Eine tolle Idee, wie man auch ohne klassisch zu kompostieren jeglichen Bio-Müll sinnvoll recycelt, kommt aus Japan und nennt sich Bokashi bzw. Bokashi Eimer.
Da in der Küche eines Haushaltes immer viel „Bio-Abfall“ anfällt, wird sich wohl jeder schon mal gefragt haben, wie man dieses wertvolle Material sinnvoller verwenden kann, als sie in die Bio-Tonne zur Verwertung biologischer Abfälle oder gar in den Restmüll zu schmeißen. Die braunen Bio-Tonnen riechen nämlich einerseits schnell unangenehm, andererseits ist der Transport zu diesen Tonnen (mehrstöckige Häuser) bzw. die vorherige Aufbewahrung oft ein Problem, weshalb viele Städter wohl auf die Benutzung der Bio-Tonnen verzichten und der Bio-Abfall zum Restmüll kommt.
Wer nicht kompostieren möchte bzw. gar keinen Garten zur Verfügung hat, muss mit dem Bokashi-Eimer nicht auf die Verwertung von Bio-Resten verzichten.
Dieser Bokashi-Eimer, auch Küchen-Komposter genannt, ermöglicht es sogar Balkongärtnern, ihre organischen Abfälle zu hervorragendem Dünger verarbeiten.
Wie funktioniert es?
Das Kompostieren im Bokashi-Eimer ist kein Zersetzungsprozess im herkömmlichen Sinn (Verrottung, Fäulnis), sondern eine Art von Fermentation. Das Fermentieren findet sehr viel schneller statt, als traditionelles Kompostieren. Ein Vorteil an diesem Verfahren ist vor allem, dass die Abfälle dabei keinen unangenehmen Geruch, sondern wie auch bei der Herstellung von Sauerkraut (Fermentation), einen leicht säuerlichen Geruch entwickeln. Während der Bioabfall monatelang verrottet und dabei Fäulnisgeruch entsteht, wird der Bioabfall im Bokashi-Eimer innerhalb von ungefähr zwei bis drei Wochen fermentiert. Dabei bildet sich einerseits ein sehr mineralstoffhaltiges Substrat, eine Vorstufe von Komposterde und andererseits ein wertvoller Flüssigdünger, der Fermentationssaft.
Ein Bokashi-Eimer ist ein luftdichter Plastikeimer mit einem Siebeinsatz, durch den Flüssigkeit abfließen kann, die bei der Umsetzung entsteht. Dieser sogenannte Sickersaft kann durch einen kleinen Ablaufhahn im Boden abgezapft werden.
Man füllt den Bokashi-Eimer mit gut zerkleinerten Küchenabfällen. Man kann sogar, anders als bei der traditionellen Kompostierung, auch Fleisch-, Fisch- und Essensreste in den Eimer geben. Das Füllmaterial soll im Eimer immer gut verdichtet werden.
Über die Abfälle werden schichtenweise entweder Gesteinsmehl oder Effektive Mikroorganismen (EM, das sind spezielle Mikroben, eine Mischung aus Milchsäurebakterien, Photosynthesebakterien und Hefen in Pulverform oder auch flüssig) gestreut. Sie beschleunigen den Zersetzungsprozess in sauerstoffarmer Umgebung (Fermentieren) und sorgen gleichzeitig dafür, dass unangenehme Gerüche vermieden werden. Nur beim Öffnen des Eimers entweicht wie gesagt ein leicht säuerlicher Geruch.
Am Bokashi-Eimer befindet sich unten ein Zapfhahn, mit dem man die entstandene Flüssigkeit regelmäßig ablässt. Diese Flüssigkeit ist sehr mineralstoffhaltig und eignet sich verdünnt (Mischverhältnis 1:10) hervorragend als Dünger für alle Pflanzen (Zimmerpflanzen, Balkonblumen, Kräuter, Gemüse).
Was tun mit dem Bokashi-Kompost?
Der feste Bokashi-Kompost lässt sich zunächst nicht ohne weiteres verwenden, da das Material zu sauer ist und Pflanzen bzw. deren Wurzeln schädigen würde.
Daher soll das Bokashi, also der feste Rückstand im Bokashi-Eimer, entweder im Gartenkomposter weiter kompostiert werden, oder mit Gartenerde gemischt, direkt im Beet ausgebracht werden. Am Balkon gibt man den Rückstand einfach in ein großes Blumenkisterl und bedeckt es mit Gartenerde, in 4-6 Wochen erhält man beste Komposterde.
