Dekoratives Gemüse

Vitamine aus dem Blumenbeet

Der Jänner ist ein herrlicher Monat, um voll Vorfreude und Erwartung über den Garten nachzudenken und zu planen. Um Ideen zu sammeln mit der Aussicht auf eine baldige Umsetzung im Grünen. Nun, vielleicht sollten wir heuer ganz offen für Neues auch mal dekoratives Gemüse ins Blumenbeet einziehen lassen. Denn es gibt so unglaublich attraktive Vertreter der Gemüsefraktion, die die Blumen vor Neid erblassen lassen 😊. Sie putzen nicht nur jede Rabatte auf, sondern können auch in der Pfanne landen, aber vielleicht nicht gleich die ganze schöne Pracht aufessen … Diese neue Gemeinschaft unterstützt sich gegenseitig im Wachstum, zieht bestäubende Insekten an und so mancher Gemüseduft vertreibt sogar Schädlinge.

Mangold

Da hätten wir den unkomplizierten Mangold, besonders dekorativ die Sorten mit kräftig roten und gelben Stielen. Seine dunkelgrünen Blätter wachsen aufrecht oft bis zu 50 cm hoch, sind laufend zu ernten und wunderbar anzusehen in Kombination mit gelbem Sonnenhut, Zinnien oder Nachtkerzen. Er kann über den Winter stehengelassen und weiter beerntet werden, auch im Frühjahr gibt es schon bald frisches Grün am Teller.

  • Verwendung: roh und gekocht, als Spinat, in Salaten und Smoothies                                            
  • Anbau: ab April ansäen, größere Pflanzen ins Beet setzen, oder vorgezogene Pflanzen kaufen, verträgt Sonne und Halbschatten

Malabarspinat

Auch der effektvolle Malabarspinat gehört unbedingt ins Blumenbeet, allerdings mit Rankhilfe, der auffällige Kletterer produziert schon einige Meter an violetten Ranken mit dunkelgrünen, rundlichen Blättern. Später kommen noch rosa Blütchen und dunkelviolette Beeren dazu.  Voriges Jahr verpartnerte er sich mit einer rosa Rose – eine wunderschöne Kombination. Er liebt die Sonne, ist aber leider nicht winterhart.

  • Verwendung: Triebspitzen und Blätter mit maiskölbchenähnlichem Geschmack, nach der Blüte kann er aber bitter werden.  Roh und gedünstet als Spinat, zum Salat, in Smoothies
  • Anbau: Aussaat im April, nicht vor den Eisheiligen ins Freie; oder vorgezogene Pflanzen kaufen
  • die Beeren können zum Färben verwendet werden oder um Tinte oder Malfarbe herzustellen

Rote Gartenmelde

Die rote Gartenmelde ist eine absolut anspruchslose und auch äußerst dekorative Gemüsepflanze. Mit ihren kräftig rotvioletten Blättern und einer imposanten Größe von bis zu 2 Metern ist sie ein richtiger Hingucker im Blumenbeet. Einmal im Garten etabliert, sorgt sie verlässlich mit unzähligen Samen für eine umfangreiche Nachkommenschaft – also entweder Samenstände vor der Reife abschneiden oder die kleinen Pflänzchen im nächsten Frühjahr reduzieren.

  • Verwendung: roh oder gedünstet, Triebspitzen und Blätter, nach Blütenbildung können sie bitter werden; in Smoothies, zum Salat, in Pfannengerichten, zum Spinat   
  • Anbau: Aussaat ab März, größere Pflanzen ins Beet, sonnig – halbschattig

Schnittknoblauch

Die nächste Pflanze, die mal so richtig das Blumenbeet aufmischt, ist der unkomplizierte, unempfindliche Schnittknoblauch, der schöne Horste bildet. Die langen schmalen Blätter mit knoblauchähnlichem Geschmack können zum Würzen von Speisen, Salaten, für Aufstriche oder Knoblauchsalz (siehe Kräutersalze) verwendet werden. Blätter nicht zu knapp über dem Boden abschneiden. Später zeigen sich auf dünnen stabilen Stängeln weiße Blütendolden, wahre Insektenmagneten. Während des Winters zieht er sich zurück, um verlässlich im Frühling neu durchzustarten. Falls zu üppige Ausbreitung nicht erwünscht, Abgeblühtes vor Samenreife abschneiden, denn Achtung – jedes Körnchen scheint aufzugehen.

  • Verwendung: Blätter und Blüten, auf Brote, für Aufstriche, Suppen, Pfannengerichte, Würzsalz
  • Anbau: einfach ein Töpferl mit vorgezogenen Pflanzen kaufen, Sonne und Halbschatten

Sonnenblume

Die Sonnenblume gehört zwar sowieso zum Blumentrupp, aber es ist vielleicht nicht bekannt, dass ihre Blütenblätter auch vielseitig zu verwenden sind. Einerseits kann man eine große Handvoll frischer Blätter zum Salat dazu mischen, andererseits getrocknet als Beimengung zu einem winterlichen (Erkältungs-) Tee.

