Lüften, aber richtig!


In der kalten Jahreszeit möchten viele Menschen nicht nur aus Umwelt- sondern auch aus Kostengründen möglichst energieeffizient heizen. Ein einfacher Schritt in die richtige Richtung ist es, die Wohnräume so zu lüften, dass möglichst wenig Heizungswärme verloren geht und dennoch ein angenehmes Raumklima vorherrscht.

Warum ist es wichtig, auch im Winter häufig zu lüften?

Beim Lüften der Wohnräume geht es in erster Linie darum, eine optimale Luftfeuchtigkeit und einen guten Sauerstoffgehalt zu garantieren. Durch die menschliche Atemluft, Aktivitäten wie Kochen oder Duschen, Aquarien und Wäscheständer muss die Luft in Innenräumen oft mehrere Liter Wasser pro Tag aufnehmen. Ein Vier-Personen-Haushalt verursacht so beispielsweise täglich vier bis zwölf Liter Wasser. Insbesondere in der kalten Jahreszeit stellt eine zu hohe Luftfeuchtigkeit einen Risikofaktor für Schimmelbildung dar, da sie sich auf kalten Oberflächen wie Außenwänden oder rund um die Fensterrahmen absetzt. Ein niedriger Sauerstoffgehalt führt dagegen zu Müdigkeit und Konzentrationsschwierigkeiten bei den Bewohnern.

Was ist eigentlich ein „gutes“ Raumklima?

Die perfekte Kombination von Temperatur und Luftfeuchtigkeit ist von individuellen Faktoren wie der Bausubstanz und dem eigenen Empfinden abhängig. Als allgemeinen Richtwert kann man aber eine Temperatur zwischen 18 und 22 Grad bei einer Luftfeuchtigkeit von 40 bis 60 Prozent annehmen. In Wohnräumen werden häufig 20 Grad bevorzugt, während Küche und Schlafzimmer ruhig kühler sein können. Dauerhaft unter 17 bis 18 Grad sollten jedoch nur Treppenhäuser und Keller sein. Liegt die Luftfeuchtigkeit konstant über 50 Prozent steigt das Risiko für Schimmelbildung. Eine sehr niedrige Luftfeuchtigkeit kann dagegen ein Zeichen dafür sein, dass die Räume zu stark beheizt werden – viele Menschen reagieren auf eine Luftfeuchtigkeit unter 30 Prozent mit gereizten Schleimhäuten. Wer es genau wissen möchte kann mithilfe eines Thermo-Hygrometer die Temperatur und Luftfeuchtigkeit in den Wohnräumen messen.

Wie lüftet man im Winter richtig und energiesparend?

Ein guter Anhaltspunkt für das korrekte Lüften im Winter ist zwei bis vier Mal täglich je drei bis zehn Minuten bei weit geöffneten Fenstern. Je mehr Personen sich im Raum aufhalten und je höher die Verdunstung, z.B. durch Wäscheständer, desto häufiger sollte man frische Luft hereinlassen. Je kälter die Außentemperatur und je stärker der Wind, desto schneller kann man die Fenster wieder schließen.

Die effektivste und gleichzeitig die energiesparendste Methode ist das Stoß- oder Querlüften. Besonders gut gelingt das, wenn man gegenüberliegende Fenster oder Türen öffnet. Durch die kurze Lüftungsdauer geht die in Boden und Möbeln gespeicherte Wärme nicht verloren. Gekippte Fenster sorgen dagegen dafür, dass der Luftaustausch nur schleppend stattfindet und Räume dauerhaft auskühlen.

Wichtig ist, dass Heizungen und Thermostate während der Lüftung ausgeschaltet werden, da man ansonsten buchstäblich „nach draußen“ heizt. Sogenannte smarte Heizkörper-Thermostate werden damit beworben, dass sie den Lüftungsvorgang erkennen und die Heizung automatisch drosseln sollen. Hat man derartige Geräte zuhause, sollte man dennoch überprüfen, wie gut diese tatsächlich reagieren.

Bei Tätigkeiten, welche die Luftfeuchtigkeit rasch nach oben treiben wie Kochen oder Duschen, sollte man Türen zu anderen Räumen möglichst geschlossen halten, sodass sich die Feuchtigkeit nicht in anderen Räumen absetzt. Den Wasserdampf kann man gleich anschließend durch Stoßlüften entweichen lassen bzw nasse Flächen wie Dusche und Badewanne abwischen oder auch feuchte Handtücher woanders aufhängen.

Und wie lüftet man im Sommer?

Auch im Sommer kann richtiges Lüften dabei unterstützen möglichst ohne energiefressende Klimaanlagen und Ventilatoren auszukommen. Um kühle, frische Luft einzulassen, sollte man ausschließlich abends, nachts und in den Morgenstunden lüften und die Fenster tagsüber geschlossen halten. Außerdem empfiehlt es sich, die Rollläden zu schließen. Handtücher und Bettlaken, die in den Innenräumen zum Trocknen aufgehängt werden, können das Raumklima verbessern. Schwere Textilien wie dicke Vorhänge speichern dagegen Wärme und sollten über die Sommermonate abgehängt werden.

Kurz zusammengefasst – Lüften im Winter:

  • Mehrmals täglich wenige Minuten
  • Stoßlüften statt Kippen
  • Heizung während des Lüftens abdrehen

Kurz zusammengefasst – Lüften im Sommer:

  • Nachts lüften
  • Tagsüber Fenster und Rollläden schließen

Quellen:

  • https://einfach-bergmann.de/2017/10/so-lueften-sie-richtig-und-energiesparend/
  • https://www.verbraucherzentrale.de/wissen/energie/heizen-und-warmwasser/heizen-und-lueften-so-gehts-richtig-10426
  • https://www.energie-fachberater.de/news/richtig-lueften-im-sommer.php
  • https://www.energieinstitut.at/buerger/energieberatung/richtig-lueften-ist-ganz-leicht-und-so-gehts/
  • https://www.co2online.de/energie-sparen/heizenergie-sparen/lueften-lueftungsanlagen-fenster/richtig-lueften/
  • https://www.umweltbundesamt.de/themen/gesundheit/umwelteinfluesse-auf-den-menschen/schimmel/wie-luefte-ich-richtig-tipps-tricks-zu
  • https://www.bosch-smarthome.com/at/de/blog/tipps-richtig-lueften-und-heizen/
  • https://utopia.de/ratgeber/luften-luftfeuchtigkeit-experte-warnt-fehler-richtwerte-ture/
  • https://utopia.de/ratgeber/richtig-lueften-im-winter-schimmel-vermeiden/

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