Weltozontag

Wie die Ozonschicht gerettet wurde

Der Internationale Tag zur Erhaltung der Ozonschicht wird seit 1995 jedes Jahr am 16. September gefeiert, um das Bewusstsein für wirksame Maßnahmen zum Schutz der Ozonschicht zu schärfen. Bei der Ozonschicht bzw beim Ozonloch ist es uns nämlich gelungen, eine große globale Krise gemeinsam unter wissenschaftlicher Führung zu lösen. Der Weltozontag erinnert an diese erfolgreiche Errungenschaft.

Was ist die Ozonschicht?

Die Ozonschicht unserer Erdatmosphäre absorbiert den größten Teil der unsichtbaren, ultravioletten (UV) Strahlung, die von der Sonne auf die Erde gelangt. Diese Schicht befindet sich in einer Höhe von ca. 15 bis 50 Kilometer in der Stratosphäre und enthält – daher ihr Name – ein hohe Ozonkonzentration. UV-Strahlung schädigt Zellen und Erbsubstanz von Menschen, Tieren und Pflanzen und löst Hautkrebs sowie grauen Star aus. Die Ozonschicht in der Stratosphäre schützt uns davor.

© freepik Hintergrund zum Weltozontag

Das Ozonloch

In den 1980er Jahren erkannten Wissenschaftler, dass dieses Schutzschild ein Loch bekommt und immer dünner wird, besonders über der Antarktis, rund um den Südpol. Eine dünnere Ozonschicht und damit eine Zunahme der ultravioletten Strahlung am Boden hätte zu schweren Folgen für die Menschheit (Hautkrebs, Blindheit und andere Krankheiten), für Tiere aber auch für Pflanzen geführt.

Auslöser des Ozonlochs

Die Wissenschaftler stellten weiters fest, dass die Ursache des Ozonlochs FCKW-Gase (Fluorchlorkohlenwasserstoffe) und ihre chemischen Verwandten, die Halone waren. Diese Gase wurden früher jahrzehntelang in Aerosolen wie zB in Haarspray-Dosen, zum Aufschäumen von Schaum- und Dämmstoffen, als Kältemittel in Kühlgeräten, aber auch als Reinigungs- und Lösemittel eingesetzt.

Die Ozonschicht erholt sich und das Ozonloch verschwindet! Warum?

Die Rettung der Ozonschicht vor 35 Jahren

Im Montrealer Protokoll zum Schutz der Ozonschicht einigten sich am 16. September 1987 36 Staaten der Welt darauf, die Ozonschicht zu retten. Ein präziser Zeitplan für den Ausstieg aus Produktion und Verwendung der schädigenden Stoffe wurde beschlossen. Die Regierungen arbeiteten mit Wissenschaftlern und Industrie zusammen, um 99 Prozent aller ozonabbauenden Substanzen zu reduzieren.

Aktuell ist das Montrealer Protokoll zum Schutz der Ozonschicht von allen 197 UN-Staaten der Welt ratifiziert worden. Der weltweite FCKW-Einsatz ging dadurch bis 2004 um 97 Prozent zurück. Halten sich alle Staaten weiter an das Protokoll, das danach auch noch einige Male weiter verschärft wurde, wird das Ozonloch eines Tages ganz verschwinden. Aufgrund der langen Verweildauer der FCKW-Gase von 50 bis 100 Jahren wird die gänzliche Erholung des Ozonlochs allerdings noch bis in die zweite Hälfte des 21. Jahrhunderts dauern.

Auswirkungen des FCKW-Verbots auf den Klimawandel?

Die FCKW-Gase zerstören nicht nur die Ozonschicht, sondern haben auch ein hohes Treibhauspotential, viel höher als CO2. Gäbe es seit 1987 daher kein FCKW-Verbot, wäre es schon viel wärmer auf der Erde. Das Verbot hat daher auch wesentlich zu einer Verlangsamung des Klimawandels beigetragen. In einer im Mai 2023 veröffentlichten Studie stellten Forscher fest, dass die Umsetzung des Montrealer Protokolls die Eisschmelze und somit den ersten eisfreien arktischen Sommer um bis zu 15 Jahre verzögert hat.

Bodennahes Ozon – Sommersmog

Ozon, das Spurengas der Atmosphäre kann unter bestimmten Umständen auch unterhalb der Stratosphäre entstehen. Bei starker Sonne und bestimmten Witterungsbedingungen sowie bei vorhandenen Luftschadstoffen wie zB Stickoxiden und Kohlenwasserstoffen kann sich bodennahes Ozon bilden. Dieser durch Abgase aus dem Verkehr, der Industrie oder auch privaten Haushalten verursachte „Sommersmog“ gefährdet die Gesundheit von Menschen und Tieren, indem es die Atmungsorgane angreift, schädigt aber auch Pflanzen. Die Zunahme des bodennahen Ozons trägt außerdem zum Klimawandel bei, einerseits direkt als Treibhausgas, andererseits indirekt durch die verminderte Photosyntheseleistung der geschädigten Pflanzen.

Auswirkungen von Ozon auf Pflanzen

Ozon wird über die Spaltöffnungen in die Pflanzen aufgenommen, hat dort allerdings eine schädigende Wirkung. Die für die Pflanze lebensnotwendige Photosyntheseleistung wird reduziert und die Blattalterung beschleunigt. Es kann zu Ertragseinbußen und Ernteausfällen kommen.

Fotocredits Grafiken: @freepik_pikisuperstar

Quellen:

  • https://plutv.com/35538/lebensstil/weltozontag-2022-zitate-slogans-bedeutung-thema-und-wissenswertes/ [16.9.2022]
  • https://helmholtz-klima.de/planetare-grenzen-ozon [16.9.2022]
  • https://www.bmuv.de/themen/luft-laerm-mobilitaet/luft/ozonschicht-ozonloch/schutz-der-ozonschicht [16.9.2022]
  • https://wiki.bildungsserver.de/klimawandel/index.php/Wirkung_von_Kohlendioxid_und_Ozon_auf_Pflanzen_(einfach) [16.9.2022]
  • https://de.wikipedia.org/wiki/Sommersmog [16.9.2022]
  • https://grist.org/science/the-global-treaty-to-save-the-ozone-layer-has-also-slowed-arctic-ice-melt/ [27.5.2023]

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