Europäische Bürgerinitiative “Good Clothes, Fair Pay”

Forderung einer Gesetzgebung für existenzsichernde Löhne in der globalen Modeindustrie

Noch bis Juli 2023 kann die Initiative “Good Clothes, Fair Pay” unterzeichnet werden. Damit wird die Europäische Kommission aufgefordert, Gesetze für existenzsichernde Löhne zu verabschieden, um die Menschen zu unterstützen, die unsere Kleidung herstellen.

Europäische Bürgerinitiative für faire Löhne in der Modeinsdustrie, Foto©Fair Wear Foundation

Hier kannst du unterzeichnen: https://www.goodclothesfairpay.eu/sign

Unternehmen, die Bekleidung, Textilien und Schuhe in der EU verkaufen, sollen verpflichtet sein:

  • Maßnahmen für existenzsichernde Löhne in ihren Lieferketten zu ergreifen
  • Löhne in ihren eigenen Lieferketten zu bewerten
  • Pläne zur Schließung der Lücke zwischen tatsächlichen und existenzsichernden Löhnen aufzustellen
  • ihre Fortschritte öffentlich bekannt zu geben

Denn zurzeit verdienen die meisten Menschen, die unsere Kleidung herstellen, einen Hungerlohn, während die Markenhersteller weiterhin riesige Gewinne machen.1 Als weltweit größter Importeur von Kleidung und einer der größten Modemärkte² – mit einem erwarteten Umsatz von über 260 Milliarden Euro im Jahr 2022³ – muss die EU gegen dieses unfaire und ausbeuterische Modell vorgehen.

Kirsten Kossen, Senior Advisor Human Rights bei der ASN Bank – die die EBI initiiert hat – und Mitglied des Bürgerkomitees der EBI, sagt: „Zu lange haben die Marken versprochen, das Richtige zu tun. Meistens haben sie es nicht getan. Wir können nicht länger auf freiwillige Maßnahmen warten. Als EU-Bürger haben wir die Macht, dies zu ändern und den Bekleidungsarbeitern einen angemessenen Lohn für ihre harte Arbeit zu zahlen. Um einen echten, branchenweiten Wandel zu erreichen, müssen die Modeunternehmen zur Verantwortung gezogen werden.“

Armutslöhne betreffen ArbeitnehmerInnen überall

Die meisten der Menschen, die unsere Kleidung herstellen, verdienen kein existenzsicherndes Einkommen. Die Arbeiterinnen in der Bekleidungsindustrie, meist Frauen, verdienen im Durchschnitt 45 % weniger als sie für sich und ihre Familien benötigen4. Trotz zermürbender Arbeitszeiten haben die meisten von ihnen Mühe, gesunde Lebensmittel auf den Tisch zu bringen, in angemessenen Wohnungen zu leben, Zugang zu medizinischer Versorgung zu erhalten oder sogar ihre Kinder zur Schule zu schicken. Die derzeitigen gesetzlichen Mindestlöhne in der Branche, die von den Regierungen der Bekleidungsherstellerländer festgelegt werden, reichen einfach nicht zum Leben aus. Armutslöhne sind in der globalen Bekleidungsindustrie an der Tagesordnung. Sie betreffen Bekleidungsarbeiterinnen überall. Die Modeindustrie beschäftigt weltweit mehrere zehn Millionen Menschen und 1,5 Millionen in der EU – die meisten von ihnen erhalten keine existenzsichernden Löhne.5

Die Situation hat sich durch die Covid-19-Pandemie noch verschlimmert. Hunderttausende von Arbeitnehmern wurden für ihre Arbeit nicht bezahlt, als große Markenhersteller Aufträge für bereits produzierte Waren stornierten. Dies hat zu einer schweren humanitären Krise geführt, da die Arbeitnehmer ohne soziales Sicherheitsnetz dastehen und Mühe haben, Nahrung, Gesundheitsversorgung und Unterkunft zu bezahlen.

Hier kannst du die europäische Bürgerinitiative „Good Clothes, Fair Pay“unterzeichnen: https://www.goodclothesfairpay.eu/sign

Übrigens, man muss die Nummer eines Ausweisdokuments angeben. Davon aber bitte nicht abschrecken lassen. Da es sich um eine offizielle europäische Bürgerinitiative handelt, muss die Identität überprüfbar sein. Es können auch nur BürgerInnen der EU daran teilnehmen.

Website: https://www.goodclothesfairpay.eu/

Quellen:

[1] Clean Clothes Campaign. On a t-shirt sold in the high street, a brand makes a 12% profit; the worker who made it gets paid 0,6%.
[2] WTO, World Statistical Review 2021
[3] Statista
[4] The Industry We Want and the WageIndicator Foundation 2022
[5]Source: International Labour Organization, ec.europa.eu

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