Peter Kalmus, NASA-Klimawissenschaftler: „Wenn Sie noch keinen Klimaaktivismus betreiben, tun Sie es bitte. (Spoiler: Recycling, das Fahren eines E-Autos, die Anschaffung von Solarpaneelen, Kompostieren etc, sind, obwohl das alles in Ordnung ist, KEIN Aktivismus). Hier kommt unser Klima-Update vom 28.11.2023, mit Fakten, Infos & Geschichten als Einladung zu Information, Aufwachen, Handeln, Teilen oder Verwenden. Alle Folgen unserer Klima-Updates finden sich unter diesem Link. Wir sammeln für euch (fast täglich) die wichtigsten Themen rund ums Klima. Dabei darf natürlich auch Positives nicht zu kurz kommen. Was wir aber nicht tun: Durch falsche Hoffnung beruhigen und von der Dringlichkeit der Klimakrise ablenken. Hoffnung kommt nur durch Tun.
Ebenfalls mehr als nur einen Blick wert: unsere laufend aktualisierte Linksammlung zu vielen verschiedenen Medienberichten zu Klima, Energie und Nachhaltigkeit.
Auch sehr informativ: Auflistung der aktuellen weltweiten Extremwetterereignisse
Viele interessante Veranstaltungen gibt es in unserem Terminkalender, auch gut geeignet zum Kennenlernen Gleichgesinnter und zum Mut holen.
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1. Kunststoff-Recycling
Laut einer Studie enthalten recycelte Kunststoffe mehr Chemikalien als Originalkunststoffe. => Quelle 23.11.2023
2. Protestaktion in Newcastle Australien
Rund 1.500 Menschen haben sich am 25.11.2023 an einer Protestaktion der Gruppe Rising Tide beteiligt und 30 Stunden lang den größten Kohleexporthafen des Landes blockiert! Der Hafen von Newcastle, der letztes Jahr versprach, bis 2040 vollständig mit erneuerbaren Energie betrieben zu werden, exportiert rd 165 Mio Tonnen Kohle pro Jahr. Aus ganz Australien sind Menschen angereist. Sie fordern die Regierung auf, Steuern auf fossile Brennstoffe zu erhöhen und neue Kohleprojekte zu stoppen. “Ich sehe die Notwendigkeit einer Veränderung und möchte Teil davon sein.” => Quelle
„Wir müssen das wie eine Krise behandeln. Wir müssen dies wie einen Notfall behandeln. Wenn uns die Mittel fehlen, gibt es eine Branche, die das Problem verursacht hat und weiterhin von dem Problem profitiert, und wir glauben, dass es in ihrer Verantwortung liegt, ihren gerechten Anteil zu zahlen.“
Alexa Stuart, 20, geht es genauso, ebenso wie ihr 97-jähriger Großvater, der am Sonntag an der Protestkundgebung teilnehmen wird – und möglicherweise mit einem Boot in den Kanal fährt, wenn er Lust dazu hat. „Wir und unsere Zukunft liegen ihm wirklich am Herzen und er möchte seine Unterstützung zeigen“, sagt Stuart.
3. COP28
Es wird erwartet, dass mehr als 70.000 Menschen zur #COP28 in Dubai erscheinen. Wenn dies bestätigt wird, ist das eine Verdoppelung des vorherigen Rekords.
Guardian: Eine Weltklimakonferenz zur Rettung unseres Planeten – inszeniert von Ölbaronen, die ihn gefährden.
4. Fünf große Veränderungen seit dem Pariser Abkommen, die Hoffnung auf einen gerechten, mit Paris kompatiblen Übergang geben
=> Quelle
1.Klimabewegung und zivilrechtliche Maßnahmen: Der Diskurs über den Klimawandel ist Mainstream geworden. Eine Klimabewegung mit Demonstrationen weltweit hat sich formiert. Rechtliche Schritte drängt Regierungen und Unternehmen zu Klimaschutz
2. Null Emissions-Vision: Es hat sich durgesetzt, dass in jedem Land und in der gesamten Wirtschaft die Treibhausgasemissionen auf null reduziert werden müssen. Das setzt sich fort in Diskussionen weltweit zum Kohleausstieg, Ausstieg aus dem Verbrennungsmotor und CO2-freiem Stahl.
