Die Entwicklung der Pflanzen und das Verhalten der Tiere wird seit langer Zeit von LandwirtInnen, aber auch von Wissenschaftlerinnen beobachtet, um Veränderungen im Vegetationszyklus festzustellen. Mit der Naturkalender App können alle helfen, wissenschaftliche Daten für Phänologie-Wissenschafter*innen zu sammeln.
Was ist Phänologie?
In der Natur bestimmen Sonnenschein, Temperatur und Niederschlag die Vegetation. Dementsprechend reagieren Pflanzen zur geeigneten Zeit mit Blattaustrieb, Blüte und Fruchtreife darauf. Auch die Rückkehr der Schwalben oder die erste Beobachtung eines Schmetterlings im Jahr liefern für die Phänolog*innen wertvolle Informationen, wie sich die Natur verändert. Die Phasen des Vegetationszyklus vom Austrieb bis zur Färbung des Laubs und dem Zeitpunkt, wann die Blätter fallen, werden entsprechend ihrem unterschiedlichen Eintreten nach Ort und Zeit mit genauem Datum festgehalten. Die sogenannten Zeigerpflanzen sind die Messinstrumente der bodennahen Atmosphäre. Veränderungen der Temperaturentwicklung mit immer früheren Blüte- oder Fruchtzeitpunkten werden dadurch sichtbar. Das phänologische Naturjahr setzt sich aus 10 Jahreszeiten zusammen, die jeweils von bestimmten Erscheinungen* in der Natur charakterisiert werden. [*Phänologie – phaino (griechisch) für „ich erscheine“]
Die Bedeutung von Naturbeobachtungen
Mit der Gründung der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG; seit 1.1.2023 fusioniert zur GeoSphere Austria), begannen 1851 auch die phänologischen Aufzeichnungen in Österreich. Damit ist Phänologie die älteste Initiative der Bürgerwissenschaften (Citizen-Science) der Alpenrepublik.
Phänologische Beobachtungen werden heutzutage aufgrund der Klimaveränderung in der Natur- und Klimaforschung immer wichtiger. Weitere Bereiche, in denen die Naturbeobachtung eine große Rolle spielen, sind die Pollenvorhersage, die auch für Allergiker*innen wichtig ist. Für Imker*innen ist es bedeutend, wann Blüten bereit sind, von den Bienen bestäubt zu werden. In Forst- und Landwirtschaft benötigt man den richtigen Zeitpunkt für die Arbeiten im Wald sowie den Anbau und die Ernte landwirtschaftlicher Kulturpflanzen.
Naturkalender App
Wann haben die Pflanzen Knospen, wann beginnen sie zu blühen, wann tragen sie Früchte? Hobby-Phänologie*innen fotografieren jährlich wiederkehrende Ereignisse wie die erste Haselblüte, das erste Schneeglöckchen oder den Bienenflug und laden ihre Beobachtungen und ein Foto dazu in eine Datenbank hoch. Jede/r kann also Teil eines wichtigen wissenschaftlichen, lokalen Beobachtungsnetzes zur Erforschung des Klimawandels werden.
Mithilfe der Naturkalender App kann man selbst Phänologie betreiben und seine Naturbeobachtungen eintragen. Hauptelement der App ist die Karte mit den bekannten Spots der Beobachtungen. Drückt man auf das + Symbol, kann man selbst einen neuen Spot hinzufügen.
Wichtige Schritte bei der Benützung der App:
- App herunterladen und registrieren
- Die passende Kategorie der Beobachtung auswählen: Dazu zählen Bäume, Sträucher, Krautige, Pflanzen, Tiere, Obst, Wein und Feldfrüchte. Eine Kategorie betrifft die Neophyten, die bei uns nicht heimisch sind. Ihre Beobachtung ist wichtig, um ihre Verbreitung durch gezielte Maßnahmen eindämmen zu können. Im Winter können vor allem Witterungserscheinungen beobachtet werden wie Raureif, Schneefall oder gefrorene Wasserflächen.
- Ein Foto dazu hochladen und die passende phänologische Phase auswählen: Durch Klick auf das Infosymbol erhält man eine Beschreibung, wie die gewählte Phase definiert ist. Falls keine der vorgegebenen zutrifft, kann man „eine andere Phase“ anklicken. Im Kommentarfeld sind genauere Angaben dazu möglich.
- Richtiger Standort: Auf der Karte zieht man nun das Fadenkreuz auf die Stelle der Beobachtung. Den Standort richtig einzutragen, ist für die Qualität der Daten besonders wichtig!
- Spot speichern
Auch ein Austausch innerhalb der Community ist im Rahmen der App möglich.
Naturkalender App:
Website für mehr Info + Link zum App-Download: https://www.naturkalender.at/
GeoSphere Austria (GSA; vormals ZAMG) 1190 Wien, Hohe Warte 38
E-Mail: naturkalender@zamg.ac.at
Fotos: ©b_hudin_nachhaltig_in_graz
Quellen:
- https://www.naturkalender.at/
- ZAMG: https://de.wikipedia.org/wiki/Zentralanstalt_f%C3%BCr_Meteorologie_und_Geodynamik
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