Indikator für die „Reife“ dieses Kompostes ist das Auftauchen von Regenwürmern. Sind diese vorhanden, spricht es dafür, dass die Neutralisierung des Bokashi-Kompostes abgeschlossen ist.
Empfehlenswert ist die Verwendung von zwei Bokashi-Eimern. Während ein gefüllter Eimer Zeit für den Fermentationsvorgang hat, kann der zweite Eimer befüllt werden.
Dieser Gastbeitrag stammt von Michaela Vyskocil
Grüne Kosmetik-Pädagogin und Kräuterpädagogin bei Kräutlwerk – die Kräuterwerkstatt
Sie veranstaltet den Kräuterstammtisch, der jeden 1. Donnerstag im Monat
(außer Jänner und August) um 18:00 Uhr beim Kirchenwirt Hitzendorf stattfindet (mehr dazu unter unseren Terminen)
Links:
Gastbeitrag: Meine Wurmkiste – Bau (Kurs) und Betrieb einer Wurmkiste
Fotocredit: Bokashi Eimer von Pfctdayelise [CC-BY-SA-3.0 oder GFDL], via Wikimedia Commons
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Guten Tag,
ich hab folgendes Problem mit dem Bokashieimer, ich hab kleine Maden entdeckt , brr. Die Küchenabfälle weden mit em besprüht und auch mit Steinmehl bestreut und oben mit einem Sack beschwert, die Flüssigkeit lasse ich regelmäßig . Was hab ich falsch gemacht ??
Vielleicht sind zu viele Fleischabfälle bzw eiweißreiche Abfälle drinnen? Ein Versuch wäre es, diese zu reduzieren bzw eine Zeit mal gänzlich darauf verzichten. Habe diesen Link dazu gefunden: https://komposter-kaufen.com/biotonne-maden
Danke für die Antwort, es sind keine Fleischabfälle in den Behälter gekommen. Kann es sein, dass ich es mit dem EM-sprühen zu gut gemeint habe, dass der Boakshi zu feucht ist ?
Habe noch einmal recherchiert und diese Seite gefunden: https://www.em-chiemgau.de/kuechenbokashi-leicht-gemacht/
In einem Kommentar darunter ist auch von Maden die Rede – die Antwort der Spezialistin fällt folgend aus: „Die Maden deuten eher darauf hin, dass etwas gefault hat. Regelmäßig mit EM-aktiv gießen, sollte dieses Problem lösen. Als Mischungsverhältnis würde ich ca. 2-3 mal so viel Erde wie Bokashi empfehlen. Das hängt aber auch davon ab, ob Sie eine gute lebendige Erde haben, oder mit gedämpfter Erde vorlieb nehmen müssen.“
Zu viel EM schadet daher nicht (irgendwo habe ich auch gelesen, besser „zuviel als zuwenig“ EM …
vielen herzlichen Dank 🙂
Guten Tag.
Bin gerade damit beschäftigt, mir meinen eigenen Bokashieimer zu bauen. Habe vor kurzem gelesen, dass der Bokashieimer einerseits luftdicht verschlossen sein muss, andererseits das freiwerdende CO2 im Bokashieimer nach aussen entweichen muss. Hat jemand bereits Erfahrung, was denn Druck im Eimer anbelangt? Falls dem wirklich so ist, ist es eine gute Lösung, anhand eines überdruckventils den druck niedrig zu halten im Eimer?
Eine andere Idee von mir war auch, über einen zweiten hahn auf dem Deckel einen ballon anzuhängen, dann würde das freiwerdende Gas in den ballon entweichen.
Für mich ist dieser Punkt sehr wichtig, weil ich sehr häufig mehrere Wochen nicht zu Hause bin berufsbedingt und ich ihn somit über diese Zeiten nicht im Auge haben kann.
Ich wäre Euch für den einen oder anderen hilfebringenden Tipp sehr dankbar.
Freundliche Grüsse
Nicolas
Hallo Nicolas!
Ich finde es sehr spannend, das du dir selbst einen Bokashieimer bauen willst. Ich kenne mich da leider gar nicht aus, aber ich hoffe du findest Informationen und eine Lösung. Wenn du magst, berichte uns doch über den Bau. Das interessiert bestimmt einige Leute.
lg, Andrea
Hallo ich habe mir übrigens einen bokaschi Eimer selber gebaut und muss sagen das funktioniert wunderbar.
