angeboten und Lösungen gefunden werden, die sowohl für Menschen als auch für Fledermäuse akzeptabel sind. Zudem liefert es wertvolle Daten zur Verbreitung von Fledermausarten, insbesondere schwer nachweisbarer Arten wie der Zweifarbfledermaus und Alpenfledermaus (95 % der Nachweise stammen aus diesem Projekt), und trägt zur Bewusstseinsbildung bei. Die Finanzierung erfolgt durch das Referat Naturschutz der Steiermärkischen Landesregierung.

Unsere Alm, unsere Natur: Biologische Vielfalt und historische Entwicklung der Almen im Naturpark Zirbitzkogel-Grebenzen

Das Projekt „Unsere Alm, unsere Natur“ im Naturpark Zirbitzkogel-Grebenzen zielt darauf ab, die biologische Vielfalt auf sechs Almen zu erfassen und langfristig zu sichern. Dabei wurden die Almbauern und -bäuerinnen aktiv eingebunden, um gemeinsam die Geschichte der Almen, aktuelle Herausforderungen und biodiversitätsrelevante Aspekte zu analysieren. Für jede Alm wurde ein Biotoppflegeplan erstellt, der wertvolle Lebensräume wie die Steirische Goldschrecke schützt. Erste Maßnahmen wie Weideextensivierung und Auszäunung wurden umgesetzt, begleitet von Workshops und Flurbegehungen zur Wissensvermittlung. Das Projekt legt die Grundlage für eine nachhaltige und biodiversitätsfördernde Almbewirtschaftung und stärkt die Zusammenarbeit zwischen Naturschutz und Landwirtschaft, um die über Jahrhunderte entstandene Alm-Biodiversität zu bewahren.

Der zauberhafte Nachthimmel – Zertifizierung Sternenpark

Der Naturpark Sölktäler strebt die Zertifizierung als internationaler Sternenpark durch DarkSky International an, um den natürlichen Nachthimmel vor Lichtverschmutzung zu schützen. Das Projekt umfasst die Umstellung der öffentlichen Beleuchtung auf umweltfreundliche Systeme, systematische Messungen der Nachthimmelqualität und die Inventarisierung aller Lichtquellen. Darüber hinaus werden Bildungsprogramme für Schulen und Gemeinden entwickelt, sowie Sternenplätze mit astronomischen Karten eingerichtet, um Bewusstsein für die Bedeutung eines dunklen Nachthimmels zu schaffen. Mit Unterstützung des Astronomen Stefan Wallner soll bis 2025 der Antrag eingereicht werden. Das Vorhaben dient nicht nur dem Schutz der Biodiversität, sondern fördert auch die Gesundheit von Mensch und Natur und setzt ein Modell für nachhaltigen Umweltschutz mit überregionaler Bedeutung.

Nominierungen der Kategorie 4: Gewerbliche bzw. landwirtschaftliche Betriebe und Unternehmen

Der Griff nach den zoologischen Sternen – Erstmalige Untersuchung der Tierwelt der Baumkronen im steirischen Wald

Das Projekt „Der Griff nach den zoologischen Sternen“ erforscht erstmals die Tierwelt der Baumkronen im steirischen Wald, einem bislang unerforschten Lebensraum. Ziel ist die umfassende Inventarisierung der Artenvielfalt im Kronendach, das 30 bis 50 Meter über dem Waldboden liegt. Seit 2019 wurden bereits über 3.000 Arten dokumentiert, darunter mindestens 730 Tierarten in der Kronenregion, mit spektakulären Erstnachweisen für die Steiermark, Österreich, Europa und die Wissenschaft. Die Untersuchung umfasst 21 Tiergruppen und nutzt innovative Methoden wie genetische Analysen und mikroskopische Untersuchungen. Dieses Pionierprojekt liefert wichtige Erkenntnisse für den Artenschutz und zeigt die immense Biodiversität des größten Ökosystems der Steiermark, das trotz seiner Größe und Bedeutung bisher wenig erforscht war. Es unterstreicht die Notwendigkeit, die Artenvielfalt zu kennen, um sie langfristig zu erhalten.

