Wann haben wir in Österreich die Ressourcen, die uns für das ganze Jahr zustehen würden, verbraucht?
Der Österreichische Welterschöpfungstag liegt im Jahr 2025 beim 29. März, fast 10 Tage früher als im Vorjahr 2024 (7. April) und rückt damit immer weiter Richtung Jahresbeginn. Dieser Tag, auch Erdüberlastungstag, verdeutlicht die Grenzen unseres endlichen Planeten und erinnert uns daran, wie schnell wir die natürlichen Ressourcen verbrauchen, die eigentlich für ein ganzes Jahr reichen sollten. Damit sind wir leider im vordersten Feld dabei und brauchen nicht „auf andere Länder zeigen“, so wie es oft geschieht. Wenn die ganze Welt Ressourcen im gleichen Ausmaß wie Österreich verbrauchen würde, würde ab nun bereits mehr in Anspruch genommen, als die Erde im gesamten Jahr regenerieren kann. Wir bräuchten in diesem Fall 4 Erden!
Was ist der Welterschöpfungstag?
Der Welterschöpfungstag markiert den Tag im Jahr, an dem die Menschheit die Menge an natürlichen Ressourcen verbraucht hat, die die Erde in einem Jahr nachhaltig regenerieren kann. Ab diesem Tag leben wir im wahrsten Sinne des Wortes „auf Pump“, da wir die Ressourcen übernutzen, die der Planet bereitstellen kann.
Wie wird der Welterschöpfungstag berechnet?
Die Berechnung basiert auf der Biokapazität der Erde, also der Fähigkeit des Planeten, Ressourcen zu erneuern und Schadstoffe abzubauen, und dem ökologischen Fußabdruck, der den tatsächlichen Ressourcenverbrauch der Menschen misst. Experten berechnen in einem komplizierten Verfahren, wann der durchschnittliche theoretische Flächenbedarf der Menschheit etwa für Urbanisierung, Nahrungsmittelanbau und industrielle Produktion die Pufferkapazitäten der Erde übersteigt. Dabei wird die Biokapazität – alle natürlichen Ressourcen, die die Erde in dem Jahr schafft – durch den ökologischen Fußabdruck (den menschlichen Ressourcenverbrauch) dividiert und mit 365 multipliziert. Wälder, die abgeholzt werden. Natur, die zubetoniert wird. Fischbestände, die sich nicht mehr regenerieren können. Und auch der CO2-Ausstoß wird in den ökologischen Fußabdruck mit hineingerechnet. Diese Werte werden in globale Hektar umgerechnet, um den Verbrauch an Ressourcen zu quantifizieren. In Österreich beträgt der ökologische Fußabdruck etwa 6,1 globale Hektar pro Person, während die Biokapazität etwa 1,6 globale Hektar beträgt, was bedeutet, dass Österreich etwa 3,8 Erden benötigen würde, wenn alle Menschen so leben würden wie wir Österreicher.
Entwicklung des Welterschöpfungstages
In den frühen 1960er Jahren verbrauchte die Menschheit noch weniger als die Hälfte der Biokapazität der Erde. Erst in den frühen 1970er Jahren überstieg der Verbrauch die Regenerationsfähigkeit der Erde erstmals. Seitdem hat sich der Welterschöpfungstag kontinuierlich nach vorne verschoben. In Österreich wurde der nationale Welterschöpfungstag in den letzten Jahren Anfang April erreicht, während er 2025 bereits auf den 29. März fällt.
Der Overshoot Day eines Landes ist das Datum, auf das der Earth Overshoot Day fallen würde, wenn die gesamte Menschheit so konsumieren würde wie die Menschen in diesem Land.


Einige andere Beispiele neben Österreichs Welterschöpfungstag
Für Qatar war dieser Tag aber zB schon am 6. Februar erreicht, in den USA war es der 13. März, in Deutschland wird der Tag „erst“ am 3. Mai erreicht. Späte Termine haben zB Ecuador mit 31. Oktober oder Indonesien mit 18. November, Uruguay mit 17. Dezember. Nicht alle Länder haben einen Erdüberlastungstag. Alle Länder, deren ökologischer Fußabdruck pro Person niedriger ist als die weltweit berechnete Biokapazität pro Person, scheinen gar nicht in der Liste auf. Diese Länder verbrauchen sogar weniger, als die Erde „bieten“ würde.
Der globale Welterschöpfungstag, der Durchschnitt aller Länder, wird heuer wohl auf den 24. Juli 2025 fallen. Damit leben wir dann nicht nur auf Kosten anderer Länder, sondern auch auf Kosten künftiger Generationen. Die offiziellen Daten für den globalen Earth Overshoot Day 2025 werden voraussichtlich am 5. Juni 2025, dem Weltumwelttag, bekannt gegeben.
Der Overshoot Day ist auch ein Indiz für die massive globale Ungleichheit. „Denn 56 der reichsten Industrieländer – einschließlich ganz Europa – überlasten die Ressourcen der Welt“, erklärt Lisa Panhuber von Greenpeace.
Weitere interessante Links:
Quelle:
- https://orf.at/stories/3311572/
- https://www.overshootday.org/newsroom/country-overshoot-days/
- https://www.umweltprofis.at/wels_land/aktuelles/nachrichten_detail/n/detail/News/oesterreichs_nationaler_welterschoepfungstag_am_0704.html
- https://tirol.arbeiterkammer.at/welterschoepfungstag
Dieser Beitrag erschien erstmals am 6. April 2023 und wurde zuletzt aktualisiert am: 27.3.2025, 7.4.2024
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