Wie steht es um unsere Artenvielfalt?
Seit dem Jahr 1998 veröffentlicht der WWF (World Wide Fund for Nature) alle zwei Jahre im Living Planet Report, wie es um die weltweiten Wirbeltierbestände steht. Dabei wurden dieses Mal 32.000 Bestände von Säugetieren, Vögeln, Fischen, Reptilien und Amphibien untersucht. Die Ergebnisse sind leider erschreckend: Denn die Bestände sinken immer weiter. Immer mehr zentrale Arten sind gefährdet und damit stehen zahlreiche Ökosysteme kurz vor dem Zusammenbruch.
Der Living Planet Index dient auch als Frühwarmsystem für drohende Kipppunkte. Unsere Gesundheit, Lebensmittelversorgung, Zugang zu sauberem Wasser, die Stabilität der Wirtschaft und erträgliche Temperaturen sind abhängig von intakten Ökosystemen & gesunden Wildtierbeständen!
Der Living Planet Report 2022
Link zum Report: Living Planet Report 2022 – WWF Österreich
Key Facts des Reports 2022
- 69% weniger Wildtiere (Säugetiere, Vögel, Fische, Amphibien und Reptilien) weltweit seit 1970
- Fische, Amphibien und Säugetiere in den weltweiten Süßwasserbeständen gingen sogar um 83% zurück.
- Besonders betroffen sind die Tropen in Lateinamerika und der Karibik. Dort beträgt der Rückgang an Wildtieren durchschnittlich 94%. Dabei sind gerade dort Gebiete zu finden, die weltweit die größte Biodiversität vorweisen können.
Auch Österreichs Gewässer zeigen diesen katastrophalen Trend!
Mehr als 60% der heimischen Fischarten sind gefährdet und nur noch 14% der Flüsse sind ökologisch intakt. Giftstoffe, steigende Temperaturen und der Bau von Kraftwerken ändern das Ökosystem und haben drastische Auswirkungen.
Doppelte Krise: Klimakrise & Artensterben
Klimakrise und Artensterben sind schicksalhaft miteinander verbunden. Die zunehmende Erderhitzung wird das Artensterben noch stärker vorantreiben. Um 1,2 Grad ist die globale Durchschnittstemperatur bereits gestiegen. Um weiteres Artensterben aufzuhalten, muss die Erderhitzung in den kommenden Jahrzehnten auf weniger als 2 Grad begrenzt werden.
Bedrohung auch für den Menschen!
Artensterben in der Tierwelt wirkt sich auch auf uns Menschen aus. Wir sind auf ein intaktes und funktionierendes Ökosystem Erde angewiesen. Dieses gerät durch den Rückgang der Arten aber aus dem Gleichgewicht. Eine Population ist von der anderen abhängig. Das von uns verursachte und angetriebene Artensterben wird uns damit selbst die Lebensgrundlagen rauben, denn die Ernährungssicherheit und Gesundheit von Milliarden Menschen hängen direkt von intakten Ökosystemen ab. “Das Artensterben muss endlich als existenzielle Krise für uns Menschen erkannt werden. Mit einem ambitionierten, globalen Naturschutzpakt nach Vorbild des Pariser Klimavertrags ist eine Wende möglich“, appelliert WWF-Experte Scattolin.
Gründe für das Artensterben
Die Gründe für das Artensterben sind vielfältig: Erderhitzung, Zerstörung und Übernutzung von Lebensräumen, Umweltverschmutzung, Fischerei, Landwirtschaft (Monokulturen, Pestizide, …), Entwaldung, illegaler Wildtierhandel und Wilderei.
Wildlife-Patenschaft des WWF
Die wichtige Arbeit des WWF kann man auch finanziell unterstützen. Zum Beispiel mit einer Wildlife-Patenschaft (auch als Geschenk möglich). Denn gezielter Artenschutz wirkt – wir sind dem Artensterben nicht hilflos ausgeliefert!
Quellen:
- https://www.wwf.at/das-schuetzen-wir/bedrohte-arten/living-planet-report-2022/
- Fotocredits:
- Beitragsbild Feldlerche_Alaud arvensis_Ola Jennersten WWF-Sweden
- Schwarzspecht c_Ilse Richter
- WWF Österreich
Anmerkung der NiG-Redaktion:
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