Verband für heimische Bio-Qualität
Der Verband Bio Austria vertritt und betreut jene Landwirt*innen, die biologisch wirtschaften. Der Verband repräsentiert etwa zwei Drittel der österreichischen Bio-Landwirt*innen und was die Mitgliederzahlen betrifft, ist es der größte Bio-Verband Europas. In der Steiermark gibt es mehr als 2200 Bäuerinnen und Bauern, die nach den strengen Bio-Richtlinien von BIO AUSTRIA wirtschaften. Bio Ernte Steiermark ist die Landesorganisation innerhalb des Verbandes BIO AUSTRIA.
Der biologische Landbau
Ihren Anfang nahm die biologische Landwirtschaft schon in den 1920er-Jahren. Die zunehmende Urbanisierung und Industrialisierung um die Jahrhundertwende verursachten soziale Probleme. Es entstand die Lebensreformbewegung, die zurück zu einer „naturgemäßen Lebensweise“ wollte. Auch damals dachte man dabei an eine Selbstversorgung durch Obst- und Gartenbau und eine qualitativ hochwertige Ernährungsweise ohne industrielle Hilfsmittel. Seit diesem Zeitpunkt gibt es zwei Strömungen im Bio-Bereich. Einerseits die „biologische dynamische Wirtschaftsweise“ von Rudolf Steiner, die nun Grundgedanke des BIO-Verbandes Demeter ist. Andererseits der „organisch biologische Landbau“, der 1950 aus der Schweizer Heimatbewegung entstanden ist. Er ist die Grundlage für viele biologische Landbaupraktiken und biologische Anbauverbände.
Der biologische Landbau in Österreich setzt die geschlossene Kreislaufwirtschaft als Wirtschaftsform um. Seit 1979 gibt es bereits eigene Berater*innen für den biologischen Landbau in der Landwirtschaftskammer. Die biologische Landwirtschaft gilt heute als eine der umweltschonendsten Produktionsformen.
Der Verband Bio Austria hat in jedem Bundesland eine Anlaufstelle. So gibt es auch die Landesorganisation Bio Ernte Steiermark. Die bäuerlichen Mitgliedsbetriebe haben sowohl gemeinsame Werte, als auch gemeinsame Ziele.
Grundwerte der Biobäuerinnen und Biobauern
- Ökologie
- Würde der Tiere
- Forschung und Innovation
- Faire Preise
- Biobäuerliche Lebensmittelkultur
Ziele von Bio Austria
- Die Landwirtschaft ökologisch gestalten
- Die Bodenfruchtbarkeit erhöhen
- Die Bevölkerung mit gesunden gentechnikfreien Lebensmitteln versorgen
- Einen fairen Preis für Bio-Lebensmittel erreichen
Keine halben Sachen in der Kreislaufwirtschaft
Bei Bio Ernte Austria-Betrieben wird der gesamte landwirtschaftliche Betrieb biologisch bewirtschaftet. Sowohl der Anbau von Futtermitteln, als auch die Haltung der Tiere unterliegen den biologischen Richtlinien. Denn nur dann kann eine Kreislaufwirtschaft wirklich umgesetzt werden.
Strenger als EU-Bio-Anforderungen
Ob in der Tierhaltung oder bei Obst und Gemüse – die Mitglieder halten sich an die hohen Auflagen des Bio-Verbandes, die über den Anforderungen des EU-weiten Bio-Anbaus liegen.
Regenwürmer, Käfer, Pilze und Mirkoorganismen werden in der biologischen Landwirtschaft genutzt, um für einen fruchtbaren, wasserdurchlässigen Boden und kräftige Pflanzen zu sorgen. Nützlinge, also Fressfeinde von Schädlingen (z.B. Schlupfwespen gegen Läuse) oder Mittel auf Basis natürlicher Substanzen sorgen dafür, dass Schädlinge von Pflanzen auf natürliche Weise ferngehalten werden.
Chemisch-synthetische Spritzmittel oder leichtlösliche Mineraldünger, die sehr energieintensiv aus Erdöl hergestellt werden müssen, kommen NICHT zum Einsatz.
In der biologischen Landwirtschaft werden überhaupt nur auf etwa 6 bis 7 Prozent der Fläche Pflanzenschutzmittel aus naturstofflichen Wirkstoffen angewendet. Das heißt, über 90 % der Bio-Flächen kommen ganz ohne Pflanzenschutzmittel aus. Hingegen dürfen etwa 95 Prozent der zugelassenen Pflanzenschutzmittel-Wirkstoffe ausschließlich in der konventionellen Landwirtschaft angewendet werden.
Das Resultat: Die Pflanzen wachsen langsamer und haben mehr Zeit zum Reifen, das wirkt sich auch auf den Geschmack aus. Außerdem gibt es zahlreiche Studien, die auf einen möglichen Zusammenhang von Pestiziden und Krankheiten wie Allergien, kognitiven Entwicklungsstörungen, etc. hinweisen.
Bio-Lebensmittelproduktion und -konsum ist demnach sowohl Klimaschutz, als auch persönliche Gesundheitsvorsorge.
Soziale Verantwortung
Die Mitgliedsbetriebe von Bio Austria verpflichten sich auch in Bezug auf Entgelt, Arbeitszeiten, Gesundheit etc., die arbeitsrechtlichen und kollektivvertraglichen Mindeststandards einzuhalten – was in der Landwirtschaft nicht selbstverständlich ist.
Bio Austria Kennzeichnung
Produkte, die mit diesem Kennzeichen versehen sind, sind also aus biologisch kontrolliertem Anbau. Man findet sie auf den reinen Bio Bauernmärkten am Grottenhof und Herz Jesu in der Stadt, aber auch auf einigen der anderen Märkte und in der Gastronomie.
Daneben gibt es Schaubauernhöfe, auf denen man ab Hof einkaufen kann, einen Einblick in das Hofleben bekommt oder sogar Urlaub machen kann.
Bio Austria Verband – Aufgaben
Bio Austria und deren regionale Stellen unterstützen ihre Landwirt*innen sowohl mit Beratung und Information, als auch mit Weiterbildung, Vermarktung und Öffentlichkeitsarbeit. Bei Bio-Festen und anderen Veranstaltungen können sich Konsument*innen über Bio Austria informieren und die Qualität der heimischen Bio-Produkte probieren.
Ein Podcast informiert über Bio Lebensmittel:
Ein eigener Podcast von Bio Austria klärt auf, wofür die biologische Landwirtschaft steht und was das Besondere an Bio-Lebensmitteln ist: Bio zum Reinhören
Bio Ernte Steiermark:
Adresse: Krottendorferstraße 79/OG.3, 8052 Graz
E-Mail: steiermark@ernte.at
Webseite: https://www.bio-austria.at/
https://www.bio-austria.at/bio-bauern/steiermark/
Facebook: BioErnteSteiermark und BioAustria
Instagram: BioErnteSteiermark und Bio Austria
Weiterführende Beiträge auf unserer Website:
- Warum eigentlich Bio?
- Bauernmärkte in Graz – ein Überblick
- Das isst Österreich-Initiative zur regionalen Ernährung
- CO2 Bilanz vs Öko Bilanz
- CITY.FOOD.BASKET – Regionale Warenkörbe
- Tag des Nützlings
Quellen:
- https://www.bio-austria.at/bio-konsument/
- https://bioinfo.at/bio-landwirtschaft-geschichte
- https://www.bio-austria.at/bio-bauern/steiermark/
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