Welches Land ist am stärksten von extremen Wetterereignissen betroffen?
Steigt die Durchschnittstemperatur, nehmen auch die Extremwetterereignisse zu. Es ist wissenschaftlich eindeutig: Der menschengemachte Klimawandel hat Auswirkungen auf deren Stärke und Häufigkeit. Die Klimakrise betrifft uns alle, aber wer ist am stärksten von extremen Wetterereignissen betroffen? Nicht alle Länder gleich stark und vor allem sind es nicht jene Länder, die den Klimawandel und Temperaturanstieg durch ihre Lebensgewohnheiten verursachen. Der jährlich durch die Umweltorganisation Germanwatch herausgegebene Klima-Risiko-Index (KRI) vergleicht wetterbedingte Schadensereignisse wie Stürme, Überschwemmungen, Hitzewellen etc und ihre Auswirkungen auf die Staaten der Welt. Untersucht werden die menschlichen Auswirkungen (Todesopfer) und direkte wirtschaftliche Verluste.
Im 2021 veröffentlichten Bericht (für das Jahr 2022 gab es keine vollständigen Daten, daher pausiert der Bericht in diesem Jahr) sind die Daten für das Jahr 2019 sowie die Zeitspanne von 2000 bis 2019 ausgewertet. Der Klima-Risiko-Index zeigt, dass Menschen in den besonders armen Ländern des globalen Südens am verwundbarsten sind.
Der Klima-Risiko-Index für das Jahr 2019
Langfrist-Index der Jahre 2000 bis 2019
Im Langfrist-Index, der die Folgen von Extremwetter der vergangenen 20 Jahre (2000 – 2019) in Bezug auf Todesopfer und wirtschaftliche Schäden betrachtet, sind Puerto Rico, Myanmar und Haiti am stärksten betroffen.
Aber auch Länder des globalen Nordens sind in den letzten Jahren zunehmend von Wetterextremen betroffen. So war zum Beispiel Deutschland im Jahr 2018 auf dem 3. Platz des Klima-Risiko-Index.
Die zehn meistbetroffenen Länder im Jahr 2019
Auf der folgenden Grafik sieht man die zehn im Jahr 2019 am meisten betroffenen Länder sowie zum Vergleich dazu auch Österreich, Deutschland und Schweiz.
Dass Österreich bereits auf Platz 47 und Deutschland auf Platz 56 liegt, ist vor allem auf den wirtschaftlichen Schaden durch Dürren und Hitzewellen zurückzuführen. Aber auch Überschwemmungen durch heftige Regenfälle nehmen zu.
Hier kann man die Zusammenfassung des Klima-Risiko-Index 2021 herunterladen:
Klima-Risiko-Index für Kinder
Für Kinder gibt es übrigens einen eigenen Klima-Risiko-Index, bereitgestellt von Unicef. Dazu erfährst du hier mehr: Hauptleidtragende der Klimakrise?
Loss and damage
Der Begriff „loss and damage“ wird von Klimaktivist*innen verwendet, um den nicht umkehrbaren Verlust von Leben, Kultur, Biodiversität, Boden und Unterkunft durch die Auswirkungen der Klimakrise auszudrücken. Durch „Loss and Damage Facilities“ sollen Staaten und Unternehmen, die für die Klimakrise am meisten verantwortlich sind, eine finanzielle Entschädigung gegenüber „loss and damage“-betroffene Staaten leisten.
2009 (!) wurde auf dem UN-Klima-Gipfel in Kopenhagen beschlossen, dass von der Klimakrise am stärksten betroffene Staaten jährlich 100 Milliarden für Klimaschutz und -anpassung erhalten sollen. Dies ist nicht annähernd erreicht worden. Zudem werden rund drei Viertel der Mittel in Form von Krediten vergeben. Das heißt, Länder, die für die Klimakrise gar nicht verantwortlich sind, werden zusätzlich noch durch Schuldentilgung belastet.
Quellen:
- https://www.sonnenseite.com/de/umwelt/globaler-klima-risiko-index-2021/
- https://www.germanwatch.org/de/19777
- @localsunited.de
- https://www.lossanddamagecollaboration.org/video/this-is-loss-and-damage-who-pays-2022
Weitere interessante Beiträge auf unserer Seite:
- Der Klimawandel – Was macht ihn so gefährlich?
- Klimagerechtigkeit
- Extremwetterereignisse
- Kinder: Hauptleidtragende der Klimakrise
- Aus aller Welt: Flut in Pakistan (September 2022)
- Aus aller Welt: Klima-Kipppunkte 2030
- Aus aller Welt: Dürre & Flut in Nigeria (Oktober 2022)
- Aus aller Welt: Wirbelsturm auf den Philippinen
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