Noch vor kurzem war es der Lärm der Rasenmäher, der den lauen Sommernachmittagen und Samstagen viel von der Idylle nahm. Mit dem Aufkommen der Rasenroboter hat sich das zwar geändert, bei den Punkten Insektenschutz und Artenvielfalt wird aber auch dem Roboter ein eher schlechtes Zeugnis ausgestellt. Außerdem kommt er bei vielen Geländeformen nicht infrage. Natürlich will sich nicht gleich jeder ein Schaf oder eine Kuh in den Garten stellen, was also wäre eine Alternative?
Der Sensenverein Österreich tritt dafür ein, eine Renaissance des Sensenmähens einzuläuten. In einem halbtägigen Workshop kann man seine ersten Erfolgserlebnisse beim Mähen und Dengeln feiern und gleichzeitig viel über den Sensengebrauch, das nötige Werkzeug und Know-How erfahren. Aber nicht nur das, das Mähen mit der Sense hält viele, wunderbare Nebeneffekte bereit.
Argumente für das Sensenmähen
- sportlich und gesund
Sensenmähen macht natürlich fit und stärkt den Rücken. Bewegung an der frischen Luft ist immer wohltuend für Körper und Geist. Beim Selbsttest war ich auch überrascht, dass es bei der typischen Mähbewegung zu keinen muskulären Verspannungen kommt. Ein paar Schwielen an den Händen oder einen kleinen Muskelkater muss man anfangs aber wohl in Kauf nehmen. - Sanft zur Umwelt
Der Sense fallen Insekten und Kleintiere nur selten beim Mähen zum Opfer. Es muss nicht so oft gemäht werden, da auch hohes Gras für eine Sense kein Problem darstellt. Das wirkt sich wiederum sehr positiv auf die Artenvielfalt aus, da gewartet werden kann, bis die Pflanzen ausgesamt haben. - Mäh-didativ
Die Sense ist mehr als leise. Durch das angenehm feine Geräusch des geschnittenen Grases ist es einfach, in einen meditativen Zustand zu verfallen und nach ein bisschen Übung geht das Mähen mit Leichtigkeit voran, sodass auch große Flächen fast „wie im Schlaf“ gemäht werden können.
Natürlich macht auch hier die Übung den Meister und auch bei unserem Workshop erinnerte Sensenlehrer Roland Seepacher uns immer wieder daran: „Ich hab das halt auch schon 2-3 Mal gemacht.“
Inhalte eines Workshops
Zuerst muss die Sense richtig zusammengesetzt werden. Dabei gilt es, bestimmte Winkel und Einstellungen zu beachten, die zu den Körpermaßen der Person passen.
Da es sich um eine möglichst scharfe Schneid handelt, gibt es natürlich auch ein paar Sicherheitshinweise zu beachten, aber dann kann schon mit dem Üben losgelegt werden.
Kleewiesen und 10- 15cm hohes Gras sind perfekte Bedingungen für Anfänger*innen. Am besten mäht man in den frühen Morgenstunden, wenn das Gras noch feucht ist, auch leichter Regen macht nichts aus.
Nach einiger Zeit lösen sich verkrampfte Haltungen und der Schwungradius wird harmonischer um den Körper gezogen.
Später kann man verschiedene, andere Sensenblätter ausprobieren. Dabei werden unterschiedliche Gelände – und Wuchsformen bearbeitet wie Gräben, schmale Wege, Hänge, Stauden, …
Das Dengeln
Richtig geschärfte, das heißt, gut gedengelte und gewetzte Sensen sind Grundvoraussetzung für erfolgreiches, freudvolles Mähen. Während man die Sense mit dem Wetzstein beim Mähen zwischendurch immer wieder wetzt, verlangt das Dengeln doch einiges an Übung. Wie bei jeder traditionellen Handwerkstechnik braucht man auch hier Geduld und praktische Erfahrung bis es klappt. Zum Glück bieten aber auch Sensenlehrer wie Roland oder der Sensenverein unter anderem das Dengel – Service an.
Nach getaner Arbeit stellt sich zufriedene Müdigkeit ein und eine Urkunde über die erfolgreiche Teilnahme am Kurs für „Sensenmähen für den Hausgebrauch“ gibt es obendrein.
Wer jetzt selbst Lust bekommen hat, die Sense zu schwingen oder sonstige Anfragen zum Sensenmähen hat, kann sich bei Roland Seepacher melden. Allgemeine Informationen findet man auch auf der Webseite des Sensenvereins Österreich.
Kontakt
Roland Seepacher
Gratwein-Straßengel
Tel.: 0650 6282 001
E-Mail: roland@seepacher.com
https://www.sensenverein.at
Auch im Freilichtmuseum Stübing kann man bei einigen Veranstaltungen mit der Sense hantieren.
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