Klima-Update 05.12.2023

„Wir brauchen eine Notbremsung!“ – Klimaexperte Niklas Höhne – Hier kommt unser Klima-Update vom 05.12.2023, mit Fakten, Infos & Geschichten als Einladung zu Information, Aufwachen, Handeln, Teilen oder Verwenden. Alle Folgen unserer Klima-Updates finden sich unter diesem Link. Wir sammeln für euch (fast täglich) die wichtigsten Themen rund ums Klima. Dabei darf natürlich auch Positives nicht zu kurz kommen. Was wir aber nicht tun: Durch falsche Hoffnung beruhigen und von der Dringlichkeit der Klimakrise ablenken. Hoffnung kommt nur durch Tun.

Ebenfalls mehr als nur einen Blick wert: unsere laufend aktualisierte Linksammlung zu vielen verschiedenen Medienberichten zu Klima, Energie und Nachhaltigkeit.

Auch sehr informativ: Auflistung der aktuellen weltweiten Extremwetterereignisse

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1. Wir brauchen eine Notbremsung

Klimaforscher Niklas Höhne über seine Vorbehalte gegenüber der Industrielobby in Dubai, das Potenzial der Solarenergie und warum Tempolimits und höhere CO2-Preise in Deutschland sinnvoll wären. => Quelle (Frankfurter Rundschau, 29.11.2023)

Herr Höhne, der globale Treibhausgas-Ausstoß ist 2022 auf ein Allzeithoch von 57,4 Milliarden Tonnen gestiegen. Dabei hat die Weltgemeinschaft bereits 30 Jahre zuvor auf dem UN-Erdgipfel beschlossen, die Emissionen radikal zu begrenzen. Ist die Sache hoffnungslos – jetzt, vor der UN-Klimakonferenz Nummer 28?

Hoffnungslos nicht, aber frustrierend. Vor 20 Jahren wussten wir ja bereits, was zu tun ist. Man hätte eine sanfte Landung beim 1,5-Grad-Ziel hinbekommen können, durch ein allmähliches Abbremsen der CO2-Emissionen. Was wir jetzt tun müssen, ist eine Notbremsung. Es geht nicht mehr darum, elegant langsamer zu werden, sondern überhaupt noch vor der roten Ampel zum Stehen zu kommen. Das erfordert wirklich einschneidende Maßnahmen.

Aber derzeit steuert die Welt auf knapp drei Grad Erwärmung zu, wie gerade das UN-Umweltprogramm bekanntgegeben hat. Das wäre fast doppelt so viel, wie laut dem Paris-Abkommen angestrebt wird. Ist das der Weg in die Katastrophe?

Drei Grad wären in der Tat katastrophal. Das wäre eine so rasante Veränderung, an die wir uns als Gesellschaft nicht anpassen können. Man sieht jetzt schon, bei 1,2 Grad, wie sich die Extremereignisse verschärfen, Dürren, Waldbrände, Überschwemmungen. Das Einzige, was wir tun können, ist den Notfall ausrufen. Wir müssen jetzt gegensteuern – und das Unmögliche möglich machen. Parteipolitik weltweit beiseitelegen und gemeinsam drastische Änderungen beschließen. In Deutschland hieße das zum Beispiel, ein Tempolimit einführen, ein vernünftiges Heizungsgesetz beschließen, die umweltschädlichen Subventionen von 65 Milliarden Euro jährlich streichen, den CO2-Preis erhöhen, ein Klimageld auszahlen und dann ein Klimaschutz-Sondervermögen einrichten, so wie es die Ampel bei der Bundeswehr gemacht hat.

Um die Erwärmung längerfristig bei 1,5 Grad zu stabilisieren, müssten die globalen Emissionen bis 2030 um 42 Prozent zurückgehen. Wie wäre das machbar?

Es müsste jedes Jahr eine Emissionsminderung wie im Corona-Jahr 2021 erreicht werden, damals waren es sieben Prozent.

Corona ist kein schlechtes Beispiel. Natürlich will niemand eine neue Pandemie, aber die Reaktion von damals darauf war interessant. Es wurde der Notfallmodus eingeschaltet. Wir fühlten uns akut bedroht und konnten Dinge tun, die vorher außerhalb der Vorstellung lagen. Man arbeitete von heute auf morgen zu Hause, verzichtete auf Fernreisen, und die Regierungen mobilisierten riesige Mengen an Geld, um die Corona-Folgen abzumildern. Weltweit wurden so viele Finanzmittel aufgebracht, dass es gereicht hätte, um die Klimawende für das 1,5-Grad-Ziel zehn Jahre lang zu finanzieren. Genau das ist es, was wir jetzt brauchen. So etwas ist möglich, wenn wir uns als Gesellschaft bedroht fühlen. Aus einem unerfindlichen Grund tun wir das beim Klima noch nicht.

2. Die Realität der zunehmenden Küstenerosion: Norfolk

Anwohner in Hemsby, die am Rande der bröckelnden Klippen von Norfolk erhalten einen schockierenden Brief von der Stadtverwaltung, in dem es heißt, dass die Rettungsdienste bei Gefahr nicht vor Ort seien. Letzte Woche führten Flut und starker Regen zum Einsturz der einzigen Straße zu einigen Häusern in Hemsby, 8 Meilen nördlich von Great Yarmouth an der Küste von Norfolk. 35 Häuser wurden abgeschnitten. Mit dem Anstieg des Meeresspiegels und der zunehmenden Unvorhersehbarkeit der Wetterverhältnisse nimmt die Geschwindigkeit des Wandels zu. => Quelle (auch den Brief findet man dort)

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