Was sich am dringendsten ändern muss, sind die Medien und deren Berichterstattung über die Klimakrise. Wir stehen vor einer globalen Existenzkrise und Journalisten berichten darüber entweder gar nicht oder nebenbei wie über ein Fußballspiel der untersten Unterliga. Die fossilen Industrien und deren Unterstützer kommen mit dem, was sie tun nur durch, weil sie die Medien gekauft haben. Es würde sich alles zum Besseren ändern, wenn der Öffentlichkeit die Wahrheit gesagt würde. Hier kommt daher unser Klima-Update vom 18.10.2023, als Einladung zu Information, Aufwachen und Handeln. Alle Folgen unserer Klima-Updates finden sich hier unter diesem Link.
Ebenfalls mehr als nur einen Blick wert: unsere laufend aktualisierte Linksammlung zu vielen verschiedenen Medienberichten zu Klima, Energie und Nachhaltigkeit.
Viele interessante Veranstaltungen gibt es diese Woche in unserem Terminkalender, auch gut geeignet zum Kennenlernen Gleichgesinnter und zum Mut holen.
1. Klimakrise = Medienkrise
Der Klimawandel war und ist das größte Medienversagen aller Zeiten.
Dr. Peter Kalmus, NASA Climate scientist
Lieber wird über die Verhaftung von Klimaaktivist*innen berichtet (heutige Kleine Zeitung), statt darüber, worauf wir hinsteuern, wenn so weiter gewirtschaftet und gelebt wird. Ja, tatsächlich, neben anderen Aktivist*innen wurde gestern auch Greta Thunberg in London bei einer Demo am Rande einer Konferenz der Öl- und Gasindustrie verhaftet und abgeführt. Während die Energiemanager drinnen weiter in aller Ruhe über neue fossile Projekte verhandeln und unsere Zukunft verzocken, ihr Tun sogar noch subventioniert wird.
2. Good News: Erlangen
Im bayrischen Erlangen werden die öffentlichen Verkehrsmittel ab 2024 komplett kostenlos. Somit wird eine attraktive Alternative für den Autoverkehr geschaffen. Weitere Städte mit diesem Angebot: Tallin, Manchester oder Augsburg oder auch in ganz Luxemburg. In Graz gibt es bisher nur die sogenannte „Altstadtbim“, mit innerhalb gewisser Altstadtstationen gratis mit der Straßenbahn gefahren werden kann. Mehr Informationen zur Altstadtbim.
3. Kanadas Waldbrände
Kanada erlebt die schlimmsten Waldbrände: 18,5 Millionen Hektar sind 2023 bisher abgebrannt. Nicht nur dass Fauna, Flora, Infrastruktur und Existenzen zerstört werden, werden dabei auch immense Kohlenstoff- und Schadstoffmengen freigesetzt.
5% des gesamten Waldbestandes sind bereits abgebrannt. Ca. 200.000 Menschen mussten bisher bei den in Summe 6.500 Bränden evakuiert werden.
4. Stockholm traut sich
Stockholm traut sich, was bisher keine andere Stadt gewagt hat: Ab 1.1.2025 dürfen hier keine Verbrennerautos mehr in zentrale Teile der Innenstadt, in dem viele Fußgänger und Fahrradfahrer unterwegs sind. Das Ziel der rot-grünen Regierung ist eine bessere Luft, Lärm- sowie Emissionsreduktion. Hier erfährt ihr mehr darüber: Aus aller Welt – Stockholm
5. Nachhaltige Superyachten für klimabewusste Superyachten-Besitzer*innen!
Die Zeitschrift luxurylondon.co.uk aus dem Jahr 2019 zum Thema nachhaltige Superyachten: “Today’s superyacht owners are younger, and more in tune with the climate crisis around us, and therefore either request, or are open to, innovative, sustainable yacht design,” says Andrew Winch, founder and creative director at Winch Design. „Saving our oceans can only be achieved by working together on a global scale. With the superyacht industry leading the way, let’s hope others follow.“
6. Ein neuer Foodsharing-Fairteiler in Graz-Ragnitz
Ein weiterer Schritt gegen Lebensmittelverschwendung: Seit 16.10.2023 gibt es bei der Pfarre Ragnitz gleich direkt neben dem offenen Bücherregal einen jederzeit zugänglichen Foodsharing-Fairteiler (Kasten und Kühlschrank). Lebensmittelüberschüsse können hier abgegeben und auch genommen werden. Liste aller Grazer Foodsharing-Fairteiler (mittlerweile 25!)
7. Der Aralsee
In der türkischen und mongolischen Sprache bedeutet „aral“ Insel oder Archipel. Über 1.100 Inseln waren einst über das Wasser verteilt. Seit den 1960er Jahren wurde dem Aralsee Wasser vor allem zur Bewässerung von Baumwollpflanzen in der nahegelegenen Steppenregion entnommen. Mit verschiedenen Maßnahmen versucht man zumindest den nördlichen Teil des Aralsees zu retten.
Link: https://www.planeta.com/aral-sea/
8. Alarmierender Eisverlust in der Antarktis
Die Eislage in der Antarktis am Südpol war lange Zeit nicht so schlimm dran wie am Nordpol. Das ändert sich nun: Satelliten zeigen, dass die Eisschelfs der Antarktis in 25 Jahren 74 Billionen Tonnen Schmelzwasser verloren haben.
Dies könnte auch die Ozeanzirkulation beeinträchtigen. Das hin- und hergehende Wasserförderband zwischen dem Äquator und den Polen der Erde ist entscheidend für die Regulierung der globalen Temperatur und dient als Nährstoffversorgungskette für Wasserlebewesen. Bei der Verschlechterung des antarktischen Schelfeises gibt es allerdings ein gemischtes Bild. Der westliche Teil ist stärker wärmerem Wasser ausgesetzt, während der Großteil der Ostantarktis durch ein Band aus kaltem Wasser an der Küste geschützt ist. Was das bedeutet, sieht man auch im folgenden arte-Video (10 Minuten), die wichtigsten Folgen sind:
- Verlust der Biodiversität
- Bedrohung der Nahrungskette
- Verlust des Albedo-Effekts, der Rückstrahlung des Sonnenlichts aufgrund der kleiner werdenden Eisfläche
- Verlangsamung des Golfstroms (bis zum Zusammenbruch)
- Anstieg des Meeresspiegels
Sea Ice Emergency Summit 3.10.2023 Wellington & online, Antarctic Science Platform: „As people who have studied the Antarctic and Southern Ocean for decades, these recent changes are deeply alarming. This group calls for a dramatic reduction in greenhouse gas emissions now. It is not too late to keep the climate within liveable conditions, but policy action is needed urgently.“
„Für Menschen, die die Antarktis und den Südpolarmeer seit Jahrzehnten erforschen, sind diese jüngsten Veränderungen zutiefst besorgniserregend. Sie fordern jetzt eine drastische Reduzierung der Treibhausgasemissionen. Es ist noch nicht zu spät, das Klima unter erträglichen Bedingungen zu halten, aber politische Maßnahmen sind dringend erforderlich.“
Anmerkung der NiG-Redaktion:
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