Modal Split -Verkehrsmittelaufteilung


Modal Split ist ein Begriff aus der Verkehrsstatistik. Die Wege, die die Bürger*innen der Stadt zurücklegen, werden nach der jeweiligen Fortbewegungsart eingeteilt. Berücksichtigt werden dabei: Öffentlicher Verkehr, der MIV-L (motorisierter Individualverkehr, Lenker), MIV-M (motorisierter Individualverkehr, MitfahrerIn), Fahrrad und zu Fuß.

Dazu werden Bürger*innen zu ihrem Verhalten befragt. Dadurch können die Erfolge der Verkehrspolitik kontrolliert werden und es gibt eine Datengrundlage für die weitere Planung. Anhand dieser vergleichbaren Daten, die es in Graz seit 1982 gibt, kann man Veränderungen in der Zusammensetzung des Verkehrs durch gesetzte Maßnahmen, wie zB den Ausbau von Radwegen erkennen.

Modal Split Graz: Verkehrsmittelaufteilung 2021

Bei der Mobilitätserhebung nahmen 3.311 Personen ab 6 Jahren teil, das entspricht ca. 1,1% der Grazer Wohnbevölkerung. Die Rücksendequote betrug 45%. Die Ergebnisse liegen für einen normalen Wochentag im Herbst 2021 vor. Der Weganteil des Fahrradverkehrs nimmt stetig zu und weist im Jahr 2021 den Höchststand von 20% aller Wege auf.

Verkehrszweckmatrix

In die Modal Split-Untersuchung gehen 5 Gründe ein, für die man sich von A nach B bewegt. Das sind Wohnen, Arbeit, Ausbildung, Einkauf, Freizeit.

Etwas 80% aller Wege beginnen und enden in der eigenen Wohnung. Jeden vierte Weg legen die Grazer*innen von ihrer Wohnung zur Arbeit sowie von der Wohnung zu Erledigungen zurück.

Dieses Verhalten unterstreicht die Wichtigkeit dezentraler Versorgungseinrichtungen und die Wahl der Wohnung bezüglich kurzer Arbeitswege.

Ergebnisse der Grazer Modal Split Verkehrsmittelaufteilung

Bei der Präsentation der Grazer Ergebnisse 2021 wird klar, dass der MIV-L (motorisierter Individualverkehr, Lenker) mit 33% der Wege der niedrigste seit 40 Jahren ist. Fuß- und Fahrradanteile stiegen auf rund 20%. Der öffentliche Verkehr ist auf 18% Weganteil gesunken. Als Grund wird der Einfluss der Covid-Pandemie genannt. Ein weiterer deutlicher Einfluss der Pandemie zeigt die verringerte Weganzahl insgesamt und starke Verlagerung vom öffentlichen Verkehr auf die Fortbewegung zu Fuß und mit dem Fahrrad.

Verteilung der Wege des MIV-Verkehrs nach der mittleren Wegentfernung der anderen Verkehrsmittel

  • 8% aller in Graz mit PKWs zurückgelegten Wege sind kürzer als 1,3 km (und damit in Fuß-Länge).
  • 29% aller in Graz mit PKWs zurückgelegten Wege sind kürzer als 3,3 km (und damit in optimaler Fahrradweg-Länge).
  • 58% aller in Graz mit PKWs zurückgelegten Wege sind kürzer als 6,7 km (und könnten auch mit Öffis gut erreicht werden).

Anmerkung: 1,3 km ist die durchschnittliche Weglänge zu Fuß; 3,3 km die durchschnittliche Weglänge der Radfahrer*innen; 6,7 km die durchschnittliche Weglänge des ÖV.

Weglänge des MIV-Verkehrs in Graz 2021

Details zur Grazer Erhebung der Verkehrsmittelaufteilung

Können hier nachgelesen werden.

Handlungsbedarf für die Zukunft

  • Das Ziel einer „Stadt der kurzen Wege“ fortsetzen (siehe dazu auch: die 15-Minuten-Stadt).
  • Sowohl den Fuß- und Fahrradverkehr weiterhin fördern und diesen bei Jugendlichen und Schüler*innen erhöhen.
  • Maßnahmen setzen, um den MIV-Anteil speziell beim Berufspendelverkehr und Personenwirtschaftsverkehr zu verringern.
  • Eine Offensive des öffentlichen Verkehrs.
  • Alternativen zum MIV bewerben und den MIV beschränken.

Grafiken © ZIS+P Verkehrsplanung

Weitere interessante Links:

Quellen:

  • https://www.graz.at/cms/beitrag/10192604/8032890/Mobilitaetsverhalten.html#tb3
  • Ergebnispräsentation: ZIS+P Verkehrsplanung im Auftrag der Stadt Graz: Gerald Röschel Stadt Graz: DI Wolfgang Feigl, DI Barbara Urban
  • https://www.zukunft-mobilitaet.net/167600/analyse/was-ist-der-modal-split-grenzen-verkehrsmittelwahl-einschraenkungen-wege-verkehrsleistung/

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Ein Kommentar:

  1. DI Markus KLEINHAPPL

    Ein Hemmnis beim Klimaticket Ö liegt vor: das Fahrrad aus der Umgebung aller Bezirke außerhalb GU in Regionalverbindungen der ÖBB nach Graz für das raschere Fortkommen innerstädtisch mitzunehmen funktioniert derzeit nicht (mehr). Vergleiche die Zeiten des Verkehrsverbundes VOR dem Jahr 2021.
    Da ist derzeit ein größerer Anteil an Fahrgäst*Innen abgeschreckt.
    Lösung tut Not.

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