Tradition mit Schattenseiten – Wie wir sie nachhaltig und tierfreundlich gestalten können
Das Osterfeuer ist ein Brauchtum mit langer Geschichte. Schon vorchristliche Kulturen entzündeten Feuer als Teil von Fruchtbarkeits- und Frühlingsfesten. Mit der Christianisierung wurde diese Tradition ins Osterfest integriert, und bis heute versammeln sich Menschen in vielen Gemeinden, um gemeinsam zu feiern, zu singen und zu tanzen. Doch während das Osterfeuer als Symbol für Licht und Leben einst im Mittelpunkt stand, ist seine ursprüngliche Bedeutung im Laufe der Zeit in den Hintergrund gerückt. Heute werfen Umwelt- und Tierschutzfragen einen kritischen Blick auf diese jahrhundertealte Tradition.
Die Problematik hinter dem Osterfeuer
So stimmungsvoll ein Osterfeuer auch sein mag, es bringt einige Herausforderungen mit sich – sowohl für die Umwelt als auch für die Tierwelt. In städtischen Gebieten, wie etwa Graz, sind Osterfeuer aufgrund der Feinstaubbelastung generell verboten. Doch auch in ländlichen Regionen, wo sie erlaubt sind, wird oft übersehen, dass die Feuer für viele Tiere zur tödlichen Falle werden können.
Feinstaub und Luftverschmutzung
Beim Verbrennen von Holz und Reisig entstehen Rauch und Feinstaub, die die Atemluft belasten. Schadstoffe wie Kohlenmonoxid, Benzol und feine Partikel können Krankheiten auslösen oder verschlimmern – besonders bei Kindern, älteren Menschen und Personen mit Atemwegserkrankungen. Wer sich in der Nähe eines Osterfeuers aufhält, sollte daher vorsichtig sein.
Todeszone für Tiere
Eine der größten Gefahren des Osterfeuers betrifft die Tierwelt. Oft wird das Brennmaterial schon Wochen vor Ostern gesammelt und aufgeschichtet. Solche Holz- und Reisighaufen sind ein beliebter Lebensraum für Wildtiere wie Igel, Mäuse, Kaninchen, Kröten, Insekten und Vögel. Sie nutzen die Haufen als Versteck, Nahrungsquelle oder sogar Brutplatz. Wenn das Feuer entzündet wird, verbrennen viele dieser Tiere qualvoll – insbesondere Jungtiere oder Arten wie der Igel, die sich bei Gefahr einfach ducken oder einrollen und qualvoll verbrennen.

Gesetzliche Regelungen zu Osterfeuern
Die gesetzlichen Bestimmungen rund um Osterfeuer variieren je nach Region:
- Graz: Ganzjähriges Verbot.
- Steiermark: Erlaubt nur von Karsamstag 15 Uhr bis Ostersonntag 3 Uhr.
- Gemeindespezifische Sonderregelungen: Oft ist nur ein Feuer pro Gemeinde gestattet, meist organisiert von der Gemeinde selbst.
Wer ein Osterfeuer plant oder daran teilnimmt, sollte sich unbedingt über die lokalen Vorschriften informieren. Gute Informationen findet man hier.
Tipps für ein tierfreundliches Osterfeuer – gerne weitersagen:
Ein nachhaltiges und tierfreundliches Osterfeuer ist möglich! Mit ein paar einfachen Maßnahmen können wir dazu beitragen, Tiere zu schützen und die Umweltbelastung zu minimieren:
- Brennmaterial erst kurz vor dem Feuer aufschichten: So vermeiden wir, dass Tiere sich darin einnisten.
- Den Boden unter dem Feuer überprüfen: Vor dem Anzünden sicherstellen, dass keine Tiere dort Zuflucht gesucht haben.
- Je lockerer aufgeschichtet, umso besser: Denn dann eignet es sich für Tiere schlechter als Versteck.
- Bereits länger gelagerte Haufen vorsichtig umschichten: Dies gibt den Tieren die Chance, zu fliehen.
- Winterschlafende oder brütende Tiere nicht stören: Falls Tiere im Haufen überwintern oder brüten, sollte das Feuer komplett vermieden werden.
- Feuerschalen verwenden: Diese sind sicherer für Tiere als Feuer direkt am Boden.
- Kleines Feuer bevorzugen: Weniger Holz bedeutet weniger Rauch und weniger Gefahr für Tiere.
- Reisig kompostieren statt verbrennen: Brennholzscheite sind eine bessere Alternative.
- Aufklärung betreiben: Viele Menschen sind sich der Problematik nicht bewusst – sprecht darüber und teilt diesen Beitrag!
Ostern bewusst feiern
Das Osterfeuer kann eine schöne Tradition bleiben – wenn wir es bewusst gestalten und dabei Rücksicht auf unsere Umwelt und Tierwelt nehmen. Indem wir nachhaltige Alternativen nutzen und andere über die Gefahren informieren, tragen wir dazu bei, diese Tradition zukunftsfähig zu machen.
Wir wünschen euch ein frohes und bewusstes Osterfest!
Quellen:
- https://www.katastrophenschutz.graz.at/cms/beitrag/10333697/9336873/Osterfeuer.html
- @tierschutzbund
- @nabu
- @petadeutschland
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- Ostern – Palmkätzchen
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