Hitzewelle – Hitzekuppel – Hitzetag – Tropennacht


Auch heuer jagt ein Hitzerekord den anderen. Heute wollen wir uns daher den Ausdrücken „Hitzewelle, Hitzekuppel, Tropennacht und Hitzetag“ widmen (und für jene, die es interessiert, wieder einmal den Artikel zum Unterschied zwischen Klima und Wetter empfehlen).

Hitzewelle

Von einer Hitzewelle „spricht man in der Meteorologie und der Klimatologie bei einer ungewöhnlich langen Phase aufeinander folgender ungewöhnlich heißer Tage.“ Es gilt als gesichert, dass Hitzewellen durch die globale Erwärmung aufgrund des vom Menschen verursachten Klimawandels häufiger und länger stattfinden. (Quelle: Wikipedia).

Eine Hitzewelle ist keine Schönwetterperiode mit herrlichem Badewetter, sondern nichts anderes als ein Extremwetterereignis bzw eine Naturkatastrophe.

© Pixabay: Solche Bilder sieht man in den Zeitungen im Zusammenhang mit Hitzewellen

Hitzedom oder Hitzekuppel (auch Hitzeglocke)

Eine sogenannte Hitzekuppel sorgte Ende Juni 2021 im Westen Kanadas und im Nordwesten der USA für tagelange Temperaturen von rund 50 Grad Celsius. Vor allem die kanadische Stadt Lytton verzeichnete Extremstwerte, die darin gipfelten, dass die Stadt, wahrscheinlich nach einem Blitzschlag, fast zur Gänze von einem Feuer zerstört wurde. Anfang Juli 2021 folgte Skandinavien mit einer nie zuvor gemessenen Hitzeperiode.

Verantwortlich für die extremen Temperaturen ist nicht nur der Klimawandel, sondern auch das Wetterphänomen der Hitzekuppel: Der Hochdruck in der Atmosphäre hält die heiße Luft in der Region fest und hält Wolken von der Kuppel ab. Beeinflusst wird dieses Hochdrucksystem vom Jetstream. Statistisch ist eine Hitzekuppel nur einmal alle paar tausend Jahre zu erwarten. Wetterexperten sind allerdings der Meinung, dass der Klimawandel „diese Art von außergewöhnlichen Ereignissen zur neuen Normalität machen könnte“.

Hitzekuppel © https://twitter.com/CO2_earth/status/1412182006633570305

Waldbrände sind nicht die einzige negative Folge, sondern auch Wasserarmut, durch Dürre zerstörte Landwirtschaft, unzureichende Lebensmittelversorgung, erhöhter Energieverbrauch durch Klimaanlagen, verendende (Wild-)Tiere und kollabierende Menschen, vor allem besonders vulnerable aus prekären Verhältnissen, die mit der Hitze nicht mehr umgehen können. In der Folge kommt es durch diese Naturkatastrophe auch zu massiven volkswirtschaftlichen Schäden, die vor allem im Vergleich zu möglichen Kosten in der Klimawandelprävention gesehen werden müssten. Auch die Sterblichkeit nimmt bei Tageshöchsttemperaturen von über 35 Grad Celsius stark zu.

© pixabay

Tropennacht

Von einer Tropennacht spricht man in der Meteorologie, wenn zwischen 18 und 6 Uhr die Lufttemperatur nicht unter 20 Grad Celsius fällt. Die Anzahl der Tropennächte hat bereits zugenommen: Klimatabellen des Meteorologischen Instituts der LMU München vergleichen: (Quelle: Wikipedia)

  • 1982 bis 2002: durchschnittliche 1,7 Tropennächte pro Jahr
  • 2003 bis 2018: durchschnittliche 5,25 Tropennächte pro Jahr

Hitzetag

Als Hitzetag oder heißen Tag (früher auch Tropentag) bezeichnet man Tage, an denen die Tageshöchsttemperaturen 30 Grad Celsius erreichen oder übersteigen.

Fazit:

Hitzewellen und Hitzekuppeln sind nicht – wie viele Medien uns mit Bildern und entsprechenden Überschriften bewusst oder unbewusst vermitteln – Schönwettertage, die wir genießen können, sondern Zeichen des Klimawandels und massive Gefahr für unser Ökosystem. Die Klimakrise nimmt auf erschreckende Weise Fahrt auf. Ja, auch früher hat es bereits heiße Sommer gegeben, aber die Häufigkeit dieser außergewöhnlichen Hitzeperioden nimmt drastisch zu. Wenn nicht sofort wirksame und ausreichende Maßnahmen gesetzt werden, um unseren CO2-Ausstoß zu begrenzen, wird die globale Temperatur noch weiter ansteigen und dadurch vermehrt für Extremwetterereignisse sorgen. Daher: Werdet aktiv! Entweder im Gespräch mit anderen oder schließt euch diversen Gruppen an, die sich bereits für einen Wandel einsetzen.

Quellen:

  • https://de.wikipedia.org/wiki/Hitzewelle
  • https://de.wikipedia.org/wiki/Tropennacht
  • https://www.diepresse.com/6001508/die-plotzliche-hitze-im-amerikanischen-norden-beginn-eines-permanenten-notfalls
  • https://www.nationalgeographic.de/umwelt/2021/07/hitzekuppel-in-nordamerika-warum-das-wetterphaenomen-immer-haeufiger-wird
  • https://www.nationalgeographic.de/umwelt/2017/06/bis-2100-koennte-der-grossteil-der-menschheit-von-toedlicher-hitze-bedroht-sein
  • https://www.addendum.org/klimaskepsis/sommer/
  • https://www.kamloopsthisweek.com/beta/opinion/dyer-get-ready-for-wave-after-wave-of-historic-heat-1.24338550
  • https://twitter.com/CO2_earth/status/1412182006633570305
  • https://www.spiegel.de/wissenschaft/rekordtemperaturen-in-skandinavien-klimakrise-im-hohen-norden

Auch interessant:

Umweltrechtsexperte Daniel Ennöckl von der Universität Wien geht übrigens davon aus, dass es möglich sei, dass Wien im Jahr 2080 (und da würde ich im Normalfall eigentlich hoffen, dass meine Kinder noch leben) ein Klima wie im Senegal haben könnte. Wenn es nun eventuell Menschen gibt, denen 2080 egal ist … auch bis dahin geht die Veränderung mit all ihren negativen Auswirkungen vonstatten.

Weitere interessante Links:

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Dieser Beitrag erschien erstmals am 7. Juli 2021 und wurde zuletzt am 16. Juni 2022 aktualisiert.

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