Artischocken

Artischocken sind ebenfalls unglaublich imposante Gemüsepflanzen und erfreuen auch die Insektenwelt. Sie sind aber a bißl kapriziert, brauchen ausreichend Wasser und viel Platz, um richtig zur Geltung zu kommen.

Blutampfer

Blutampfer (Blutsauerampfer) bietet uns dunkelgrüne, langgezogene, spitze Blätter mit leuchtend roten, kräftigen Adern. Auch er ist eher unempfindlich, sät sich sparsam selbst aus. Wirkt gut als Beeteinfassung abwechselnd mit Schnittknoblauch.

  • Verwendung roh oder gedünstet, die etwas säuerlich schmeckenden Blätter können in Salate, Smoothies, Pestos gemischt werden oder auch mit Spinat mitgedünstet.
  • Anbau: wenn man nicht gleich unzählige setzen möchte, einfach ein Töpferl kaufen, kostet meist nicht mehr als ein Samenpackerl.

Fenchel

Eine zartgefiederte hohe Gemüsepflanze ist der Fenchel, der als Hintergrund die bunten Farben der Blumen so richtig leuchten lässt. Auch seine filigranen Blütendolden drängen sich nicht in den Vordergrund. Man unterscheidet zwischen Knollen- und Gewürzfenchel (reife Fenchelsamen ernten, trocknen lassen und als Fencheltee oder Gewürz verwenden). Hellgrün oder bronzefarben ist er ein hervorragender Partner für Rosen.

Barbarakraut

Das absolut winterfeste Barbarakraut geht mit seinen dekorativen gelben Blütendolden ohne Weiteres als Blume durch. Lässt man sie stehen, bilden sie Samen, die im Herbst wieder dunkelgrüne Blattrosetten hervorbringen, von denen bereits die Blättchen zu verwenden sind.

  • Verwendung: Blättchen mit leicht bitterem Geschmack als Beigabe zu Salaten, Aufstrichen, Smoothies

Kohlgewächse

Die unterschiedlichen, extrem gesunden Kohlgewächse stehen jetzt im österreichischen Beliebtheitsranking nicht sehr weit oben (im Gegensatz etwa zu Norddeutschland oder Italien), sind aber reich an Mineralstoffen und Vitaminen, vielseitig, schmackhaft und auch noch dekorativ. 

In unser Mischbeet passt z.B. sehr gut der dunkelgrüne Palmkohl, mit seinen langen, gerunzelten Blättern ist er eine prachtvolle Erscheinung, die durchaus an eine Palme erinnert und bis zu 80 cm hoch werden kann.

  • Verwendung: Superfood für die kalte Jahreszeit, roh und gekocht, junge Blättchen in den Salat und in fertig gekochte Suppen, Smoothies, oder für Pfannengerichte; lange Blätter kann man auch Rouladen ähnlich füllen, mit Suppe aufgießen und mit Käse im Rohr überbacken
  • die Blätter können laufend von unten her geerntet werden, sonniger Platz, Kompostgabe günstig
  • Aussaat: Mai -Anfang Juni, leicht aus Samen zu ziehen, größere Pflanzen ins Beet setzen

Ein weiterer frostfester Vertreter ist der Grünkohl, zu haben in Grün und einem herrlichen Violett, auch er passt vorzüglich zwischen die Blumen, nur bedrängen lässt er sich nicht gerne.  Seine gekräuselten Blätter erinnern mich an einen üppigen Haarschopf, man sollte sie erst im Winter ernten, die Kälte macht sie schmackhafter        

  • Verwendung: kleine, zarte Blättchen roh zum Salat. Bei größeren die groben Stiele herausschneiden, zarte Blattteile mit Knoblauch und Olivenöl kurz anbraten, für Pfannengerichte oder zu Kartoffeln
  • Aussaat: ab Mitte Mai, größere Pflanzen ins Beet setzen   

Zuletzt noch eine Idee für einen besonderen Effekt: einfach eine kleine Handvoll Weizen- oder Gerstenkörner zwischen die Blumen oder Stauden setzen, die zarten Getreidehalme schauen im Blumenbeet einfach wunderschön aus. Oder einen ganzen Maiskolben senkrecht eingraben – jedes Korn treibt aus, es bildet sich ein richtig großer Maisbusch 😊

Viel Freude und Spaß mit neuen Gartenplänen, grünen Vorhaben und wachsenden Ideen!  

Quellen:       

  • Wolfgang Palme: Ernte mich im Winter
  • www.freudengarten.de
  • Ute Bauer/ Wolfgang Hensel: Ganzjährig attraktive Beete

Fotocredit: © Barbara Kochauf

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