Weltbodentag – 5. Dezember

Der Boden versorgt uns – wir müssen ihn schützen!

Der jährlich am 5. Dezember stattfindende Weltbodentag soll auf die Bedeutung gesunder und fruchtbarer Böden auf das Leben auf der Erde aufmerksam machen. Diese sind nämlich eine unglaublich wichtige, aber dennoch größtenteils vernachlässigte Ressource. Denn nach einer Berechnung der Vereinten Nationen verlieren wir weltweit pro Minute rund 30 Fußballfelder guten Bodens. * Die Gründe dafür liegen vor allem in den nicht-nachhaltigen und nicht-bodenfreundlichen Praktiken der industriellen Landwirtschaft sowie im gewaltigen Einfluss der Bauwirtschaft, die zu einer massiven Bodenversiegelung führt.

Erstmals gewünscht wurde der internationale Aktionstag im Jahr 2002 im Rahmen des 17. Weltkongresses der Internationalen Bodenkundlichen Union (IUSS). Anerkannt wurde der Welttag allerdings erst im Jahr 2013 durch die UN-Generalversammlung. Seit 2014 gilt der 5. Dezember nun offiziell als Weltbodentag.

Fruchtbarer Boden ist die wichtigste Produktionsgrundlage der Landwirtschaft. Gesunde Lebensmittel sind nur mit gut funktionierenden Böden zu haben. Praktisch alles, was uns Nahrung liefert, schlägt seine Wurzeln im Boden. Böden sind Lebensraum für Pflanzen (Pilze, Algen und Flechten) und Tiere (Fadenwürmer, Milben, Regenwürmer, Wühlmäuse, Maulwürfe). Die Bodentiere bauen durch ihr Wühlen und Graben die Bodenstruktur auf und garantieren eine hohe Bodenqualität. Auf einem einzigen Quadratmeter Boden mit einer Tiefe von 30 cm befinden sich rund 80 Regenwürmer, 50 Asseln, ein Million Fadenwürmer und Wimpertierchen, eine Milliarde Pilze und eine Billion Bakterien. In einer Handvoll Bodenerde tummeln sich also mehr Lebewesen, als es Menschen auf der Erde gibt.

Funktionen von gesunden und fruchtbaren Böden:

  • CO2-Speicher (nach den Weltmeeren und den Wäldern drittgrößter CO2-Speicher)
  • Wasserspeicher
  • Filter für Schadstoffe
  • klimatische Ausgleichsfunktion (Kühlung)
  • Grundlage für unsere Ernährung
  • Erosionsschutz
  • Schutz der Artenvielfalt

Die meisten seiner ökologischen Funktionen kann der Boden nur erfüllen, wenn sein Wasserhaushalt und seine Durchlüftung nicht gestört sind, wenn die Pflanzen geeigneten Raum für ihre Wurzeln finden, wenn er nicht zu viele Schadstoffe aufgenommen hat und sich Nährstoffe und Bodenorganismen in einem Gleichgewicht befinden.

Gefahren für unsere Böden drohen vor allem durch:

  • Verbauung & Versiegelung
  • Waldrodung & Abholzung
  • intensive Landwirtschaft (Überdüngung, Pestizide, zu häufige, zu intensive maschinelle Bodenbearbeitung, Monokulturen, enge Fruchtfolgen …)
  • Mikroplastikbelastung
  • Humusverlust
  • Verdichtung
  • Erosion
  • Klimawandel (mehr Dürren, mehr Starkregenereignisse)

Was kann man tun?

Verbauung ab sofort reduzieren, im privaten Bereich unversiegelte Flächen bevorzugen. Durch Gründüngung, Mulchen, Kompostgaben oder das Einarbeiten von Ernteresten kann man dem Boden organische Substanz zuführen und fördert damit seine natürliche Fruchtbarkeit. Denn: Ist der Boden einmal zerstört, ist die fruchtbare Schicht nur schwer wieder aufzubauen. Wir müssen daher auch schneller sein, als die Natur und den Humusboden wieder aufbauen. Wissenschaftler forschen daher an künstlichen Huminstoffen, die die Kompostierung beschleunigen sollen.

Der Boden als oberster belebter Teil der Erdkruste ist somit eine endliche, kaum vermehrbare, aber leicht zerstörbare Ressource, dessen Neubildung nur äußerst langsam gelingt.

Wenn nur zwei Zentimeter Erdreich durch Erosion verloren gehen, dauert die Neubildung rund 500 Jahre.

Quellen:

  • https://www.umweltbundesamt.de/themen/boden-landwirtschaft/kleine-bodenkunde/bodenfunktionen#boden-sind-wasserspeicher
  • https://www.nabu.de/umwelt-und-ressourcen/oekologisch-leben/balkon-und-garten/grundlagen/boden/24090.html
  • https://www.nabu.de/umwelt-und-ressourcen/oekologisch-leben/balkon-und-garten/grundlagen/boden/24123.html
  • https://dertagdes.de/jahrestag/Weltbodentag/
  • https://www.klimareporter.de/erdsystem/kochrezept-fuer-die-boeden

*Für alle Fußball-Analphabeten: Die offizielle Größe eines Fußballfeldes ist klar definiert, variiert dennoch von 90 bis 120 m mal 45 bis 90 m. Die meisten Fußballfelder haben die offizielle Standardgröße von 105 x 68 m. Damit ergibt sich eine Fläche von 0,714 Hektar oder 7.140 m². (Quelle: www.fussballtor-experte.de/fussballfeld-groesse/)

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Dieser Beitrag erschien erstmals am 5. Dezember 2021 und wurde zuletzt am 5.12.2022 aktualisiert.

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