Hitzeaktionsplan der Stadt Graz

Hitzeschutz ist Lebensschutz – besonders in Städten

Die Sommer werden heißer und länger – diese Entwicklung ist längst auch in Graz angekommen. 2024 zählte die steirische Landeshauptstadt an manchen Messpunkten bis zu 49 sogenannte Hitzetage, also Tage mit Temperaturen über 30°C. Die Zahl der sogenannten Tropennächte, in denen das Thermometer nicht unter 20°C sinkt, hat sich ebenfalls vervielfacht. Insbesondere ältere Menschen, chronisch Kranke, Kinder und obdachlose Personen leiden unter diesen Extremen. Großer Handlungsbedarf – und Graz setzt ein Zeichen: Mit dem neuen Hitzeaktionsplan werden Schutz, Vorsorge und Bewusstseinsbildung gestärkt. Geknüpft ist der Grazer Plan an den Hitzeschutzplan des Landes Steiermark.

Was ist der Hitzeaktionsplan?

Der Hitzeaktionsplan der Stadt Graz ist ein koordinierter Maßnahmenkatalog, der in Kraft tritt, sobald das Land Steiermark eine Hitzewarnung für den Zentralraum ausgibt (bei mindestens drei aufeinanderfolgenden Tagen mit über 27 °C und hoher Luftfeuchtigkeit). Das Ziel: Menschen in Graz aktiv vor Hitze schützen – medizinisch, sozial und infrastrukturell. Es sind auch gerade die Menschen, die in dicht verbauten Stadtteilen mit wenig Grün, mit vielen Autos und Verkehr und schlecht isolierten Gebäuden ohne Klimaanlage bzw Geld, diese zu betreiben, wohnen, die am meisten unter der Hitze leiden.

Website: Hitzeaktionsplan der Stadt Graz
Download (54 Seiten, 2,4 MB):

Die drei Stufen des Hitzeaktionsplans

  • Vorwarnstufe: Öffentlichkeitsarbeit und Bewusstseinsbildung mit Verhaltenstipps für heiße Tage. Frühzeitige Information der Bevölkerung und städtischen Einrichtungen, vor allem für besonders gefährdete Gruppen.
  • Warnstufe A: Bei Hitzewellen (3–10 Tage) werden verstärkte Kommunikations- und Koordinationsmaßnahmen aktiviert, etwa Informationskampagnen, Kooperationen mit sozialen Einrichtungen sowie Angebote von “coolen Räumen”, also Rückzugsorten wie Bibliotheken, Kirchen oder Museen.
  • Warnstufe B: Bei extremer Hitze (über zehn Tage oder zusätzlicher Belastung, z. B. durch ein Großevent oder Waldbrandgefahr) werden weitere Maßnahmen gesetzt, einschließlich der Vorbereitung von Rettungsdiensten und Öffnung zusätzlicher Schutzräume. Der behördliche Führungsstab der Stadt kann dabei vorab alarmiert werden.

Zentrale Maßnahmen: Von kühlen Orten bis Nachbarschaftshilfe

  • “Coole Räume”: Während Hitzephasen sind städtische Bibliotheken, Museen, Foyers, über 90 Parks und explizit zehn Kirchen als Schutzorte ausgewiesen. Auch die Bahnhofsmission und weitere Sozial- und Stadtteilzentren bieten Schutz und Versorgung, besonders für obdachlose oder sozial benachteiligte Menschen.
  • Trinkwasserbrunnen: In allen Bezirken stellt die Stadt kostenlose Trinkwasserbrunnen auf und forciert die Ausweitung solcher Angebote.
  • Städtische Begrünung: Im Rahmen des Hitzeschutzkonzepts wurden allein in den letzten Jahren über 2.600 Bäume neu gepflanzt, innerstädtische Flächen begrünt und “grüne Inseln” geschaffen, um das Mikroklima zu verbessern und Versiegelung entgegenzuwirken.
  • Kommunikation und Nachbarschaftshilfe: Die Bevölkerung wird ermutigt, auf vulnerable Nachbarn – etwa ältere oder alleinstehende Menschen – zu achten und bei Bedarf Unterstützung zu leisten. Informationsmaterialien, Hitzetipps sowie medizinische Hinweise stehen niedrigschwellig zur Verfügung.
  • Monitoring und Infrastruktur: Die Stadt Graz beobachtet kontinuierlich Temperaturtrends und Hitzeereignisse von Mai bis September und passt öffentliche Dienstleistungen und Infrastruktur laufend an die Herausforderungen an.

Klimagerechte Stadt: Mehr Gerechtigkeit, mehr Lebensqualität

Der Hitzeaktionsplan begreift Klimaanpassung als Gemeinschaftsaufgabe. Städtische Abteilungen, NGOs, Kirchen, soziale Einrichtungen und die Grazer Bevölkerung arbeiten Hand in Hand: Vom Gesundheitsamt über das Umwelt- und Sozialamt bis hin zu ehrenamtlichen Nachbarschaftsnetzwerken und Schulen. Besonderes Augenmerk gilt dabei sozialen Fragen und gerechtem Zugang zu Schutzmaßnahmen – damit niemand in Graz mit der Hitze allein bleibt.

Weitere Tipps bei Hitze:

Quellen:

  • https://www.sicherheit.graz.at/cms/beitrag/10395815/12275502/Der_Hitzeaktionsplan_der_Stadt_Graz.html
  • https://kurier.at/chronik/steiermark/hitze-stadt-graz-aktionsplan-sommer-klimawandel/403047338
  • https://www.inside-graz.at/chronik/stadt-graz-stellt-hitzeaktionsplan-vor.html
  • https://www.meinbezirk.at/graz/c-politik/stadt-graz-schafft-hitzeaktionsplan-fuer-extremfaelle_a7360894
  • https://www.graz.net/stadt-graz-stellt-hitzeaktionsplan-vor-tipps-und-unterstuetzung-fuer-heisse-tage-33365/
  • https://soundportal.at/news/news-detail/hitzeaktionsplan-der-stadt-graz
  • https://www.umwelt.graz.at/cms/beitrag/10447514/13978515/Hitzeaktionsplan_der_Stadt_Graz.html

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