Der ökologische Handabdruck

Das Problem mit dem CO2-Fußabdruck

Im Folgenden ein toller Beitrag der Fridays for Future Graz – vielen Dank für die Zuverfügungstellung!

Darin geht das Team den Hintergründen zum Carbon Footprint (CO2-Fußabdruck) nach. Der Carbon Footprint dient als Maß für die CO2-Emissionen, die eine Person, ein Produkt oder ein Unternehmen verursacht. Natürlich kann das in einigen Situationen sinnvoll sein. Fridays for Future Graz erklärt in diesem Post die Kritik am Carbon Footprint. Und weist auf den sogenannten ökologischen Handabdruck hin. Wenn du deinen eigenen Handabdruck vergrößern möchtest, indem du bei Fridays for Future Graz aktiv werden möchtest, komm zum nächsten Willkommenstreffen (Termine im Kalender). Dort kannst du Aktivist*innen kennenlernen und alle Fragen loswerden die du zur FFF Graz hast.

Wodurch wurde der Carbon Footprint (CO2-Fußabdruck) bekannt?

Der Erdölkonzern BP (British Petroleum) hat (Anmerkung der NiG-Redaktion) im Jahr 2004 die Idee des Carbon Footprint durch eine teure Werbekampagne bekannt gemacht. Ziel dabei war, die Verantwortung für CO2-Emissionen und in weiterer Folge die Klimaerwärmung auf Einzelpersonen bzw deren Lebensstil und Kaufentscheidungen zu schieben. So konnten sie von sich selbst ablenken. BP ist nämlich das Unternehmen mit dem sechsthöchsten CO2-Ausstoß seit 1965!

Die Kritik am Carbon Footprint

Natürlich ist es gut, achtsam zu konsumieren. Wenn das viele Menschen tun, kann es auch etwas verändern. Trotzdem können wir als Einzelpersonen alleine mit unserem Konsumverhalten und Lebensstil nicht viel im Kampf gegen die Klimakrise ausrichten. In einer Welt, deren Hauptenergieträger fossile Brennstoffe sind, ist unser Handlungsspielraum dafür einfach nicht groß genug. Es braucht Veränderung im großen Maßstab!

Durch die Idee, dass Einzelpersonen verantwortlich sind, geben sich Menschen selbst und gegenseitig die Schuld am Klimawandel. Ein schlechtes Gewissen beim Einkaufen und gesellschaftliche Spaltung sind die Folgen. Klimafreundlichere Produkte sind oft teuer: Zum Beispiel Produkte aus dem Bio-Laden oder fair produzierte Kleidung. Finanziell benachteiligte Menschen, die sich das nicht leisten können, stehen dann besonders schlecht da, obwohl sie sowieso schon oft sozial benachteiligt sind.

Die Verantwortung in erster Linie bei Einzelpersonen zu sehen, führt auch dazu, dass der Fokus nicht mehr auf Großkonzernen und Politiker*innen liegt, obwohl diese eigentlich am meisten an der Situation verändern könnten.

© co2online, Grafik: Claudia Wieczorek

Der ökologische Handabdruck als Alternative

Wie kann ich dazu beitragen, dass sich noch viel mehr Menschen klimafreundlicher verhalten können?

Der ökologische Handabdruck stellt ein positives Gegenmodell dar und beschreibt Arten des Engagements, die helfen können, eine klimagerechte Zukunft mitzugestalten. Sei es die eigenen Ressourcen, Rechte oder Kontakte

  • im privaten Alltag,
  • im Beruf (schon allein durch die Berufswahl!)
  • im gesellschaftlichen Engagement oder
  • durch politische Stimme

zum Klimaschutz einzusetzen.

Hier ein paar Beispiele für den Handabdruck – es ist für jeden Typ etwas dabei:

  • Einer sozialen Bewegung beitreten (bei Fridays for Future Graz wärst du herzlich willkommen!),
  • wählen gehen,
  • mit Politiker*innen Gespräche führen,
  • mit dem Umfeld über die Klimakrise sprechen (unwissend lebt es sich leichter, das wissen viele und schützen sich entsprechend, sie hören und schauen weg, sobald es um Bedrohung geht; stört sie dabei und konfrontiert sie mit der Klimakrise),
  • andere Menschen weiterbilden,
  • sich am eigenen Arbeitsplatz für mehr Nachhaltigkeit einsetzen (zB vegane Gerichte in der Kantine einführen, die Installation einer Solaranlage initiieren, Ökostrom anstoßen, usw)
  • auf Klimademos gehen,
  • sich auf sozialen Medien äußern,
  • Klima-NGOs unterstützen,
  • lokale Nachhaltigkeitsprojekte mit aufbauen
  • Leserbriefe schreiben,
  • und vieles mehr.

Wer mit Handabdruck handelt, wird zum Multiplikator für klimafreundliches Verhalten und kann gemeinsam mit anderen einen viel größeren Beitrag zum Klimaschutz leisten, als alleine nur mit Reduktion seines eigenen Fußabdrucks. Du erfährst Selbstwirksamkeit und Empowerment

Was tust du schon, um deinen Klima-Handabdruck zu vergrößern?

Quellen:

  • https://de.wikipedia.org/wiki/CO2-Bilanz
  • https://in.mashable.com/science/15520/the-carbon-footprint-sham
  • https://greenisthenewblack.com/carbon-footprint-bp/
  • https://www.theguardian.com/environment/2019/oct/097revealed-20-firms-third-carbon-emissions
  • https://perspective-daily.de/article/2712-vergiss-den-oekologischen-fussabdruck-dein-handabdruck-ist-viel-wichtiger/kIiPnjUZ
  • https://www.germanwatch.org/de/handprint

© Fridays for Future Graz – Vielen Dank, dass wir diesen Text nützen dürfen!

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#klimahandabdruck #klimawende #handabdruck #fußabdruck

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2 Kommentare:

  1. Wenn wir nicht 3 mal oder öfters in Urlaub fahren und jede Saison neue Kleidung brauchen,dann haben wir schon etwas erreicht.

    • Genau: Jeder Schritt hilft, manche Schritte mehr … aber wir alleine werden damit nicht das derzeit Nötige bewirken können. Zumindest ist es aber auch ein Zeichen an Politik und Wirtschaft: Traut euch! Wir sind so weit.

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