Biodiversitäts-Initiative für gefährdete Vogelarten


Wenn Insekten verschwinden, geht der Vogelwelt die Nahrung aus. Daher haben das Naturhistorische Museum und BirdLife Österreich im Rahmen der Biodiversitäts-Initiative „VielfaltLeben“ des Klimaministeriums (BMK) ein Arbeitspaket geschnürt, das die Lebensräume für gefährdete Vogelarten in 5 Bundesländern verbessern soll.

Wiesenpflege für gefährdete Vögel und Heuschrecken

Ein bedeutendes Ziel der Initiative „VielfaltLeben“ ist, den Reichtum an Insekten als wesentliche Nahrungsquelle für viele heimische Vogelarten zu sichern. Dazu gehört etwa das Roden von verbuschten Wiesen, was für Insekten und Vögel hohe Bedeutung hat. Als wesentliche Maßnahmen Gebüsche entfernt, Bäume geschlägert oder Schilf gemäht, um offene, extensiv genutzte Wiesen wiederherzustellen. In einem Fall kam beim Abtransport des Holzes sogar ein Hubschrauber zum Einsatz, um die wertvollen nassen Wiesenböden nicht zu beschädigen.

Im Fokus der Vorhaben standen ein Trockenrasen, ein Feuchtwiesengebiet und Moorwiesen. Die teils sehr aufwändigen Maßnahmen waren speziell auf den Schutz von Schwarzkehlchen, Braunkehlchen und Wiesenpieper ausgerichtet, da diese Arten in Österreich gefährdet sind und nur mehr regionale Brutvorkommen aufweisen. Da Heuschrecken eine wichtige Vogelbeute darstellen, wurden ihre Vorkommen in den ausgewählten Wiesen eigens erhoben, um die Pflegemaßnahmen noch zielgerichteter durchführen zu können.

Das große Fressen … ist vorbei? – Sonderschau im NHM Wien

Um das Thema Insektensterben und den Rückgang an Vögeln verständlich zu machen, wurde eine Sonderschau im NHM Wien mit dem Titel „Das große Fressen … ist vorbei?“ in den Vogel-Schausälen eingerichtet. Insektenfressende Vogelarten und ihre Lebensräume werden ins Licht gerückt und die fatalen Wechselwirkungen beim Schwinden ihrer Nahrungstiere thematisiert.  „Das Aussterben mancher Insektenfresser, wie Rötelfalke und Rotkopfwürger, in Österreich ist ein trauriger Beleg für die Folgen intensiver Landbewirtschaftung und dem damit verknüpften Insektenschwund vor unserer Haustür“, so Dr. Swen Renner, Leiter der Vogelsammlung des NHM Wien.

Als Besonderheit finden sich in der Ausstellung für die unterschiedlichen Vogelgruppen originelle Speisekarten ihrer jeweiligen Insektenmenüs, die heutzutage oft auch mit dem Hinweis „Leider aus“ versehen werden müssen. Weiters werden in einer Audio-/Videoinstallation naturnahe, artenreiche Lebensräume sowie als Gegenstück dazu vom Menschen „eintönig“ gemachte Orte gezeigt. In der Ausstellung sind die gegensätzlichen Klangkulissen dieser Orte zu hören.

Selbst zur Vielfalt beitragen 

Wie dieses Projekt zeigt, muss nicht tatenlos zugesehen werden, wie die Natur verarmt. Letztlich können Menschen in Gärten, auf öffentlichen Grünflächen, in der Land- und Forstwirtschaft kleine und große Beiträge leisten, damit Insekten weiterhin summen und die Vielfalt der Vogelstimmen nicht verklingt, wie das NHM Wien und Birdlife Österreich mit dieser Biodiversitäts-Initiative zeigen.

Die Initiative wurde vom Landwirtschaftsministerium (BML) und von der Europäischen Union finanziell unterstützt.

Naturhistorisches Museum Wien

Sonderausstellung „Das große Fressen … ist vorbei?“

Adresse: Maria-Theresien-Platz (barrierefreier Zugang: Burgring 7, Seiteneingang), Wien, Austria (Vogelschausäle 29, 30 und 32)
Tel.: 01 521770
E-Mail: info@nhm-wien.ac.at
Website: https://www.nhm-wien.ac.at/vielfalt_leben_V

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