Laubbläser und Laubsauger: Sie sind laut, verbrauchen Energie, verschmutzen die Luft mit Abgasen, zerstören Lebensräume von Tieren und töten sie. Auch wenn es viele entweder nicht wissen oder auch zu ignorieren scheinen: Ihr Einsatz ist in Graz bereits seit Herbst 2014 verboten. Und zwar auch Geräte mit Elektroantrieb, selbst wenn sie weniger Lärm (und dadurch ein gutes Gewissen) machen. Und auch auf privaten Flächen, selbst wenn es nur ein paar Meter sind. Verboten!
Begründung des Verbots
- Lärmbelastung
- Staubaufwirbelung
- Schutz von Insekten und Kleintieren
Bei Nichteinhalten drohen Geldstrafen nach dem Verwaltungsstrafgesetz bis zu € 2.180,–. Zuständig für Kontrollen auf Straßen und auf privaten Liegenschaften ist die Polizei.
Gesetzesquelle ist die Verordnung gem. LGBl. 110/2013 mit der der § 4c der Luftreinhalte-Verordnung 2011 eingefügt wurde.
Die Alternative?
Alternativen sind zwei gute alte Geräte: Rechen und Besen. Mit der richtigen Technik ist man fast genau so schnell. Mit dem Laubbläser verschiebt man es ohnehin nur von einer Stelle zur anderen. Das Laub in einen Laubhaufen aufschichten, damit sich Tiere freuen. Was man mit der Hand nicht gefegt bekommt, bleibt einfach liegen. Arbeit in der Natur kann auch ein wenig langsamer und ruhiger vonstatten gehen.
Gesundheitsbelastung durch Staub und Lärm
Eine Studie der TU Graz kam zum Ergebnis, dass mit Laubbläsern und – saugern 10 Mal mehr Feinstaub aufgewirbelt wird, als mit dem Rechen. Aber auch Pilzsporen, Tierkot und Pollen werden durch die Gegend geblasen. Außerdem sind die Geräte richtig laut und hinterlassen – fossil betrieben – stinkende Abgase, wie Kohlenwasserstoffe, Stickoxide und Kohlenmonoxid. Außerdem führt der Lärm zu einer Stressbelastung bei Anwohnerinnen und Anwohnern oder reißt Tiere aus ihrem Winterschlaf.
CO2-Schleudern
Viele Laubsauger und Laubbläser sind noch nicht elektrisch, sondern mit Diesel betrieben.
Tiere leiden
Überall, wo dies möglich ist, sollte Laub aber auch liegen bleiben, weil es vor Austrocknung und Kälte schützt und gleichzeitig vielen Bodenlebewesen als Nahrungsquelle, Behausung und Schutz dient. Laubbläser zerstören diesen Lebensraum für Insekten und Würmer. Mit Blasgeschwindigkeiten von bis zu 250 km/h erreichen Laubbläser eine orkanartige Kraft. Insekten und Spinnen werden mit durch die Luft gewirbelt. Laubsauger gehen sogar noch einen großen Schritt weiter: Sie saugen Insekten und kleine Tiere mit ein und häckseln alles klein.
Laub ist wertvoll
Aus Laub wird wertvoller Humus. Auf Beeten und unter Sträuchern aufgestreut schont und verbessert es den Boden. Zudem kann es Pflanzen auch – warm eingepackt – vor Frost schützen. Im Artikel von Barbara Kochauf über das Laub – Lust statt Last finden sich viele weitere Anregungen, wofür Laub alles nützlich ist.
Weitere Beiträge auf unserer Website:
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Quelle:
- https://www.bund.net/bund-tipps/detail-tipps/tip/finger-weg-von-laubblaesern-und-laubsaugern/
Dieser Beitrag erschien erstmals am 14. Oktober 2023 und wurde zuletzt am 3.11.2024 aktualisiert.
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