Das Pariser Klimaabkommen

Ein Meilenstein für die Bekämpfung der Erderwärmung?

Heute, 12. August 2023, genau 400 Wochen Pariser Klimaabkommen! Das sind 92 Monate oder 2800 Tage. Was meint ihr, wurde genug gegen die Klimakrise getan? Sind wir auf dem Weg?
Am 12. Dezember 2015 wurde im Zuge der 21. UN-Klimakonferenz (COP21) das Pariser Klimaabkommen für eine klimagerechte Weltwirtschaft beschlossen. Über 150 Staats- und Regierungschefs fanden sich dazu in der französischen Hauptstadt ein, um sich auf gemeinsame Ziele im Kampf gegen die menschengemachte Klimaerwärmung zu einigen. Seither haben sich alle 195 UN-Mitgliedsstaaten der Welt dazu verpflichtet, klimafreundlicher zu wirtschaften, um die gemeinsam festgelegten Vorgaben der Vereinbarung in die Tat umzusetzen und eine Klimaschutz-Kehrtwende einzulegen.

Warum?

Der Klimawandel galoppiert mit beängstigender Geschwindigkeit über unseren Planeten. Weltweite Folgen, wie Extremwetterereignisse, Hitzewellen, Dürre und damit intensivere Waldbrände, verstärkte Wüstenbildung (Desertifikation), Starkregen, Polarschmelze, Überschwemmungen, Hangrutschungen, Murenabgänge u.v.m. kosten bereits jetzt tausenden Menschen jedes Jahr das Leben und richten Milliardenschäden an. Dazu kommt der schleichende Biodiversitätsverlust, da eine Vielzahl der Pflanzen und Tiere durch die veränderten klimatischen Bedingungen im Rückgang begriffen ist. Genau diese Vielfalt spielt jedoch eine tragende Rolle auf der Bühne der Klimawandelbekämpfung, da die Fülle an natürlichen Ökosystemen ein hochwirksamer Kohlenstoff-Speicher ist. Dass gegen diese verheerenden Entwicklungen etwas unternommen werden muss, gestanden sich schlussendlich alle UN-Mitgliedsstaaten der Welt in Form einer rechtsverbindlichen Vereinbarung ein – dem Pariser Klimaabkommen.

Ziele des Abkommens:

Zu den Kernpunkten des Abkommens zählen die weltweiten Emissionen rasch zu reduzieren, ärmere Länder finanziell bei der Umsetzung zu unterstützen, Anpassungsmaßnahmen auszuarbeiten, weitgehend auf den Einsatz fossiler Energieträge zu verzichten, und Finanzmittelflüsse mit den Klimazielen zu vereinbaren. Dadurch sollen eine langfristige Reduzierung des globalen Temperaturanstiegs deutlich unter 2 (bestenfalls 1,5) Grad erzielt sowie ein Gleichgewicht zwischen dem Ausstoß und der Aufnahme von CO2 erreicht werden.

Überdies verpflichten sich die Industriestaaten finanzielle Beiträge an die besonders verletzlichen Länder des globalen Südens zu leisten. Damit sollen Anpassungs- und Schadenbewältigungsstrategien, wie beispielsweise Risiko-Frühwarnsysteme finanziert werden. Ziel dieses Solidaritätspakets ist es, diese besonders vom Klimawandel betroffenen Länder nicht mit den Folgen der globalen Erwärmung alleine zu lassen.

Wie soll das erreicht werden?

Jeder Staat muss dazu regelmäßig einen Bericht darüber ablegen, in welcher Form die Vorgaben umgesetzt wurden. Überdies sollen die Ziele alle weiteren fünf Jahre verschärft werden, um den gemeinsam beschlossenen Plan realisieren zu können.

Kritik am Pariser Klimaabkommen:

Die ambitionierten Ziele des Pariser Abkommens stoßen jedoch auch auf scharfe Kritik. So meinen mehrere Umweltschützer:innen, dass die Ziele von den einzelnen Ländern selbst festgelegt werden können, zu unverbindlich sind und ihnen keine Strafen bei Nichteinhaltung drohen. Zudem würden das Tempo der Umsetzung sowie die finanziellen Unterstützungen nicht ausreichen, um eine klimagerechte Zukunft zu ermöglichen. Überdies sei das 2-Grad-Ziel nicht ausreichend, um die bereits entstandenen irreversiblen Folgen abfedern zu können.

Jedoch wird auch darauf aufmerksam gemacht, dass trotz aller Kritik, die Kehrtwende bei raschem und ambitioniertem Handeln, geschafft werden könnte. Dabei anzumerken ist, dass nicht die bloße Unterschrift der Staats- und Regierungschefs eine klimagerechte und somit lebenswerte Zukunft ermöglicht, sondern auch der bewusste Beitrag von uns allen von entscheidender Bedeutung ist.

Klimapolitiker Prof. Reinhard Steurer, 15.12.2023: „Paris ist nach wie vor ein 3-Grad-Abkommen mit einem 1,5C-Label drauf, wobei das größte Problem nicht die Ziele, sondern sanktionsfreie Zielverfehlungen sind.“

Unsere Reihe zum Klimawandel:

© Fotocredits: Die Fotos in diesem Beitrag stammen dankenswerterweise von Alena von den Fridays for Future Graz, die am 12.12.2020 eine Aktion am Grazer Hauptplatz sowie beim Grazer Uhrturm durchführten, um darauf hinzuweisen, für das 1,5-Grad Ziel des Pariser Klimaabkommens zu kämpfen!

Dieser Beitrag erschien erstmals am 18. März 2021 [carmen] und wurde zuletzt am 12.8.2023 [bea] aktualisiert.

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