Renaturierung einer Gewerbefläche im Stadtgebiet von Graz

Die Genericon Pharma Gesellschaft m.b.H. hat eine 1.400 m² große, zuvor ökologisch wertlose Gewerbefläche in Graz renaturiert, um einen biodiversen Lebensraum und Erholungsraum für Mitarbeitende zu schaffen. Nach Entfernung von Beton und Schotter wurde ein Biotop mit Flachwasserbereich sowie eine Blumenwiese angelegt, die schonend gemäht wird. Ein Insektenhotel aus Naturmaterialien, Fledermauskästen und ein Naschgarten mit heimischen Obstbäumen und Kräutern fördern die Artenvielfalt. Sträucher und Hecken bieten das ganze Jahr über Nahrung für Insekten, während ein durchlässiger Zaun Wildtieren Zugang ermöglicht. Das Projekt zeigt bereits nach einem Jahr großen Erfolg in der Förderung der Biodiversität.

Marktgärtnerei Am Buchberg: Diversifizierter Gemüsebaubetrieb mit Achtsamkeit gegenüber biologischer Vielfalt

Die Marktgärtnerei am Buchberg ist ein diversifizierter Gemüsebaubetrieb, der auf einer Fläche von 0,6 Hektar samenfeste und teilweise alte Gemüsesorten für etwa 30 Haushalte produziert. Der Betrieb legt großen Wert auf die Förderung der Biodiversität und den achtsamen Umgang mit Böden und natürlichen Lebensräumen. Durch Methoden wie den Einsatz von Kompost als Mulch, Hackschnitzelwege mit Pilzmyzelien sowie den Verzicht auf zugekaufte Nützlinge werden optimale Bedingungen für Mikro- und Makroorganismen geschaffen. Zusätzlich fördern Baumzeilen, Totholzansammlungen, Trockensteinmauern, Blühstreifen und ein Teich die Artenvielfalt. Die Haltung von Bienenvölkern nach wesensgemäßen Prinzipien ergänzt die Bemühungen um ökologische Nachhaltigkeit. Diese Maßnahmen tragen dazu bei, ein resilientes und produktives System zu schaffen und die biologische Vielfalt rund um den Betrieb zu erhalten.

Vom Hügel: 1. Bio Schnittblumen Bäuerin Österreichs

Das Projekt „Vom Hügel“ unter der Leitung von Margrit De Colle, der ersten Bio-Schnittblumenbäuerin Österreichs, setzt sich für nachhaltig und regional angebaute Schnittblumen ein. Es bietet eine Alternative zur konventionellen Blumenindustrie, die durch lange Transportwege, chemische Pestizide und schlechte Arbeitsbedingungen geprägt ist. Im Einklang mit der Slowflower-Bewegung werden auf den Feldern in der Steiermark saisonale Blumen, Kräuter und essbare Blüten kultiviert. Neben dem Verkauf von Bio-Blumensträußen und Jungpflanzen bietet das Projekt Workshops, Seminare und Gartenführungen an, um Wissen über nachhaltigen Blumenanbau zu vermitteln. Ziel ist es, ökologische und soziale Probleme zu vermeiden, die Biodiversität zu fördern und Mensch sowie Umwelt zu schützen.

NEU: Nominierungen der Kategorie 5: Biotopverbund NaturVerbunden Steiermark

Kleintierdurchlässe bei Lärmschutzwänden

Das Projekt „Kleintierdurchlässe bei Lärmschutzwänden“ der Steiermärkischen Landesregierung zielt darauf ab, die negativen Auswirkungen von Lärmschutzwänden auf bodengebundene Kleintiere zu minimieren. Während diese Wände den Straßenlärm für Menschen effektiv reduzieren, stellen sie für Tiere wie Amphibien, Igel und Kleinsäuger oft unüberwindbare Barrieren dar. Um dies zu lösen, schlägt das Projekt vor, alle 30 Meter Einfallschächte in die Lärmschutzwände zu integrieren. Diese Schächte ermöglichen es Tieren, sicher hinter die Wand zu gelangen und den Straßenraum zu verlassen. Besonders während der Amphibienwanderungen könnte dieses kostengünstige und nachträglich einbaubare System die hohe Mortalitätsrate entlang von Straßen erheblich senken und somit einen wichtigen Beitrag zur Biodiversität leisten.

