Erschreckend waren einige Wortmeldungen beim gestrigen Vortrag der Montagsakademie „Warum ist es so schwer, klimafreundlich zu handeln?“ (bald hier nachschaubar). Es ist 2023 und wir müssen noch immer über die Grundlagen der Klimawissenschaft sprechen bzw darüber, ob es Klimawandel überhaupt gibt. Wir haben daher viel zu tun. Hier kommt unser Klima-Update vom 17.10.2023, als Einladung zu Information, Aufwachen und Handeln. Alle Folgen unserer Klima-Updates finden sich hier unter diesem Link.
Ebenfalls mehr als nur einen Blick wert: unsere laufend aktualisierte Linksammlung zu vielen verschiedenen Medienberichten zu Klima, Energie und Nachhaltigkeit.
Viele interessante Veranstaltungen gibt es diese Woche in unserem Terminkalender, auch gut geeignet zum Kennenlernen Gleichgesinnter und zum Mut holen.
1. Universitäten = Stätten der Wissenschaft & der Verantwortung
„Jene, die das Privileg zum Wissen haben, haben die Pflicht zu handeln!“ .
Prof. Sebastian Seiffert
Es ist, als würden alle wegsehen und die Tatsachen nicht wahrhaben wollen. Als hätte man schon aufgegeben, bevor es überhaupt versucht wurde. Dabei ist Wissen Verantwortung und sind insbesondere Universitäten daher gefordert, Gesellschaft und Politik aufzurütteln. Was ist mit Professorinnen und Professoren? Was ist mit all den Studierenden? Warum dulden sie, dass Medien nicht berichten, dass Politik nicht handelt und die Gesellschaft versagt?
Auf der Universität Graz entrollten Studierende am 16.10.2023 ein Transparent mit der Aufschrift: „Wir alle sind die Letzte Generation vor den Kipppunkten“
Ziviler Widerstand von überwiegend jungen Leuten ist DER Lichtblick unserer Zeit.
Prof. Reinhard Steurer
2. Petition für das Ende fossiler Werbung in Graz
Schon unterschrieben? Nur mehr bis zum 31.10. möglich! Hier der Link zur Petition. Um die Klimaziele zu erreichen, muss der Verbrauch fossiler Brennstoffe reduziert werden. Warum wird er dann aber noch immer beworben? Der Verein Werbefrei fordert daher mit Unterstützung anderer Organisationen das Ende fossiler Werbung (zB Autos, Flugreisen, Treibstoffkonzerne) in Graz
- auf allen analogen wie digitalen Werbeflächen,
- auf und in öffentlichen Verkehrsmitteln
- sowie von fossilem Sponsoring von Veranstaltungen und Institutionen im Stadtraum bzw. Kompetenzbereich der Stadt Graz.
3. Die globale Erwärmung nimmt immer schneller zu. Warum?
Die Erwärmungsrate der letzten 15 Jahre ist 40% schneller als vor den 1970er Jahren. Die globale Erwärmung verläuft damit auch zehnmal schneller als frühere Warnungen. Und es beschleunigt sich weiter. Dafür sprechen Oberflächenaufzeichnungen, der Wärmegehalt der Ozeane und das Energieungleichgewicht der Erde.
Warum hat sich die Erwärmung beschleunigt? Unser Ausstoß von Treibhausgasen – und deren Anreicherung in der Atmosphäre – hat weiter zugenommen. Gleichzeitig haben wir die Luftverschmutzung beseitigt und den planetenkühlenden Effekt von Aerosolen seit 2005 um 30 % reduziert (zu den Aerosolen folgt in den nächsten Tagen noch mehr Information).
„Es ist auch klar, dass wir steuern können, wie warm der Planet in den kommenden Jahrzehnten wird. Klimamodelle haben immer wieder herausgefunden, dass die Erwärmung der Welt weitgehend aufhören wird, sobald wir die Emissionen auf Netto-Null senken. Nach diesem Zeitpunkt gibt es keine Erwärmung, die unvermeidlich ist oder in der Pipeline ist“, so Zeke Hausfather via Twitter.
4. Dürre im Amazonasgebiet
Brasiliens Amazonasgebiet ist gerade mit einer beispiellosen Dürre konfrontiert. Zuflüsse zum Amazonas trocknen aus, Fische und die berühmten Amazonasdelphine sterben, den vom Fluss als Nahrungsquelle und Transportmöglichkeit abhängigen Indigenen droht eine Katastrophe. Link zum Fotobericht.
Am Foto sieht man Pfahlbauten, die nun mangels Wasser „normale“ Häuser sind.
5. Werde aktiv! – David Attenborough
Der Klimawandel kann innerhalb kürzester Zeit dazu führen, dass die Nahrungsmittelversorgung versiegt und es zu Massengewalt und Faschismus kommt. Alle Menschen mit einer Plattform und Reichweite müssen diese nutzen, um zu Notmaßnahmen aufzurufen. Es gibt keine Ausreden, denn wir riskieren, alles zu verlieren. Sir David Attenborough macht es deutlich.
6. Dürre-Monitor für Europa
Angesichts der überdurchschnittlich hohen Temperaturen und der unterdurchschnittlichen Niederschläge der letzten Wochen überrascht es nicht, dass weite Teile Europas nun von einer schweren Dürre heimgesucht werden. Diese Karte zeigt das Grundwasserperzentil am 9. Oktober 2023, gemessen vom GRACE-FO-Satelliten.
Unter diesem Link kommt man zum Dürremonitor der NASA und kann hier auch filtern: Europa, Asien, Afrika, Global, … weite Teile Europas sehen wirklich besorgniserregend aus.
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