Was bedeutet eigentlich CSR – Corporate Social Responsibility?


Nachhaltiges Wirtschaften. Für viele klingt das paradox, fast schon widersprüchlich. Multinationale, global agierende, neoliberale Unternehmen und Konzerne lassen sich auch oft schwer mit Umweltbewusstsein, niedrigem Energieverbrauch oder allgemein mit Nachhaltigkeit in Verbindung bringen. Das Prinzip der CSR (Corporate Social Responsibility (deutsch: Unternehmerische Gesellschaftsverantwortung) versucht jedoch genau das zu schaffen. Wichtig ist dabei, dass Unternehmen auf freiwilliger Basis „mehr tun“, als der Gesetzgeber vorschreibt.

Das Grundprinzip

Wie schon der Name ahnen lässt, geht es bei CSR um die Verantwortung von Unternehmen gegenüber der Gesellschaft. Dies kann nun ökonomische, soziale oder ökologische Aspekte beinhalten, muss aber immer auf nachhaltiger Basis passieren. Die Unternehmen orientieren sich dabei oft an supranationalen Dokumenten, z.B. der ILO, UN oder ISO. Überstaatliche Prinzipien, wie die SDGs, die 17 Nachhaltigkeitsziele sind dabei besonders wichtig. Sie können aber auch selbstständig neue Konzepte ausarbeiten, wie schon erwähnt, ist das Prinzip der Freiwilligkeit zentral. Es gibt auch verschiedene Leitfäden, an welchen sich Unternehmen halten können. Das Ziel ist es, vereinfacht gesagt, eine weitgehend „neutrale“ Ökonomie zu erschaffen, in welcher verantwortungsbewusst mit Mensch und Umwelt umgegangen wird. Im Detail kann dies nun von Umweltschutz, fairem Handel, Gleichberechtigung, Vorsorge für künftige Generationen, aber zB auch ein besseres Mitarbeiter*innen-Klima oder Kundenzufriedenheit und vieles mehr beinhalten.  

Hier eine gut erklärte Zusammenfassung der Uni St. Gallen

Was heißt eigentlich Nachhaltigkeit?     

Viele Unternehmen behaupten von sich selbst, nachhaltig zu agieren. Doch was heißt das denn nun tatsächlich? Theoretisch bedeutet der Begriff, dass nicht mehr Ressourcen verbraucht werden, als nachwachsen können. Sprich, dass nicht auf ein „endliches“ Prinzip gesetzt wird, sondern die Regenerationsfähigkeit der Ressourcen berücksichtigt wird. Darüber hinaus ist der Begriff aber sehr schwammig und nicht klar genug definiert. CSR-Unternehmen positionieren sich deutlicher, sie setzen bewusst auf Ganzheitlichkeit, Fairen Handel, Ressourcenschonung, usw. Darüber hinaus, ist allerdings auch die Definition der CSR nicht ganz klar.

Zwei Ansätze

Grundlegend gibt es zwei unterschiedliche Ansätze bei CSR.

  • Zum einen den normativen Ansatz, bei dem das Unternehmen selbst als Teil der Gesellschaft angesehen wird. Das Prinzip wird auch Corporate-Citizenship (CC) genannt und besagt, dass Unternehmen aktiv an der „Veränderung“ teilnehmen. Das heißt, dass sie sich bewusst an gewissen nachhaltigen Bestrebungen der Gesellschaft beteiligen.
  • Zum anderen gibt es den ökonomischen Ansatz. Hier agieren Unternehmen zwar auch über ihre Vorgaben hinaus, verfolgen dabei aber durchaus eigennützige Intentionen. Ein Unternehmen, das diesen Ansatz verfolgt, erhofft sich so einen gewissen Nutzenzuwachs, z.B. bessere Mitarbeiter*innen-Motivation, Vertrauen, Handelsbeziehungen (heute sehr oft mit Regionalität verbunden), Kundenbindung, usw.

Was zu beachten ist      

Verständlicherweise steht das Prinzip der CSR nicht kritiklos da. Kritisiert wird, dass viele Unternehmen bewusst auf diesen „Zug“ aufspringen, um sich ökonomische Vorteile zu verschaffen. Diese Unternehmen würden unter dem Deckmantel der Nachhaltigkeit Profitmaximierung anstreben, soziale und ökologische Faktoren seien dabei immer noch nebensächlich. Ähnlich dem „Bio-Siegel“, kann ein Unternehmen mit CSR Werbung betreiben und sich somit einen gewissen Vorteil verschaffen. Nachhaltigkeit ist „in“ und das ist diesen Unternehmen durchaus bewusst. Trotzdem ist diese Art des Wirtschaftens ein wichtiger und großer Schritt in eine nachhaltige Zukunft. Denn würden Unternehmen überhaupt nicht auf ökologische oder soziale Missstände eingehen, würde sich mit Sicherheit viel weniger ändern. Dieser Beitrag soll nicht werten, sondern informieren und zum Nachdenken anregen. Also diskutiert gerne in den Kommentaren mit: „CSR – Eine geeignete Lösung oder nur ein Tropfen auf dem heißen Stein?“

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