Capsule Wardrobe

Voller Kleiderschrank und trotzdem nichts zum Anziehen?

Viele kennen wohl die Situation: Man steht in der Früh vor dem zum Bersten gefüllten Kleiderschrank und hat trotzdem das Gefühl, nichts zum Anziehen zu haben. Viele der Teile, die man besitzt, mag man nicht mehr oder weiß nicht so recht, wie man sie kombinieren soll. Oft neigt man dazu, als Reaktion noch mehr neue Kleidung zu kaufen. Das ist natürlich überhaupt nicht nachhaltig, kostet sehr viel Geld und ist mit Sicherheit keine langfristige Lösung für das Problem. So gerät man schnell in einen Teufelskreislauf des Konsums. Deswegen möchte ich euch in diesem Beitrag das Konzept „Capsule Wardrobe“ vorstellen.

Capsule Wardrobe‘, was versteckt sich hinter diesem Begriff?

Exakt übersetzt heißt es ‚Kapsel-Kleiderschrank‘, etwas freier handelt es sich um einen minimalistischen Kleiderschrank. Die Grundidee hierbei ist es, nur Klamotten zu besitzen, welche vielseitig und einfach zu kombinieren sind. Das Ziel: wenige Stücke in guter Qualität, die gut zusammenpassen.

Wie erstelle ich eine Capsule Wardrobe? 


Erst sollte man sich fragen, welche Art von Capsule Wardrobe man sich gerne aufbauen möchte. Hier gibt es verschiedene Möglichkeiten:

Ganzjährig

Einzelne Kleidungsstücke können das ganze Jahr über getragen und kombiniert werden.

Saisonal

Jede Saison eine neue, persönliche „Kollektion“ zusammenstellen. Alles was gerade z.B. wetterbedingt nicht passt, kommt in eine Kiste und wird weggeräumt.

Alle paar Monate wechselnd

Wenn man sich für eine Variante entschieden hat, kann man auch schon loslegen. 

Im ersten Schritt geht es darum, eine Bestandsaufnahme zu machen. Dafür räumt man am besten seinen ganzen Kleiderschrank aus und schaut was man schon besitzt. Nun wird analysiert, welche Farben trage ich gerne? Welche Schnitte passen mir am besten? Was sind meine Lieblingskleidungsstücke?  

Der zweite Schritt ist das Aussortieren. Hier geht es darum herauszufinden, was man gerne und oft trägt. Alles andere kann an Freunde weitergegeben werden, oder man spendet die Kleidung, ein guter Ort dafür ist natürlich der Verschenkladen in der Leonhardstraße 38. Ein guter Tipp für das Aussortieren kommt von Marie Kondo, man kann sich bei jedem Teil fragen: „Macht es mir Freude?“ oder „Hat es einen Nutzen für mich?“. Es kann vorkommen, dass man sich nicht sicher ist, ob man gewisse Kleidungsstücke behalten soll oder nicht. Hierfür gibt es einen einfachen Trick: die Teile einfach in eine Kiste legen und wegräumen. Werden sie innerhalb von einem Monat oder auch länger nicht vermisst, können sie ruhig weg.

Häufig wird davon gesprochen, dass am Ende des Aussortierens nur eine gewisse Anzahl an Kleidungsstücken behalten werden darf. Ich persönlich, würde diese Angaben aber nicht zu eng sehen, sondern wirklich schauen, was man persönlich braucht.

Wenn man sich entschieden hat, welche Kleidungsstücke im Kleiderschrank bleiben dürfen, wird analysiert welche Outfits aus den Stücken zusammengestellt werden können und was eventuell noch fehlt. Nun ist es wichtig, nicht alles Fehlende sofort zu kaufen, sondern erst einmal eine Liste zu schreiben und etwas Zeit vergehen zu lassen, bevor man die Garderobe ergänzt. Oft stellt sich nach einer Zeit heraus, dass man diese Kleidungsstücke doch nicht so dringend benötigt. Ideal wäre es, die benötigte Kleidung second hand oder fair zu kaufen. Hierfür gibt es bereits einiges an Information auf unserer Website. Einfach mal die Rubriken Faire Mode und Second Hand durchschauen.

Nun geht es darum kreativ zu werden und mit den wenigen Lieblingsteilen Spaß zu haben.

Weitere Ansätze zum Thema Minimalismus im Kleiderschrank

Project 333

Das Ziel von dieser Methode ist es, für je drei Monate mit nur 33 Kleidungsstücken zu leben. Zu den 33 Teilen gehört quasi alles dazu, auch Schmuck und Jacken. Ausgenommen sind nur Sportklamotten und Unterwäsche. Auf der (englischen) Website gibt es eine genaue Beschreibung, einige gute Artikel und Tipps. https://bemorewithless.com/how-to-build-a-capsule-wardrobe/ 

The 5-Piece french wardrobe

Hier geht es darum, von jeder Kategorie (also z.B. Hosen) nur die wichtigsten basics im Schrank zu haben und den Rest radikal wegzugeben. Jede neue Saison dürfen maximal fünf neue Teile in guter Qualität erworben werden. 

The 10-item wardrobe

Man wählt zehn Teile aus, welche einen am besten repräsentieren und sucht dann dazu Extras, um die Kleidungsstücke gut kombinieren und ergänzen zu können.

Gute Gründe, auf eine Capsule Wardrobe umzusteigen 

  • Ressourcen sparen 
  • Statement gegen die Konsumgesellschaft setzen 
  • Mehr Platz im Kleiderschank
  • Übersichtlicherer Kleiderschrank => leichter sich zu entscheiden => Zeitersparnis
  • Geld sparen
  • Egal was man trägt, es passt zusammen!
  • Die Garderobe ist perfekt auf dich persönlich abgestimmt
  • Man findet seinen eigenen Stil 

Am Ende noch ein Video zum Thema „Capsule Wardrobe“, das mir persönlich sehr gut gefallen hat.

Minimalism isn´t about having less. It´s about making room for more of what matters.

Melissa (Simple Lion Heart)

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4 Kommentare:

  1. Hallo, kennt ihr jemanden in oder um Graz, die sich darauf spezialisiert hat, Frauen im Umgang mit Capsule Wardrobe zu coachen?
    Ich möchte das gerne umsetzen, habe auch vor einem Jahr begonnen, bin aber nicht dabei geblieben.
    Ich möchte diesbezüglich Coaching, v.a. was die richtige Auswahl an Kleidung im Business-Umfeld betrifft, und damit ich dabei bleibe.
    LG Christine

  2. Hallo Christine. Ich bin zwar nicht in Graz zu Hause, kann dir aber ein Onlinecoaching bezüglich des Kleiderschranks anbieten. Funktioniert wirklich gut. Schau gerne auf meine Homepage
    http://www.dieschrankfluesterin.com

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