Projekte aus dem Grazer Klimaschutzfonds

Wir wurden gefragt, ob wir wüssten, was eigentlich mit den 30 Millionen EUR dotierten Grazer Klimaschutzfonds passiert, welche Projekte damit finanziert werden und ob wir schon etwas erhalten haben. Daher haben wir uns für euch schlau gemacht.

Seit Februar 2022 gibt es hier den zweiten Jahresbericht zum Grazer Klimaschutzfond durchzulesen.

Ein Fachbeirat für Klimaschutz berät die Stadt Graz bei der Umsetzung der unterstützten Klimaschutzmaßnahmen. Fast fünf von den bereitgestellten 30 Millionen EUR sind übrigens bereits vergeben. Privatpersonen oder Vereine, auch wenn sehr aktiv, engagiert oder auch erfolgreich, können noch nichts beantragen, sondern nur stadtnahe Ressorts. Besonders interessiert und überrascht hat uns natürlich die ganz oben angeführte von der Holding Graz geplante Klimakommunikations-Website und deren Wertigkeit. Jetzt wissen wir daher ungefähr, was unsere Website „Nachhaltig in Graz“ eigentlich wert ist! Schön dagegen ist, dass mittlerweile die Notwendigkeit einer solchen Website anerkannt ist, wurde doch unser Projekt „Nachhaltig in Graz“ Anfang 2017 noch von der Stadt und den entsprechenden Ämtern abgelehnt und dadurch von uns auf Eigenregie gestartet.

Hier eine Auswahl der geförderten Projekte der Grazer Klimaschutzfonds:

Abteilung für Kommunikation, Kommunikationsstrategie (Website „Stadt Graz Klimaschutz“)

Hier soll seitens der Holding Graz und der Abteilung für Kommunikation eine Webseite mit Auflistung aller Projekte und Bewerbung auf unterschiedlichen Social Media Kanälen entstehen, mit regionalen Artikeln zum Klimaschutz und Aktionen für unterschiedliche Zielgruppen (zB Gewinnspiele, etc.). Informations- und Bewusstseinskampagnen sind zu den Themen Energie und Infrastruktur (Öffentlicher Verkehr, Nachhaltigkeit, Ressourcenschonung, Ökologie, Sauberkeit sowie Reduktion von Abfall/Recycling) geplant.
Gesamtkosten in Höhe von 410.000 Euro

Anmerkung der NiG-Redaktion Juli 2022: Der aktuelle Stand der Dinge zu diesem Projekt ist uns nicht ganz klar?!

Testanlage Sprühnebelsystem Tummelplatz

Im Sommer 2020 wurde dieses Projekt umgesetzt (wir berichteten).
Ziel war es, das Sprühnebelsystem hinsichtlich seiner Eignung als Maßnahme für die Klimawandelanpassung zu erproben und dieses gegebenenfalls an weiteren Standorten auszubauen.
Fördersumme: 125.000 Euro

Green Tech Summer Graz

Während der Sommermonate im Jahr 2020 wurde Studierenden die Möglichkeit geboten, klimaschutzrelevante Ideen in tragfähige Geschäftsideen umzuwandeln. Die besten 9 Konzepte für grüne Start-ups wie klimaneutrales Reisen, eine Lederalternative aus Zuckerresten, Verpackungsmaterial aus Molkereiabfällen, usw. wurden mit Stipendien belohnt. Im Idealfall entstehen in weiterer Folge daraus Unternehmen. Auch im Jahr 2021 können Studierende zum Sommer-Start Up werden (wir berichteten).
Fördersumme aus den Grazer Klimaschutzfonds: 75.000 Euro

Grazer Stadtbaum 2020-2022

Geringes Platzangebot, Versiegelung der Böden, verdichteter Untergrund, Versickerung von salzigen Niederschlagswässern und die extremen klimatischen Bedingungen stellen für Stadtbäume große Probleme dar. Um die Bäume gesund zu halten, gibt es ein dreijähriges Programm für die Weiterentwicklung von technischen, organisatorischen und gärtnerischen Maßnahmen. Diese werden bei bestehenden innerstädtischen Straßen umgesetzt, die im Nachhinein mit Baumpflanzungen und zusätzlicher Begrünung ausgestattet werden.
Fördersumme: 1,45 Millionen Euro

Grazer Klimaschutzfonds für mehr Bäume in der Stadt
Green Tech 100 – 1 Earth, 0 Carbon, 0 Waste

Förderprojekte des Landes Steiermark (Zukunftsfonds):
Hier werden grüne Technologien und ganzheitliche Lösungsansätze, die dafür nötige Forschung und Entwicklung von Produkten, sowie Verfahren und Methoden zu erneuerbaren Energien finanziert. Das Ziel ist eine Kreislaufwirtschaft, in der die Verwendung von Rohstoffen, Ressourcen und Recycling gut aufeinander abgestimmt sind.
Fördersumme: 1,5 Millionen Euro

BeRTA – All in one Grünfassade in Graz

Bauwerksbegrünungen reduzieren die gefühlte Temperatur und wirken so „urbanen Hitzeinseln“ im dicht verbauten Stadtgebiet entgegen. Das Büro „tatwort Nachhaltige Projekte“ und das Innovationslabor „GRÜNSTATTGRAU“ wurden beauftragt, das in Wien entwickelte „BeRTA Grünfassaden-Modul“ für die breite Umsetzung im Grazer Stadtgebiet zu adaptieren.
Fördersumme aus den Grazer Klimaschutzfonds: 70.000 Euro

