Mit Business as Usual steuern wir relativ bald auf ein Ende unserer gesellschaftlichen Ordnung zu. Zwei der wichtigsten Fragen, die wir uns stellen sollten, lauten: „Warum um Himmels Willen ist das nicht überall Thema Nummer eins?“ und „Was wollen wir mit unserer Zeit sinnvoll anfangen, damit dieser auf uns zukommende Wandel halbwegs zivilisiert abläuft?“ Hier kommt unser Klima-Update vom 01.11.2023, mit Fakten, Infos & Geschichten als Einladung zu Information, Aufwachen, Handeln, Teilen oder Verwenden. Alle Folgen unserer Klima-Updates finden sich unter diesem Link. Wir sammeln für euch (fast täglich) die wichtigsten Themen rund ums Klima. Dabei darf natürlich auch Positives nicht zu kurz kommen. Was wir aber nicht tun: Durch falsche Hoffnung beruhigen und von der Dringlichkeit der Klimakrise ablenken. Hoffnung kommt nur durch Tun.
Ebenfalls mehr als nur einen Blick wert: unsere laufend aktualisierte Linksammlung zu vielen verschiedenen Medienberichten zu Klima, Energie und Nachhaltigkeit.
Auch sehr informativ: Auflistung der aktuellen weltweiten Extremwetterereignisse
Die kommenden Tage ist es aufgrund der Herbstferien noch etwas ruhiger in Graz und in unserem Terminkalender, ein paar Termine gibt es aber dennoch. Besucht über die Feiertage vielleicht auch die Klimaversum-Wanderausstellung, wenn ihr in Graz seid?
1. Das 1,5-Grad-Limit war schon ein Kompromiss und wird alles andere als ein Spaziergang
Quelle: wissenschaftlicher Artikel von u.a. Johan Rockström, Timothy M. Lenton (9.9.2022): Eine globale Erwärmung von mehr als 1,5 °C könnte mehrere Klimakipppunkte auslösen
„Wir können das Ende der organisierten menschlichen Zivilisation, wie wir sie kennen, bei 1,75/2,25 °C etwa im Jahr 2029 bis 2045 oder bald danach erwarten, obwohl ich wiederhole, dass der abrupte Klimawandel nur ein verschärfender Faktor beim Massenaussterben ist. Von 2032 bis 2052 muss mit einer globalen Erwärmung von 2 °C gerechnet werden, dann von 3,5/4 °C von 2050 bis 2200 angesichts vergangener und zukünftiger Treibhausgasemissionen, Aerosole und Kippelemente.“ – via @ClimateBen 31.10.2023
Ist alles verloren?
Wenn die aktuelle nationale Klimapolitik vollständig umgesetzt wird (zugegebenermaßen ein optimistisches Szenario), könnte dies ausreichen, um die Erwärmung unter 2 °C zu halten.
2. Banken und die Klimakrise
Fossile Großprojekte könnten zum Scheitern verurteilt sein, wenn Banken ihnen kein Geld geben würden. Dieser Faktor wäre laut Prof. Dr. Ilona Otto auch ein sehr gut und rasch wirkender positiver Kipppunkt. Aber es wird nach wie vor in diese sogenannten „Carbon Bombs“ investiert (Projekte, die über ihre Laufzeit mehr als eine Gigatonne CO2 ausstoßen; mehr dazu hier: Carbon Bombs). Auch nach der Unterzeichnung des Pariser Klimaabkommens 2015 starteten fossile Konzerne viele Dutzend neue Megaprojekte und erhielten dafür Kredite in Billionen-Dollar-Höhe. „So vergaben die weltweit größten 60 Banken seit Unterzeichnung des Pariser Klimaabkommens 1,8 Billionen Dollar an 425 fossile Großprojekte, zeigt die Datenrecherche. Die höchsten Kredite an fossile Unternehmen vergab in diesen sieben Jahren die US-amerikanische JPMorgan. Auch die österreichische OMV erhielt Milliarden von den größten Banken.“
Quelle: Der Standard, 31.10.2023
3. Unser Salzkreislauf – Die Welt wird salziger
Laut einer aktuellen Studie in der Fachzeitschrift „Nature Reviews Earth & Environment“ führen menschliche Aktivitäten dazu, dass der Globus salziger wird und der natürliche Salzkreislauf gestört wird, insbesondere in unseren Böden, unserem Süßwasser und unserer Luft.