3. Druck auf Unternehmen von Investoren und Kund*innen: Jeder Investor und damit jedes Unternehmen verspürt den Druck, sich für den Klimaschutz einzusetzen.
4. Der Aufstieg der Erneuerbaren: Strom aus Wind und Sonne hat sich als Energie der Zukunft etabliert und konkurrenzlos günstig. Stromnetze weltweit werden in dezentrale flexible Systeme umgebaut.
5. Elektrifizierung setzt sich durch: Die Elektrifizierung im Transport- und Gebäudebereich mit Elektroautos und Wärmepumpen mach Fortschritte schneller als erwartet und die gesamte Industrie arbeitet nun an Null-Kohlenstoff-Strategien
5. Greenwashing
Ansprechende Recherche von ZDFheute: Greenwashing mit CO2-Zertifikaten
6. Klima-Monitoringbericht der deutschen Bundesregierung
Sehr eindringliche Rede von der deutschen Umweltministerin Steffi Lemke „Die Schmerzgrenze des Planeten ist erreicht!“ Kernpunkte (ersten acht Minuten des Videos):
- Seit 2000 verliert Deutschland jedes Jahr 2,5 Kubikkilometer Wasser pro Jahr.
- Deutschland hat sich bereits 1,7 Grad erhitzt.
- Extremwetter haben seit 2018 bis heute bereits 80 Mrd € Kosten verursacht. Bis 2050 rechnet man mit mehreren (!) hundert Mrd €
7. Unerträgliche Hitze
„In diesem Sommer drängten sich im Irak Tausende von Menschen in ihren klimatisierten Autos und ließen stundenlang ihre Motoren laufen, nur um Hitzespitzen von über 50 °C zu überstehen.“
Wenn Sie auf eine Klimakarte der Welt schauen, die wir in 50 Jahren voraussichtlich bewohnen werden, sehen Sie ein Band extremer Hitze, das den Bauch des Planeten umgibt. Klimamodelle aus dem Jahr 2020 deuten darauf hin, dass innerhalb eines halben Jahrhunderts etwa 30 % der prognostizierten Weltbevölkerung – sofern sie nicht zur Umsiedlung gezwungen werden – an Orten mit einer Durchschnittstemperatur von über 29 °C leben werden. Das ist unerträglich heiß. Derzeit ist nicht mehr als 1 % der Landoberfläche der Erde so heiß, und das sind hauptsächlich unbewohnte Teile der Sahara.
Das Szenario ist so dramatisch, weil die Regionen der Welt, die am stärksten von der globalen Erwärmung betroffen sind – allen voran Afrika südlich der Sahara –, in den kommenden Jahrzehnten voraussichtlich das stärkste Bevölkerungswachstum verzeichnen werden.
Doch trotz dieses Bevölkerungswachstums sind sie auch die Regionen, die nach derzeitigem Stand am wenigsten zu den Emissionen beitragen werden, die die Klimakatastrophe auslösen.
Die Ungleichheit ist so extrem, dass die am schlechtesten verdienenden 50 % der Weltbevölkerung – 4 Milliarden Menschen – nur 12 % der Gesamtemissionen verursachen. Und diejenigen, die ganz unten auf dem Stapel stehen, nehmen es kaum wahr. Malis CO2-Emissionen pro Kopf betragen etwa ein Siebzigfünftel derjenigen in den USA. Selbst wenn das am schlechtesten verdienende Drittel der Weltbevölkerung – mehr als 2,6 Milliarden Menschen – über die Armutsgrenze von 3,2 US-Dollar pro Tag gelangen würde, würde dies die Gesamtemissionen um lediglich 5 % erhöhen, also um ein Drittel die Emissionen des reichsten 1 %.
Die Hälfte der Weltbevölkerung, angeführt von den oberen 10 % der Einkommensverteilung – und vor allem von der globalen Elite – treibt ein weltumspannendes Produktionssystem voran, das die Umwelt für alle destabilisiert. Am schlimmsten sind die Auswirkungen auf die Ärmsten, und in den kommenden Jahrzehnten werden die Auswirkungen immer schlimmer werden. Und doch sind sie aufgrund ihrer Armut praktisch machtlos, sich selbst zu schützen. => Quelle (guardian, 23.11.2023)
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