Frohe Weihnachten, geruhsame Feiertage und einen guten Rutsch!
Liebe Leserinnen und Leser! Seit Mitte Oktober 2023 haben wir täglich recherchiert und das Wichtigste zusammengefasst. Nun brauchen auch wir eine Pause zum Erholen, Nachdenken, Energie tanken und Ideen schmieden! Unser Klima-Update geht in eine Winterpause und kommt am Montag, 8. Jänner 2024 retour!
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Krisenmodus geht anders
„Wir dürfen Angst, Unsicherheit & Ohnmacht nicht mit „Alle Jahre wieder“ begegnen, sondern müssen sie zulassen & spüren. Dann können wir begreifen, dass wir vom Krisenmodus in den Lösungsmodus schalten müssen.“ – Maren Unger, Neurowissenschaftlerin, Autorin und Professorin für Medienpsychologie in der Frankfurter Rundschau vom 17.12.2023
„Krisenmodus“ wurde zum Wort des Jahres 2023 gewählt. Maren Unger wundert sich und vermisst im Umfeld die Gefühle und Reaktionen, die mit einer Krise einhergehen würden.
Wo ist er, der Krisenmodus?
„Genau dort! In der Suche nach Harmonie und Geselligkeit, nach Vertrautheit und Geborgenheit, nach Sicherheit und Traditionen – egal wie einfach oder kitschig. Denn Angst, Unsicherheit und Ohnmacht angesichts von Pandemieerfahrung, Kriegen und gewalttätigen Konflikten, Bildungsmisere, Haushaltsdebatten und unzureichenden Klimabeschlüssen drücken sich genau darin aus. In einer noch stärkeren Sehnsucht nach Gewohnheiten und Sicherheit. Zu den Antidoten, dem Gegengift gegen die eigene Ohnmacht in diesen dunklen Wintertagen gehören gemeinsames Kekse-Backen, Strohengel-Basteln und die Planung des Festtagsmenüs.“
„Für mich fühlt es sich an wie ein Mix aus Realitätsverweigerung und Normalitätssimulation. Und ich bitte darum, nicht falsch verstanden zu werden. Ich kann – als Neurowissenschaftlerin und auch als Mensch – den Drang, zu verdrängen und „ein bisschen Normalität“ haben zu wollen, sehr gut verstehen und nachempfinden. Doch dieser Drang wird zur Gefahr, wenn er zur dauerhaften Bewältigungsstrategie wird. Denn das Gefühlsspektrum von Gelassenheit bis Ignoranz verschafft zwar kurzfristig Erholung, sorgt aber mittel- und langfristig nicht dafür, dass Menschen sich den realen Herausforderungen – den Krisen – unserer Zeit stellen. Die frohe Botschaft: Wie das gelingen kann, ist gut untersucht und erprobt.
Wir dürfen Angst, Unsicherheit und Ohnmacht nicht mit „Alle Jahre wieder“ begegnen, sondern müssen sie ernst(er) nehmen. Sie zulassen und spüren.
Dann können wir begreifen, dass wir vom Krisenmodus in den Lösungsmodus schalten müssen.
Der beginnt stets damit zu fragen: Wie können wir es besser machen? Das kann jede:r. Und wir können uns gegenseitig dabei unterstützen. Als Freund:innen, als Partner:innen, als Kolleg:innen, als Vorgesetzte, als Wähler:innen und Politiker:innen, als Elemente einer Demokratie, die stets versuchen, den Lösungsmodus zu aktivieren und zu belohnen. Ich wünsche mir, dass wir das besser hinbekommen. Nicht (nur) zu Weihnachten. Sondern an jedem neuen Tag.“
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