Klappt die SDG-Umsetzung in Österreich?
2015 wurde in der Generalversammlung der Vereinten Nationen die Resolution „Transformation unserer Welt: die Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung“ von allen Mitgliedsstaaten beschlossen. Auch Österreich ist somit verpflichtet, systematisch auf die Erreichung der festgelegten 17 nachhaltigen Entwicklungsziele (Sustainable Development Goals, mehr dazu hier) hinzuarbeiten.
SDG Watch Austria
Unter diesem Namen setzen sich mehr als 200 zivilgesellschaftliche und gemeinnützige Organisationen gemeinsam für eine ambitionierte Umsetzung der Agenda 2030 und die Erreichung der SDGs in Österreich ein.
Der nun vorliegende, freiwillige „Nationale Bericht zur Umsetzung der Nachhaltigen Entwicklungsziele in Österreich“ zeigt, wo es noch Handlungsbedarf gibt.
In Österreich geschieht die Umsetzung der SDGs leider sehr schleppend. Die Bundesregierung ist daher gefordert, einen konkreten und umfassenden Plan zur Umsetzung der SDGs vorzulegen. Es geht um mehr Gerechtigkeit auf der Welt sowie darum, allen Menschen eine Lebensperspektive und damit Zukunft zu ermöglichen. Es gilt, die SDGs umzusetzen und zwar jetzt“ so Annelies Vilim, Geschäftsführerin der AG Globale Verantwortung.
Bis zum Jahr 2030 sind es noch 10 Jahre. Es bleibt zu hoffen, dass der Bericht der Startschuss zur ‚Decade of Action‘ in Österreich wird, wie die UNO die verbleibende Dekade bis 2030 bezeichnenderweise tituliert. Eine wissenschaftliche Bestandsaufnahme, eine Lückenanalyse und darauf aufbauend klare Prioritäten und Ziele, was Österreich bis wann erreichen möchte, wären notwendig. „Es bleibt viel zu tun, aber wir freuen uns auf ein deutliches Bekenntnis zu einer nachhaltigen, inklusiven Entwicklung und ein starkes politisches Engagement zur Erreichung der Agenda 2030 in Österreich“, meint Bernhard Zlanabitnig, Leiter des EU-Umweltbüros.
Herausforderungen
Trotz erheblicher Fortschritte bleibt die Erreichung aller SDGs in Österreich eine Herausforderung. Trendaussagen über die Umsetzung der SDGs im Inland ermöglicht seit 2017 ein von der Statistik Austria laufend weiterentwickeltes SDG-Indikatorenset. Die Gesamtbetrachtung zeigt, dass Österreich bei einer Vielzahl von Zielen positive Weiterentwicklungen verzeichnen kann. Weniger Armut als im Durchschnitt der EU-Mitgliedsländer, Spitzenreiter in der EU mit seinem hohen Anteil an Bioflächen, Österreich liegt beim lebenslangen Lernen klar über dem EU-Schnitt und das Bildungsniveau steigt. Der Zugang zu einwandfreiem und bezahlbarem Trinkwasser und zu bezahlbaren, verlässlichen und modernen Energiedienstleistungen ist gesichert. Der Anteil der erneuerbaren Energieträger liegt bereits bei
einem Drittel (2018). Mit seinem BIP-Wachstum liegt Österreich kontinuierlich im europäischen Mittelfeld. Die CO2-Emissionen der Industrie je Bruttowertschöpfung sanken von 2010 bis 2017. Im Bereich Digitalisierung zählt Österreich gemäß E-Government Benchmark der Europäischen Kommission (EK) zu den Top-Nationen bei den digitalen
Verwaltungsservices und punktet bei Verfügbarkeit und Benutzerfreundlichkeit. Bei den Schlüsseltechnologien spielt Österreich eine Vorreiterrolle in den Kategorien Elektronischer Identitätsnachweis (eID), Elektronische Übermittlung von Dokumenten (e-documents) und in der Nutzung von Registern.
Konkreter Handlungsbedarf
Konkreten Handlungsbedarf zeigt die Trendanalyse bei der
Gleichstellung. Unter anderem dokumentiert die Analyse, dass Frauen immer noch mehr unbezahlte Arbeit als Männer leisten und der Gender Pay Gap weiterhin über dem EU-Durchschnitt liegt, wenngleich hier positive Tendenzen zu verzeichnen sind.
Energieverbrauch und Treibhausgasemissionen des Verkehrs stiegen von 2010 auf 2018 an, womit konkrete Herausforderungen für das Erreichen der Klimaziele verbunden sind.
Die Flächennutzung für Bau-, Verkehrs- und Freizeitflächen nahm im gleichen Zeitraum zu. Der Rohmaterialverbrauch pro Kopf liegt über dem EU-Schnitt. Auch hinsichtlich der Höhe staatlicher Entwicklungshilfe besteht Nachbesserungsbedarf.
COVID-19 Genesungsplan:
SDG Watch Europe fordert gemeinsam mit SDG Watch Austria und 38 anderen Organisationen alle EU-Institutionen und Mitgliedstaaten auf, die Krise mit einem zukunftsorientierten Aufbauplan zu bewältigen! 10 kompakte Forderungen für mehr Nachhaltigkeit, Umweltbewusstsein und eine integrative Wirtschaft und Gemeinschaft.
COVID-19 Recovery Plan
SDG Watch Austria
Webseite: https://www.sdgwatch.at/de/
Facebook: https://www.facebook.com/SDGWatchAustria/
Der freiwillige Nationale Bericht zur Umsetzung der Nachhaltigen Entwicklungsziele in Österreich
Veranstaltungskalender: https://www.sdgwatch.at/de/veranstaltungen/?
Resolution von 2015: Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung
COVID-19 Recovery Plan
Quelle, Fotocredits: SDG Watch Austria
Weitere Beiträge auf unserer Website zu den 17 SDGs:
- Hier erfährt ihr das Wichtigste zu den 17 SDGs (nachhaltige Entwicklungsziele): https://nachhaltig-in-graz.at/17-nachhaltige-entwicklungsziele-17-sdgs/
- Kennt ihr schon die SDG-Botschafter:innen?
- Hier gibt es Wissenswertes zu SDG Watch Austria
- SDG 18 – Bewusstseinswandel
- Nachhaltigkeit: Zwischen Illusion und Realität
Anmerkung der NiG-Redaktion:
Falls du keine wichtigen Beiträge oder Termine von uns verpassen willst, abonnier doch bitte gerne unseren Newsletter! Er kommt unregelmäßig und nicht zu häufig – versprochen. Oder schau regelmäßig in unseren Veranstaltungskalender.
Wenn dir gefällt, was wir auf dieser Plattform tun, nämlich bereits seit 2017 über Nachhaltigkeit, Umwelt- und Klimaschutz zu informieren, dann unterstütz uns doch bitte auch finanziell, um unsere Website in dieser Qualität und Fülle weiterführen zu können – uns hilft jeder Beitrag!
Verein „Nachhaltig in Graz“
BIC: STSPAT2GXXX
IBAN: AT20 2081 5000 4200 1552
Verwendungszweck: Spende/Sponsoring (Mehr zum Sponsoring hier)
Du kannst dir auch gerne unsere kostenlose App aufs Handy laden, damit kannst du Informationen, Veranstaltungen und vieles mehr entdecken: App Nachhaltig in Graz