Hitzeschutz für Beschäftigte

Was ändert sich ab 2026?

Österreich reagiert auf die zunehmenden Hitzewellen und die steigende Belastung für Beschäftigte: Mit 1. Jänner 2026 tritt eine landesweite Hitzeschutzverordnung in Kraft – ein wichtiger Schritt für nachhaltigen Arbeits- und Gesundheitsschutz in Zeiten der Klimakrise. Unternehmen sind dann verpflichtet, ihre Beschäftigten bei extremer Hitze zu schützen.

Hintergrund: Klimawandel und die Folgen für Arbeitende

Der Klimawandel trifft Österreich besonders hart – seit 1960 hat sich die Zahl der heißen Tage mit mindestens 30°C mehr als verdoppelt. Schon heute sterben rund 600 Menschen jährlich im Land an den Folgen der Hitze. Besonders gefährlich ist dies für die rund 400.000 Menschen, die regelmäßig im Freien arbeiten, etwa in der Bauwirtschaft, Landwirtschaft, auf Baustellen oder im Gartenbau. Hier können die Temperaturen in Krankabinen oder Maschinenkabinen sogar bis auf 50°C steigen. Ziel der Hitzeschutzverordnung soll sein, Todesfälle auf Arbeitsplätzen im Freien künftig zu verhindern und die Belastung für Beschäftigte in Sommern deutlich zu reduzieren.

Das sieht die neue Hitzeschutzverordnung vor

  • Verbindliche Maßnahmen ab 30 Grad: Sobald die GeoSphere Austria eine Hitzewarnung ab Stufe 2 (30–34°C) ausgibt, sind alle Arbeitgeber verpflichtet, einen Hitzeschutzplan zu aktivieren und definierte Maßnahmen umzusetzen.
  • Technische und organisatorische Schutzmaßnahmen: Die Arbeitszeit kann auf kühlere Tageszeiten verlegt, schwere Arbeiten verschoben oder durch Tätigkeitswechsel abgelöst werden. Arbeitsplätze müssen beschattet und Aufenthaltsorte ggf. gekühlt werden. Pausen sollen häufiger und länger erfolgen, dabei ist kühles Trinkwasser bereitzustellen.
  • Persönlicher Schutz: Beschäftigte sollen leichte, schützende Kleidung und Kopfbedeckungen tragen, Sonnencreme nutzen und bei Bedarf kühlende Kleidung zur Verfügung bekommen.
  • Klimaanlagen in Kabinen: Kran-Kabinen und selbstfahrende Arbeitsmittel wie Bagger oder Lkw müssen klimatisiert oder zumindest gekühlt werden können.
  • Kontrollen und Sanktionen: Neu ist, dass das Arbeitsinspektorat gezielt überprüfen kann, ob diese Maßnahmen eingehalten werden. Bei Verstößen drohen Sanktionen.
  • Transparenz: Hitzeschutzpläne müssen an allen betroffenen Arbeitsorten einsichtig sein – digital oder auf Papier.

Wer ist betroffen?

Die Verordnung gilt zunächst für alle Beschäftigten, die im Freien arbeiten – vom Bau bis zur Landwirtschaft. Auswirkungen auf Innenräume und weitere Branchen fordert etwa der ÖGB bereits ein, ist aber (noch) nicht Teil der neuen Regeln.

Warum ist der Hitzeschutz so wichtig?

  • Schutz der Gesundheit: Hitze kann zu Erschöpfung, Sonnenstich, Schwindel, bis hin zu tödlichen Hitzeschlägen führen. UV-Strahlung erhöht das Hautkrebsrisiko und beeinträchtigt die Konzentration, was auch das Unfallrisiko am Arbeitsplatz steigert.
  • Klimagerechtigkeit: Besonders Menschen in körperlich belastenden Berufen sind von der Klimakrise betroffen. Mit der Verordnung wird ein wichtiger Teil zur sozialen Klimaanpassung umgesetzt.
  • Signalwirkung: Österreich setzt mit diesen Maßnahmen ein Zeichen in Europa und nimmt im Arbeitnehmerschutz eine Vorreiterrolle ein.

Was steht noch zur Diskussion?

  • Ausweitung auf Innenräume: Viele Beschäftigte arbeiten in überhitzten Büros, Werkshallen oder Pflegeeinrichtungen. Gewerkschaften und Expert:innen fordern, dass der Schutz ausgedehnt wird.
  • Konkretisierung der Sanktionen: Damit der Schutz nicht nur „auf dem Papier“ steht, setzen sich Arbeitnehmer-Vertretungen für strengere Kontrollen und fixe Strafen bei Nichteinhaltung ein.
  • Fazit: Der neue Hitzeschutz garantiert erstmals in Österreich verpflichtende, kontrollierbare Mindeststandards für Beschäftigte an heißen Tagen. Gerade angesichts der sich verschärfenden Klimakrise ist das ein Meilenstein für sichere und faire Arbeitsbedingungen – in Graz und im ganzen Land.

Weitere Tipps bei Hitze:

Quellen:

  • https://kontrast.at/fpoe-klima-hitze/
  • https://kontrast.at/hitzewelle-frankreich-massnahmen/
  • https://www.spoe.at/aktuelles/hitzeschutzverordnung-ein-meilenstein-im-arbeitnehmerinnenschutz/
  • https://www.oegb.at/themen/klimapolitik/klima-und-arbeitsmarkt/arbeiten-bei-hitze–jetzt-kommen-verbindliche-regeln-
  • https://www.arbeiterkammer.at/hitze
  • https://solidbau.at/news/regierung-plant-schutzverordnung/
  • https://www.meinbezirk.at/c-politik/regierung-plant-neue-schutzverordnung-fuer-arbeitnehmer_a7422815
  • https://www.sozialministerium.gv.at/Themen/Gesundheit/Hitze/Nationaler-Hitzeschutzplan.html

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