Der Salzüberschuss hat in den letzten Jahrzehnten bereits zu gravierenden Problemen in der Süßwasserversorgung geführt. Salzhaltigeres Wasser sorgte in Montgomery, Maryland, monatelang für braunes Leitungswasser. Es spielte auch eine Rolle bei der Entstehung des giftigen bleihaltigen Wassers in Flint, Michigan. => Quelle
4. 6 Klima-Grafiken, die zeigen, wie extrem es inzwischen ist
Link: https://www.volksverpetzer.de/aktuelles/6-klima-grafiken-extrem/ (12.09.2023)
Inhalt:
- Es wird immer wärmer
- 2023 besonders starke Hitze
- Auch die Wassertemperatur steigt
- Das Mittelmeer wie ein beheizter Pool
- Eis geht auch stetig zurück
- Eis-Produktion auch so anormal wie noch nie
5. Überdenken Sie alles!
„Das Ziel einer nachhaltigen Welt erfordert grundlegende Veränderungen in den politischen und wirtschaftlichen Systemen. Aufbau einer globalen nachhaltigen Wirtschaft, Abkehr vom derzeit begrenzten Paradigma des Wirtschaftswachstums.“ – via @ClimateBen Twitter 31.10.2023
6. Global Warming in the Pipeline
=> Quelle 23.05.2023 (übersetzt via google Übersetzer): Die globale Gleichgewichtserwärmung einschließlich langsamer Rückkopplungen für den heutigen, vom Menschen verursachten Treibhausgas-Klimaantrieb (4,1 W/m2) beträgt 10 °C und wird durch die heutigen Aerosole auf 8 °C reduziert. Der Rückgang der Aerosolemissionen seit 2010 sollte die globale Erwärmungsrate von 1970-2010 von 0,18 °C pro Jahrzehnt auf eine Rate von mindestens 0,27 °C pro Jahrzehnt nach 2010 erhöhen.
Unter dem aktuellen geopolitischen Ansatz in Bezug auf Treibhausgasemissionen wird die globale Erwärmung wahrscheinlich in den 2020er Jahren die 1,5-°C-Grenze und vor 2050 die 2-°C-Grenze durchbrechen.
Die Auswirkungen auf Mensch und Natur werden sich beschleunigen, da die globale Erwärmung hydrologische Extreme in die Höhe treibt.
Das Ausmaß der Folgen erfordert eine Rückkehr zur globalen Temperatur auf Holozän-Niveau. Zu den erforderlichen Maßnahmen gehören:
- ein weltweit steigender Preis für Treibhausgasemissionen,
- Ost-West-Zusammenarbeit in einer Weise, die den Bedürfnissen der Entwicklungsländer gerecht wird, und
- Eingriffe in das Strahlungsungleichgewicht der Erde, um die heutige massive, vom Menschen verursachte „Geotransformation des Erdklimas“ einzudämmen.
„Mit dem aktuellen geopolitischen Ansatz sind diese Veränderungen nicht zu erreichen. Aber aktuelle politische Krisen bieten eine Chance für einen Neustart, insbesondere wenn junge Menschen ihre Situation verstehen können.“
7. Konsens über den menschengemachten Klimawandel
In 11.602 begutachteten Artikeln über „Klimawandel“ & „Globale Erwärmung“ in den ersten sieben Monaten von 2019 hat keine einzige Studie in Frage gestellt, dass der Klimawandel menschengemacht ist.
8. Wissen über den Klimawandel
Die großen fossilen Konzerne wie Exxon wissen seit rund 50 Jahren vom Klimawandel und den Auswirkungen des zusätzlichen CO2-Ausstoßes. Sie haben aber viel Geld investiert und tun es nach wie vor, um die Menschen zu belügen. => Quelle
9. Dürre: Panamakanal reduziert die Zahl der Schiffe
Der Panamakanal verkürzt die Zeit und Distanz, die Schiffe zwischen dem Atlantik und dem Pazifik zurücklegen müssen, erheblich. Nach Angaben der Kanalbehörde ist er 24 Stunden am Tag und 365 Tage im Jahr in Betrieb und wird jährlich von 13.000 bis 14.000 Schiffen genutzt. => Quelle
Zeit, um nachzudenken, welche Waren wir wirklich brauchen? Lieber etwas reparieren, ausleihen, länger nutzen!
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