Das geht schlicht und einfach mit Farbeimern, gut sauber gemacht natürlich. Man kann zwar nicht abgießen, kann aber mit schrägstellen bei angedrücktem Inhalt einfach mal Bokashi Saft ablassen.
Hallo Bokaschi-Freunde!
Auch ich habe mir aus den bereits genannten Gründen die beiden Eimer angeschafft. Der erste ist jetzt nach 4 Wochen zu 3/4 voll. Es tut sich jedoch gar nichts im Inneren. Weder setzt sich etwas um noch läuft ein Konzentrat heraus. Ich habe jetzt die Angaben der Mikroorganismen ( Pulver) um ein vielfaches erhöht und auch die Mikroorganismen in flüssiger Form nach bestellt und dazu gegeben. Wer kann mir aus seinen Erfahrungen sagen wie lange ich noch warten muss und ob das so passt oder was ich noch probieren könnte.
Hallo, ich kann von Erfahrung sagen mit dem Pulver ensteht kein Saft, muss es auch nicht! mit dem Spray EMa1 also effektive Microorganismen aktiv entsteht ein Saft dieser muss abgelassen werden und kann zum düngen 1/10 verwenden werden. man sieht auch nach der Fermentationszeit nichts wegen Kompostierung. nach min. 2 Wochen ruhe Phase wo man den Eimer nicht angreift fängt das an zu richen hier wird’s säuerlich beschrieben, für mich ist das mehr übeleregender Geruch. da ensteht eben die säure und die Qualität. Es kann auch ein weißer! Schimmel Flaum oben entstehen, das ist nichts schlechtes das kommt durch die Hefebakterien die im EM enthalten sind. man muss den Bokashi nur weg schmeißen wenn sich ein schwarzer Schimmel bildet. ( Schimmlige Sachen in den Eimer gegeben) Kompostiert wird das ganze erst nachher, indem man es mit erde mischt. Also wie oben beschrieben in Topf oder Kisterl und mit erde bedecken. oder neben Pflanzen anstreuen: ca. 10/20 cm entfernt von der Pflanze ein Loch graben und bei dem Spalt das Bokashi rein geben ( die Pflanze nimm sich dann selbst wenn sie Nährstoffe braucht)
Hallo Nikolas, ich habe einen Plastikeimer mit einem Deckel zum festdrücken, da kann auch die Luft entweichen. Du brauchst dir nicht so viel Mühe antun. Wenn du verreist ist das kein Problem dann fementiert das ganze und du kannst das Fermentierte wenn du retour kommst kompostieren. ich habe auf fb durch die Bokashi Gruppe gelesen das manche den Eimer Jahre (10 Jahre oder so) im Keller vergessen hatten, der Inhalt war einwandfrei. Irgendwann ist alles fertig fermentiert und der Prozess endet. solange man keine schimmligen Sachen mit rein gibt, entsteht auch kein schwarzer Schimmel.
LG 😉
Auch ich starte gerade sehr neugierig und ambitioniert mit dem Bokashieimer und habe wie auch andere schon festgestellt, dass keinerlei Flüssigkeit entsteht, die angeblich alle 2-3 Tage abgelassen werden soll. Ich füttere den Eimer nun bereits seit zwei Wochen regelmäßig, mit den entsprechenden Schichten und dem Fermentierungspulver sowie Spray, sehe hier aber noch keinen Fortschritt.
Ich würde einfach noch abwarten, aber wäre trotzdem froh wenn wir dazu jemand einen Tipp geben könnte, falls ich doch etwas falsch mache.
Liebe Sonja,
ich habe Michaela gefragt und sie meint, dass die Abfälle eventuell zu wenig zerkleinert bzw zu wenig verdichtet wären?
Liebe Grüße,
Beatrix
Meine erste Erfahrung mit dem Bokaski und dieser Sickersaft riecht bei mir nicht so fein😖…ist das normal oder sollte es gut immer gut riechen?
