Wir müssen handeln!
Der Trend zeigt leider stark nach oben und wir beschleunigen ihn immer weiter: Die CO2-Konzentration in der Atmosphäre sind Messungen zufolge derzeit (April 2023) auf einem traurigen Rekordwert: 423,01 ppm*! Das bedeutet, auf eine Million Moleküle in trockener Luft kommen 423 Moleküle CO2. Dies ist Wissenschaftlern zufolge der höchste Stand seit Millionen von Jahren, der höchste Wert in der gesamten Menschheitsgeschichte.
Gemessen wurde dieser Wert am 6. April 2023 am Mauna Loa Observatorium auf der Insel Big Island auf Hawaii. Es ist die älteste Kohlendioxid-Messstation der Welt: Bereits 1958 wurde dort mit Messungen der CO2-Konzentration begonnen, da lag diese aber noch bei rund 315 ppm.
- 06.04.2023: 423,01 ppm
- 26.04.2022: 422,06 ppm
- 08.04.2021: 421,36 ppm
- vorindustriell (ca. 1850): 280 ppm
How much carbon was in the atmosphere when you were born? Wie viel CO2 war in deinem Geburtstjahr in der Atmosphäre? Hier kannst du es nachschlagen: https://www.nature.org/carbon-by-birth-year/
Link zu den Daten:
Die folgende Grafik von Marcus Wadsak zeigt die CO2-Konzentration in unserer Atmosphäre über einen Zeitraum von rund 800.000 Jahren. Sehr lange (das konnte man durch Eispanzerbohrungen in der Antarktis erforschen) war die CO2-Konzentration unserer Atmosphäre auf kontinuierlichem Niveau. Seit Beginn der Industrialisierung (rund 1850) steigt diese aber massiv, seit 1970 sogar sprunghaft an.
Im Jahresverlauf unterliegt die CO2-Konzentration zwar natürlichen Schwankungen. Im Sommer, wenn die Pflanzen grün sind und mehr CO2 durch Photosynthese binden, sinkt der CO2-Anteil wieder. Der kontinuierliche generelle Anstieg von Jahr zu Jahr macht aber nicht nur Klimaforschern Sorgen. Die steigenden Treibhausgase sind – vor allem das CO2 – die Hauptursache für die derzeitige menschengemachte globale Erwärmung (siehe dazu auch unseren Artikel Treibhauseffekt. Das CO2 ist sehr langlebig (verbleibt dort über 150 Jahre), verteilt sich gleichmäßig in der ganzen Atmosphäre (daher ist es auch egal, wo gemessen wird) und speichert eben Wärme.
Wir emittieren durch die Verbrennung fossiler Energieträger so viel, dass Ozeane und Biosphäre nur 50 Prozent dieser anthropogenen (menschengemachten) Emissionen aufnehmen können. Darum kann auch eine kurzfristige Reduktion, wie zB während der Covid19-Maßnahmen (2020 rund 8%) nichts daran ändern: Unser Planet erwärmt sich noch weiter, selbst wenn die CO2-Emissionen abnehmen würden, eine Reduktion wirkt nicht kurzfristig. Es gilt aber dringend die Erwärmung einzuschränken!
Was muss geschehen?
Um bis zum Jahr 2050 mit den CO2-Emissionen auf netto Null zu kommen, muss unser Emissionsverhalten drastisch geändert werden, ansonsten können die Pariser Klimaziele von 2016 (Begrenzung des globalen Temperaturanstiegs auf möglichst 1,5 Grad, mindestens aber weniger als 2 Grad im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter) nicht eingehalten werden, was dramatische Folgen für die ganze Welt haben wird.
Die Grenze von 450 ppm sollte aber auf keinen Fall überschritten werden, so der Weltklimarat IPCC. Dieser geht davon aus, dass bei diesem Wert von 450 ppm CO2eq (CO2-Äquivalente – mehr dazu in einem nächsten Beitrag) die kritische 2-Grad-Grenze erreicht oder sogar überschritten wird.
Treibhausgase
CO2 ist aber nicht das einzige Treibhausgas mit beunruhigenden Trends. Auch die Emissionen von Methan und Schwefelhexafluorid sind in die Höhe geschnellt. Obwohl Methan mit etwa zehn Jahren nicht so lange in der Atmosphäre verbleibt wie CO2, absorbiert es Wärme viel effektiver, was bedeutet, dass es die Klimakrise stark verschärft. Andererseits würde eine Reduktion des Methanausstoßes zB durch eine Reduktion des Fleisch- und Milchkonsums die Methankonzentration in der Atmosphäre aufgrund der kürzeren Verweildauer beträchtlich senken und dadurch die Klimakrise etwas entschärfen.
