Schimmelgefahr und Klimawandel

Warum der Klimawandel das Schimmelrisiko erhöht

Mit fortschreitendem Klimawandel verändern sich nicht nur globale Temperaturen, sondern auch die Bedingungen in unseren Wohn- und Lebensräumen. Wir spüren die Auswirkungen: Häufigere Starkregen, mildere Winter und feuchtere Sommer erhöhen die Schimmelgefahr: Sie schaffen ein ideales Klima für Schimmelpilze – sowohl in Gebäuden als auch in unseren Lebensmitteln.

Feuchtigkeit und Temperatur – der Nährboden für Schimmel

Schimmelpilze benötigen vor allem eines zum Wachsen: Feuchtigkeit. Steigende Temperaturen führen dazu, dass die Luft mehr Feuchtigkeit aufnehmen kann. Gelangt diese feuchte Luft in Innenräume und trifft dort auf kalte Oberflächen, kondensiert das Wasser – und bietet Schimmelpilzen optimale Bedingungen. Besonders nach Starkregen, in schlecht belüfteten Wohnungen und bei schwülen Tagen steigt das Risiko deutlich.

Falsches Lüftungsverhalten im Sommer

Viele Menschen lüften während Hitzewellen weniger, um die Hitze draußen zu halten. Dadurch bleibt die feuchte Luft im Raum und kann nicht entweichen, was die Schimmelgefahr erhöht. Richtiges Lüften: kurz, zu kühlen Zeiten querlüften (mehr dazu hier).

Gebäude im Wandel: Dichte Bauweise und neue Herausforderungen

Moderne, energieeffiziente Gebäude sind oft sehr dicht gebaut. Was einerseits Heizkosten spart, kann andererseits zum Problem werden: Der natürliche Luftaustausch verringert sich, die Luftfeuchtigkeit bleibt im Raum und steigt an. Wird dann nicht ausreichend gelüftet, droht Schimmelbefall – besonders nach einem Fenstertausch oder Modernisierungen.

Soziale Aspekte: Wer ist besonders betroffen?

Nicht alle Stadtbewohner*innen sind gleichermaßen gefährdet. Besonders Menschen in einkommensschwachen Vierteln, ältere Menschen und Personen mit eingeschränkter Mobilität sind stärker betroffen, weil sie oft in schlechter gedämmten Gebäuden wohnen und weniger Ressourcen für Sanierungen oder schnelle Reparaturen haben.

Schimmelpilze in Lebensmitteln: Ein wachsendes Risiko

Nicht nur in den eigenen vier Wänden, sondern auch in der Nahrung wird Schimmel durch den Klimawandel zum Problem. Höhere Temperaturen und feuchtere Bedingungen begünstigen die Ausbreitung von Schimmelpilzen auf Feldern und in Vorräten. Besonders problematisch: Viele dieser Pilze produzieren Mykotoxine, also Schimmelgifte, die weder mit bloßem Auge sichtbar sind noch durch Kochen zerstört werden. Diese Gifte können das Immunsystem schwächen, Allergien und Asthma verschlimmern und stehen im Verdacht, krebserregend zu sein.

Gesundheitliche Folgen: Mehr als nur ein Schönheitsfehler

Schimmel in Wohnräumen ist nicht nur ein optisches Problem. Die Sporen und Stoffwechselprodukte können beim Einatmen Allergien, Asthma und andere Atemwegserkrankungen auslösen. Besonders gefährdet sind Kinder, ältere Menschen und Personen mit geschwächtem Immunsystem.

Was können wir tun? – Prävention und Anpassung

  • Regelmäßiges und richtiges Lüften, besonders nach Modernisierungen oder Fenstertausch
  • Kontrolle und Behebung von Feuchtigkeitsquellen wie undichten Dächern, Rohren oder Kondenswasser
  • Bewusster Umgang mit Lebensmitteln: Kühl lagern, Schimmelbildung vermeiden, verdorbene Produkte entsorgen
  • Förderung pilzresistenter Nutzpflanzen und strengere Lebensmittelkontrollen

Fazit

Der Klimawandel bringt neue Herausforderungen für unsere Gesundheit und unser tägliches Leben mit sich. Die zunehmende Schimmelgefahr in Gebäuden und Lebensmitteln ist ein weiteres Beispiel dafür, wie eng Umwelt, Klima und Wohlbefinden miteinander verbunden sind. Prävention und Bewusstsein sind entscheidend, um die Risiken zu minimieren – für ein gesundes Leben in einer sich wandelnden Welt.

Weitere interessante Beiträge auf unserer Seite:

Quellen:

  • https://www.baubiologie-regional.de/news/was-hat-schimmel-im-sommer-mit-dem-klimawandel-zu-tun-788.html
  • https://www.forum-csr.net/News/8579/Klimawandel-durchkreuzt-Werterhalt-von-Immobilien.html
  • https://www.dw.com/de/extremwetter-wie-k%C3%B6nnen-sich-st%C3%A4dte-sch%C3%BCtzen/a-70640422
  • https://schimmelhilfe24.de/andere-laender-andere-schimmelpilze-wie-klima-und-feuchtigkeit-das-schimmelwachstum-beeinflussen/
  • https://infrarot-fussboden.de/Schimmel-Alarm-im-Fruehling-Warme-Temperaturen-und-hohe-Luftfeuchtigkeit-steigern-das-Schimmelrisiko
  • https://www.umweltberatung.at/winterzeit-schimmelzeit
  • https://web.de/magazine/wissen/klima/aktuelle-klimanews-schimmelgifte-lebensmitteln-40781840
  • https://www.eggerklima.at/diese-auswirkungen-hat-schimmelbefall-auf-deine-gesundheit/
  • https://www.klimaaktiv.at/fileadmin/Bibliothek/Downloads/Gebaeude/2023_Factsheet_Schimmel_und_Lueften_Private.pdf
  • https://www.schimmel-gutachter-regional.de/2022/02/sommerkondensat-im-keller-vermeiden/

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