Erfahrung mit Bokashi-Eimer
Mein Urteil: vor zwei Jahren bekam ich ein Bokashi-Eimer geschenkt. Mein erster Eindruck war, dass es relativ zeitaufwendig ist, so ein Eimer zu verwenden. Der Eimer steht in der Küche, nimmt Platz weg, es stinkt säuerlich, wenn vergessen wurde, den Ablasshahn zu verschließen oder der Deckel nicht korrekt verschlossen ist. Ich habe wegen dem Geruch, den Bokashi-Eimer in den Keller verbannt. Mit der stark verdünnten Flüssigkeit, habe ich Salat gegossen, was diesem nicht gefallen hat. Abflüsse mag ich mit dieser braunen Flüssigkeit, nicht reinigen, dafür nehme ich lieber Essigessenz. Nach zirka 6 Füllungen brauche ich 1 Liter neue EM. Mit Versand zirka 10€. Eine größere Menge traue ich mich nicht zu bestellen, da ich befürchte, dass die EM verderben könnten. Zusätzlich verwende ich noch das Ferment. Wir haben einen großen Garten mit einem Komposthaufen, den Bokashi arbeite ich im Komposthaufen ein. Eine signifikante Verbesserung im Gemüsegarten, konnte ich nicht feststellen.
Bei der letzten Lieferung der EM Organismen, ließ sich die Flasche nicht öffnen. Erst nach dem ich den Sicherheitsdeckel zerstörte, kam ich an die Flüssigkeit. Zum Glück war der Lieferung, ein normaler Schraubdeckel beigelegt.
Mein Fazit:
Viel Aufwand, für wenig Erfolg. Wenn ich die Herstellung, die Verpackung und das Versenden der Bokashi-Eimer und das ständige Nachkaufen der EM Zutaten vor Augen führe, finde ich diese Produkte nicht wirklich nachhaltig.
Anmerkung: Auf EM-Kaufhausseite Seite finde ich nur positive 5 Sterne Bewertungen. Eine wirklich objektive gemessene Ertragssteigerung gibt es nicht. Ist auch nicht ganz einfach.
Mit freundlichen Grüßen
Jürgen Lutz
sehe ich ähnlich. Ich hab voller elan mit bokashi angefangen. Kleine maden waren fast von anfang an immer wieder mal im eimer.
Bei einem war das ventil nach 1 jahr defekt und die brühe lief unter der spüle aus.
Jetzt wieder, beim nachfüllen ist die innenfläche voll mit kleinen dünnen maden.
Der eimer ist immer fest verschlossen, fleisch etc kommt nicht rein.
Und weder von einer reinigend wirkung im abflzss,noch von superernten im gemüsebeet konnte ich bislang was feststellen.
Ich werde die eimer künftig eher zum sammeln des kompostabfalls benutzen.
War schon irgendwie enttäuschend
Hallo zusammen,
ich habe mir vor 2-3 Wochen ein Bokashi Eimer zugelegt und bin fleißig am kleinschnibbeln und schichten. Bis auf altes Brot habe ich keine gekochten Reste reingetan….irgendwie kann ich mich mit dem Gedanken noch nicht so recht anfreunden. Und angeschimmelte Reste erst recht nicht.
Ich besitze nun seit 3 Jahren einen Schrebergarten. Leider ist der Boden sehr sandig, enthält kaum Nährstoffe, weil er über Jahre beansprucht, aber nie gepflegt wurde. Der Gartenkompost dauert ewig und reicht bei Weitem nicht aus, um die Fläche aufzuwerten. Mit Gründüngung kann ich zwar einen guten Start in die Gartensaison ermöglichen, und muss dann weiter mit Pflanzenjauchen arbeiten, damit ich halbwegs gut gärtnern kann.
Und die Vorstellung, den Bokashi noch zusätzlich in die Beete einzuarbeiten scheint für mich eine sehr gute Möglichkeit. Ich stelle mir vor, hierdurch einen gesunden Gartenboden aufzubauen, biologisch dynamisch, ohne mit Chemie in die Natur einzugreifen.
Den Bokashi schichte ich mit Pflanzenkohle und natürlich mit Sprüh EM.
Aber die Geschichte mit den Maden ist natürlich nicht schön. Daher habe ich mir für meinen Küchenabfall auch gleich ein luftdicht verschließbares Behältnis gekauft, damit ich nicht für jede Kleinigkeit den Eimer öffnen muss. Denn irgendwo werden die Maden ja her kommen. Wenn man den Küchenabfall nicht richtig verschließt, dann ist es für Fliegen kein Problem, dort ihre Eier abzulegen, so landen die Maden wohl im Bokashi. Das mal so als Erklärung.
Ich wünsche allen weiter viel Erfolg