„Die Welt soll wissen, was hier geschieht!“
Klimaschutz muss wohl erzwungen werden, es geht nur über Klagen! Da muss jetzt Energie, Geld, Aufklärung und Mut hinein fließen. Denn Menschen, die vom Klimawandel betroffen sind, haben sehr wohl Rechte! Diese interessante TV-Doku zeigt, wie Saúl, ein mutiger Bauer aus Peru gegen den deutschen Energieriesen RWE klagt. RWE betreibt nach wie vor Kohlekraftwerke und ist zweitgrößter CO2-Emittent Europas.
Link zur ARTE Reportage (37 Minuten): https://www.arte.tv/de/videos/113835-000-A/peru-ein-bauer-gegen-rwe/
Es ist wie die Geschichte von David gegen Goliath:
Saúl Luciano LLiuya, ein Bauer aus den Anden, verklagt den deutschen Energieriesen RWE wegen dessen Ausstoß von klimaschädlichem CO2. Als Saúl Luciano LLiuya erfuhr, das RWE seit seiner Gründung mehr CO2 ausgestoßen haben soll als Peru, ließ er sich davon überzeugen, dass eine Klage von Erfolg gekrönt sein könnte.
Denn in den Anden sehen und spüren sie die Folgen des Klimawandels täglich aufs Neue, Peru ist heute eines der Länder, das am stärksten von der globalen Erwärmung betroffen ist. Saúls Haus und die Häuser seiner Nachbarn sind hochgefährdet durch das Abschmelzen der Gletscher wegen des Klimawandels. Gletscherabbrüche könnten Flutwellen im durch die Schmelze immer größer werdenden Gletschersee Palcacocha auslösen, die viele Häuser und Leben zerstören könnten. Der aktuelle Damm kann der Gefahr nicht mehr lange standhalten. Das Leben von rund 50.000 Menschen unterhalb des Gletschersees ist bedroht. Also verklagte er die RWE vor einem deutschen Gericht. RWE soll nun einen Teil der Kosten der Absicherung des Palcacocha übernehmen, in Relation zur Verursachung des bisherigen CO2-Ausstoßes (rund 0,5%). Statistisch kann man nämlich 0,47 % der globalen Treibhausgasemissionen RWE zuordnen.
Der Fall „Saúl gegen RWE“ könnte ein Präzedenzfall sein für die fossile Energiebranche und deren Haftung für Klimaschäden.
Denn Schicksale wie die von Saùl und seinen Nachbarn gibt es viele auf der ganzen Welt. Wenn er gewinnt, könnte das Urteil den Weg ebnen für eine Flut von Klagen aus armen Ländern, die kaum zur Klimakrise beigetragen haben, aber deren Auswirkungen mit voller Wucht spüren.
„Die Art wie diese Klage formuliert wurde, ist David gegen Goliath, aber in Wirklichkeit geht es darum, dass Unternehmen die Verantwortung für das übernehmen, was sie seit Ewigkeiten getan haben, und ich denke, das ist rechtlich immer noch möglich“, erklärt die Anwältin Verheyen. RWE will dies verhindern und argumentiert damit, dass „nach dem Gesetz einzelne Emittenten nicht für universell verwurzelte und tatsächlich globale Prozesse wie den Klimawandel verantwortlich sind.“
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