© Beitragsbild – Grafik: Marcus Wadsak
Unsere Reihe zum Klimawandel:
- Wetter – Witterung – Klima: Wo liegt der Unterschied?
- Das Pariser Klimaabkommen
- Der Klimawandel – Was macht ihn so gefährlich?
- #ShowYourStripes – Warming Stripes
- Klimagerechtigkeit – globaler Süden – globaler Norden
- Treibhauseffekt – natürlich vs. anthropogen
- Der Weltklimarat IPCC
- CO2-Konzentration im April 2021 so hoch wie noch nie: 420 ppm!
- Rückkopplungseffekt
- Unser Planet im erschreckenden Zeitraffer
- CO2-Speicher
- Hitzewelle – Hitzekuppel – Hitzetag – Tropennacht
- … weitere folgen
Abkürzungen:
– CO2 = Kohlendioxid, ein Treibhausgas
– *ppm = parts per million, Anteile pro Million
Quellen:
– https://science.orf.at/stories/3205818/
– https://de.wikipedia.org/wiki/Parts_per_million
– Buch: Marcus Wadsak – Klimawandel – Fakten gegen Fake & Fiction
Dieser Beitrag erschien erstmals am 10. April 2021 und wurde zuletzt am 10.4.2023 aktualisiert.
Anmerkung der NiG-Redaktion:
Falls du keine wichtigen Beiträge oder Termine von uns verpassen willst, abonnier doch bitte gerne unseren Newsletter! Er kommt unregelmäßig und nicht zu häufig – versprochen. Oder schau regelmäßig in unseren Veranstaltungskalender.
Wenn dir gefällt, was wir auf dieser Plattform tun, nämlich bereits seit 2017 über Nachhaltigkeit, Umwelt- und Klimaschutz zu informieren, dann unterstütz uns doch bitte auch finanziell, um unsere Website in dieser Qualität und Fülle weiterführen zu können – uns hilft jeder Beitrag!
Verein „Nachhaltig in Graz“
BIC: STSPAT2GXXX
IBAN: AT20 2081 5000 4200 1552
Verwendungszweck: Spende/Sponsoring (Mehr zum Sponsoring hier)
Du kannst dir auch gerne unsere kostenlose App aufs Handy laden, damit kannst du Informationen, Veranstaltungen und vieles mehr entdecken: App Nachhaltig in Graz
Vielen Dank für die interessante Darstellung. Eine Frage: Hat der Verein Informationen über die Höhe des CO2 Ausstoßes der Grazer Fernmwärme?
Sehr geehrter Herr Kopetz!
Nein, haben wir leider nicht.
Mit freundlichen Grüßen
Was für mich ein Beweis dafür ist, dass es keine Korrelation zwischen CO2 Gehalt in der Atmosphäre und globalen Temperaturen gibt und der menschengemachten Klimawandel einfach nicht existiert. Denn trotz immer steigendem CO2 Gehalt in der Atmosphäre sind die globalen Durchschnittstemperaturen seit 2016 gesunken, nicht gestiegen. Wäre diese Theorie richtig, hätte es ja immer wärmer werden müssen, weil ja angeblich das CO2 der bestimmende Faktor für die Temperaturen in der Atmosphäre sein soll.
Am besten schreiben Sie darüber eine wissenschaftliche Abhandlung und lassen sie peer reviewen. Ich habe keinen Zweifel daran, daß Sie die unzähligen Wissenschaftler, die sich intensiv täglich mit diesem Thema auseinandersetzen von Ihrer Beweisführung überzeugen können und ihnen die Augen öffnen werden.
Wie erklärt sich folgende Differenz zu den Daten von
Unsere Welt in Daten : Globale atmosphärische CO₂-Konzentration
Monatsdurchschnitt:
15. Januar 2020 412,43 ppm
15. Dez. 2020 414,14 ppm
Absolute Veränderung +1,71 ppm
Jahresdurchschnitt
15. Januar 2020 410,28 ppm
15. Dez. 2020 412,44 ppm
Absolute Veränderung +2,16 ppm
Liegt doch unterhalb der 418ppm für 2020 laut eurem Diagramm! Erklärung?