Begrünung Gebäude der Stadt Graz

An fünf städtischen Objekten (Rathaus, Amtshaus Keesgasse, Amtshaus Kaiserfeldgasse, Hort Seidenhofstraße, Kinderbetreuungseinrichtungen Dornschneidergasse) werden unterschiedliche Methoden von Bauwerksbegrünungen umgesetzt.
Fördersumme: 798.000 Euro

Fassadenbegrünung
Klimafreundliche Baustandards

„Klimafreundliche Nachhaltige Baustandards (KNBs)“ zur Vermeidung von Treibhausgasemissionen und dem Einsatz von umweltfreundlichen Bauweisen werden als erster Schritt bei 2 Architekturwettbewerben (Feuerwache Ost am Dietrichsteinplatz und Neubau der Volksschule Reininghaus) angewandt und bewertet werden. Die Stadt Graz erarbeitet die neuen Standards, fachlich begleitet von der Arbeitsgruppe für Nachhaltiges Bauen der TU Graz.
Fördersumme: 234.000 Euro

Klimafreundliche Volksschule Puntigam

Die Erarbeitung der KNBs soll durch Referenzprojekte in der Praxis erprobt werden. In Puntigam wird eine 20- klassige Pflichtschule errichtet. Die zusätzlichen, klimafreundlichen Maßnahmen beinhalten ein nachhaltiges Abbruchkonzept für das Bestandgebäude, energieeffiziente Heizung und Kühlung, nachhaltige Baumaterialien, Minimierung vom Einsatz von energieintensiven Stahlbeton durch Skelettbauweise, Begrünungsmaßnahmen, etc.). Die Mehrkosten für die nachhaltige Bauweise übernimmt der Klimaschutzfonds. 
Fördersumme: 1.375.900 Euro

Klimafreundliches Restaurant Thalersee

Das Restaurant soll als Nullenergiegebäude errichtet werden, die gesamte benötigte Energie wird direkt vor Ort durch Sonnenenergienutzung und der Nutzung des Seewassers zum Heizen und Kühlen erzeugt. Ökologisch unbedenkliche Baustoffe und ein umfassendes Konzept für den Abbruch und die möglichst vollständige Wiederverwertung der dort gewonnenen Rohstoffe ergänzen dieses Paket an klimafreundlichen, nachhaltigen Baustandards.
Fördersumme: 790.000 Euro

Climate Business

„Green Business 1.0.0.“ unterstützt Klein- und Kleinstunternehmen, ihr nachhaltiges und innovatives Geschäftsmodell mit hoher Klimarelevanz umzusetzen und/ oder weiterzuentwickeln, und am Markt zu etablieren.
Fördersumme: 250.000 Euro

Lastenradoffensive Graz

Lastenräder für alle GrazerInnen stehen für Menschen bereit, die bislang noch keine Erfahrung mit einer Lastenrad-Nutzung und dem Angebot haben. 15 neue Lastenräder wird es für die Bezirke geben, die in Verleihstellen ausgeliehen werden können. 5 Lastenräder kommen zu ausgewählten tim-Standorten und 5 Lastenräder nimmt das Haus Graz für seine MitarbeiterInnen.
Fördersumme: 315.300 Euro

Klima-Euro für Bezirke

Aus diesem Klima-Sonderbudget (ca. 1 EUR je EinwohnerIn) können Bezirke durch Bezirksratsbeschluss Projekte im Bezirk fördern, die zum Klimaschutz und zur Klimawandelanpassung beitragen (z.B. Begrünungsmaßnahmen, Maßnahmen zur Bewusstseinsbildung wie Vorträge, Filmabend, Ausstellungen, etc., Radserviceaktionen, u.v.m.). Sowohl Privatpersonen als auch Betriebe, Vereine, Schulen etc. können für bezirksbezogene Anliegen und Projekte eine Subvention beantragen. 
Fördersumme: 326.000 Euro

Grünraumbewirtschaftung mit emissionsfreien Geräten

Für die Pflege und Erhaltung der öffentlichen Park- und Grünanlagen, Spielplätze und Sportplätze kommen immer mehr „klimafreundliche“ Geräte zum Einsatz. Der Klimaschutzfonds übernahm klimarelevante Mehrkosten von 7 Akkuhandrasenmähern, 2 Elektrokleinkehrmaschinen, 1 Hybridhubsteiger, 2 Großflächenmähern (Hybrid oder Elektro), 3 Elektrobaumaschinen (Minibagger, Minidumper, Radlader) und 5 Rasenmähroboter für die Grünraumbewirtschaftung (Holding Graz)
Fördersumme: 500.000 Euro

Gastro-Sodaanlagen im Geriatrischen Gesundheitszentrum

Das Geriatrische Gesundheitszentrum schafft aus den Geldern des Klimaschutzfonds neue Soda-Geräte an. Durch den Wegfall an PET-Einwegflaschen und Mehrweg-Glasflaschen kommt man auf eine Reduzierung des CO2-Ausstoßes von über 90 Prozent.
Fördersumme: 100.000 Euro

Weitere Informationen:

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