Sinkender Optimismus und großer Vertrauensverlust in die Politik bestimmen die Studie
Für den Großteil der Bevölkerung ist die Klimakrise laut Klimastudie 2022 ein bedeutsames Thema. Die Hälfte der österreichischen Bevölkerung fühlt sich von der Klimakrise bedroht, 90% der Menschen rechnen mit einer Zunahme an Extremwetterereignissen, 64% halten auch die Bildung von Wüsten im Mittelmeerraum für möglich. 86% unterstützen Maßnahmen gegen die Klimakrise. Dass Probleme rasch gelöst werden, darauf vertrauen allerdings immer weniger Menschen, denn das Vertrauen in die Klimapolitik der Regierung ist stark gesunken. Mehr als zwei Drittel der Menschen zweifeln daran, dass die Politik noch rechtzeitig die notwendigen Schritte setzen wird, um die Klimakatastrophe zu stoppen.
Notwendige Maßnahmen
Dabei würde die Politik mit klimafreundlichen Maßnahmen auf breite Zustimmung in der Bevölkerung stoßen. Die Klimastudie 2022 hat Folgendes ergeben:
- 3 von 5 Österreicher*innen sprechen sich für verpflichtende Energiemaßnahmen aus.
- Zwei Drittel der Bevölkerung sagen „ja“ zur Umgestaltung des Steuersystems, um klimafreundliches Verhalten zu belohnen.
- Der Ausbau von Photovoltaik- und Windstromanlagen wird von 91 bzw. 81 Prozent unterstützt.
Greenpeace-Experte Herwig Schuster erklärt, welche Schritte in der Politik jetzt notwendig wären: „Die Bundesregierung muss das längst überfällige Klimaschutzgesetz und das Energieeffizienzgesetz endlich auf den Boden bringen. Auch die Landespolitikerinnen und Landespolitiker müssen in Sachen Klimaschutz viel aktiver werden. Insbesondere müssen sie Ökostrom wie Wind und Sonne massiv ausbauen und klimaschädliche Projekte wie etwa neue Autobahnen oder Lagerhallen in der grünen Wiese stoppen.”
Neben der Politik sehen die Österreicher*innen vor allem die Wirtschaft und Industrie in der Pflicht. Über 80 Prozent finden, dass die Wirtschaft und die Industrie mehr für den Klimaschutz tun sollen.
Als Private Verantwortung übernehmen
Laut der Klimastudie 2022 wollen vier von fünf Personen auch selbst etwas beitragen und sich künftig klimafreundlicher verhalten. Seit 2020 hat sich der Anteil der Personen, die das “sicher” machen wollen, von 25 auf 31 Prozent erhöht.
Informationskampagne Mutter Erde
Auch die Aufklärung bezüglich Klimakrise in der Bevölkerung scheint nicht zu klappen:
- 58 Prozent wissen nicht, welche erfolgreichen Klimaschutzmaßnahmen in Österreich gesetzt werden.
- 65 Prozent wissen nicht, welche finanziellen Folgen es nach sich zieht, wenn Österreich internationale Klimaziele weiterhin verfehlt.
Dabei wurde bereits 2014 die Initiative „Mutter Erde“ vom Österreichischen Rundfunk und den führenden Umwelt- und Naturschutzorganisationen Österreichs gestartet. Ihr gemeinsames Ziel ist es, „die Menschen in Österreich für Umweltthemen zu begeistern, komplexe Zusammenhänge verständlich zu erklären sowie über die notwendigen Lösungen zu sprechen”, so Anita Malli, Geschäftsführerin der Umweltinitiative „Mutter Erde“.
Quellen:
https://www.muttererde.at/wp-content/uploads/2022/11/PK17112022-Studienzusammenfassung.pdf
https://www.muttererde.at/wp-content/uploads/2022/11/Factsheet_Klimastudie-2022.pdf
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