Unsere „Fleckerln Natur“

Das Projekt „Unsere Fleckerln Natur“ des Naturparks Südsteiermark und der Regionalmanagement Südweststeiermark GmbH fördert seit Jahren die Schaffung blühender und artenreicher Trittsteinbiotope auf öffentlichen Flächen, um die Biodiversität zu stärken. Mit dem Praxishandbuch „Mein Fleckerl Natur“ wurde ein Leitfaden entwickelt, der Gemeinden, Schulen, Kindergärten und Privatpersonen konkrete Anleitungen zur Anlage und Pflege von Kleinlebensräumen bietet. Das Handbuch enthält praktische Tipps, Hintergrundwissen zu Zielarten sowie Informationen zu Fördermöglichkeiten und rechtlichen Rahmenbedingungen. Ziel ist es, durch Bewusstseinsbildung und die Vernetzung von Lebensräumen einen umfassenden Biotopverbund in der Steiermark zu schaffen, der den Schutz von Pflanzen- und Tierarten unterstützt und gleichzeitig einen Beitrag zum Klimaschutz leistet.

Erhöhung der Biodiversität im Seckauer Klosterwald durch naturnahe Waldwirtschaft

Die Benediktinerabtei Seckau setzt im Klosterwald auf eine naturnahe Waldwirtschaft, um die Biodiversität auf 170 Hektar nachhaltig zu fördern. Seit 35 Jahren wird auf Kahlschläge verzichtet, stattdessen erfolgt eine kleinflächige Holznutzung durch Einzelstammentnahmen und Naturverjüngung. Maßnahmen wie die Erhaltung von Biotopbäumen, das Belassen von Totholz, die Außernutzungstellung eines Trittsteinbiotops sowie die Installation von Vogelnistkästen schaffen wertvolle Lebensräume für Flora und Fauna. Ergänzungsaufforstungen mit standortgerechten Mischbaumarten wie Tanne, Lärche und Bergahorn stärken die Baumvitalität und Stabilität des Waldes. Zudem fördern gemähte Forstwegränder blütenreiche Dauerwiesen, während das Waldinnenklima durch eine dauerhafte Bestockung erhalten bleibt. Diese integrativen Ansätze stabilisieren den Wald und dienen als vorbildlicher Umgang mit der Schöpfung.

Freuobstwiese – Allmende der Biodiversität

Das Projekt „Freuobstwiese – Allmende der Biodiversität“ des Vereins Cambium – Leben in Gemeinschaft widmet sich auf rund 4,7 Hektar eines ehemaligen Truppenübungsplatzes dem aktiven Naturschutz und der Förderung der Artenvielfalt. Seit 2017 entsteht dort ein vielfältiger Biotopverbund mit Streuobstwiesen, Feuchtgebieten und Trockenrasen. Die Streuobstwiese umfasst 160 Bäume alter regionaler Sorten, unterstützt durch innovative Wasserrückhaltesysteme. Durch standortangepasstes Weidemanagement mit Krainer Steinschafen und schonende Pflege wird die Biodiversität geschützt, während invasive Neophyten kontrolliert werden. Mit über 25 krautigen Pflanzenarten und Lebensräumen für bis zu 5000 Tier- und Pflanzenarten ist die Fläche ein Hotspot der biologischen Vielfalt und ein Modell für nachhaltige Landschaftspflege sowie ökologische Bildung und Begegnung.

!! Anmerkungen der Nachhaltig-in-Graz-Redaktion !!

Bleib mit unserem Newsletter informiert – er kommt unregelmäßig und nicht zu oft!

Gib hier Deine E-Mail Adresse ein, um per E-Mail über neue Beiträge auf Nachhaltig in Graz informiert zu werden.
(Double Opt In gemäß EU-DSGVO)
Loading


Folge uns gerne auf Instagram oder lade unsere kostenlose App Nachhaltig in Graz herunter.

Deine Spende wirkt – und ist von der Steuer absetzbar:

Du willst und kannst unser Tun auch finanziell unterstützen? Danke – uns hilft jeder Beitrag, um unsere Website in dieser Qualität und Fülle weiterführen zu können! Deine Spende ist von der Steuer absetzbar, wenn du uns deinen vollen Namen (laut Meldezettel) und dein Geburtsdatum bekannt gibst.

Verein „Nachhaltig in Graz“
BIC: STSPAT2GXXX
IBAN: AT20 2081 5000 4200 1552
Verwendungszweck: Spende/Name laut Meldezettel/Geburtsdatum

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert