Der Sinnersche Kreis beim Putzen und Waschen
Immer wieder hört man die Frage, ob Eco-Programme bei Elektrogeräten denn wirklich energiesparender sein können, wenn diese doch viel länger laufen. Außerdem bestehen Bedenken, ob die Waschleistung gut genug sei, da Eco-Programme meist mit weniger Temperatur heizen.
Die Antwort lautet: Eco-Programme sind energie- und waschmittelsparender und waschen genau so gut, wie Normalprogramme! Warum?
Der Sinnersche Kreis
Die Wasch- bzw Reinigungsleistung wird nämlich grundsätzlich von vier Parametern beeinflusst, die selbst wiederum voneinander abhängen. So wird als Sinnerscher Kreis der Wirkungsmechanismus folgender Faktoren bezeichnet, benannt nach dem Chemiker Herbert Sinner (1950):
- Chemie (Wasch- und Reinigungsmittel)
- Mechanik (Druck, Scheuern, Drehen der Waschtrommel, Umwälzen des Wassers im Geschirrspüler)
- Zeit
- Temperatur
Die vier Faktoren sind grundsätzlich gleich groß, untereinander in ihrer Größe aber veränderbar und bedingen einander. Reduziert man einen Faktor, kann man dies ausgleichen, indem man einen anderen oder mehrere andere erhöht und vice versa. Insgesamt ergibt die Gesamtsumme aber immer 100 Prozent. So wurde früher auf dem Waschbrett mühsam gerieben, weil Seife das einzige chemische Hilfsmittel war. Auch beim Spülen mit der Hand ist der Anteil des Faktors Mechanik besonders groß. Der Geschirrspüler erhöht dagegen die Spüldauer und das Reinigungsmittel. Reduziert man die Temperatur der Waschmaschine, kann man die dadurch verminderte Reinigungsleistung durch ein wirksameres Waschmittel oder eine längere Waschdauer ausgleichen.
Wir sprechen deshalb vom Sinnerschen Kreis, weil man die vier Parameter in Form eines Kreisdiagrammes darstellt.
Das Aufheizen der Wassertemperatur kostet viel Energie. Je heißer, umso mehr. Effiziente Geschirrspül- und Waschmaschinen erreichen auch mit geringeren Wassertemperaturen das gleiche Ergebnis, einerseits durch längere Programmabläufe (Zeit), andererseits durch bessere Waschmittel (Chemie).
Senkt man die Temperatur der Waschmaschine zum Beispiel von 60 auf 40 Grad, sinkt der Energieverbrauch um bis zu 45%. Wäscht man die Wäsche mit 30 statt 40 Grad, spart dies rund 40% Energiekosten.
Das Sparprogramm eines Geschirrspülers gleicht eine geringere Temperatur durch eine längere Laufzeit aus. Auch aufgrund verbesserter Reinigungsmittel kann heutzutage die Temperatur gesenkt werden.
Temperatur
Temperatur löst sowohl Reinigungsmittel als auch Verschmutzung, vor allem Fette. Grundsätzlich gilt, dass Verschmutzungen mit höheren Temperaturen leichter gelöst werden können.
Zeit
Je länger die Zeit, umso besser die Reinigungsleistung. Je kürzer gewaschen, gespült … werden soll, umso mehr muss man die anderen Faktoren erhöhen.
Chemie
Reinigungsmittel haben die Aufgabe, den Schmutz zu lösen. Wichtig ist eine richtige Dosierung (keine Unter- aber auch keine Überdosierung), aber auch Konzentration und Qualität der Putzmittel.
Mechanik
Ohne dem Faktor Mechanik wird keine zufriedenstellende Reinigungsleistung zustande kommen.
Wasser gilt beim Reinigen übrigens als Hilfsmittel, um die Chemie aufzulösen, die Temperatur aufzunehmen und auf die zu reinigenden Gegenstände zu bringen.
Quellen:
- https://de.wikipedia.org/wiki/Sinnerscher_Kreis
- https://www.br.de/radio/bayern1/welche-waesche-bei-wieviel-grad-waschen-100.html
- https://www.miele.com/de/com/der-sinnersche-kreis-5149.htm
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