Das Punktesystem für nachhaltige Mitarbeitermobilität
Was wäre, wenn du dafür belohnt werden würdest, zu Fuß, mit den Öffis oder dem Fahrrad zu deinem Arbeitsplatz zu kommen? Das Prinzip der EcoPoints fördert genau das. Je nachhaltiger dabei der Arbeitsweg gestaltet wird, desto höhere Prämien erwarten die Angestellten. Die einzige Voraussetzung: Der Betrieb muss mitspielen!
Wie funktionierts?
Das Prinzip ist einfach. Mitarbeiter*innen eines Betriebs/einer Firma geben über die Website, einer App oder einem Zutrittsystem ein, wie sie an diesem Tag zur Arbeit gekommen sind. Dabei können verschiedene Transportmittel ausgewählt werden (Auto, Zug, Fahrrad, etc.). Hinzu kommt die Distanz, die dabei zurückgelegt wurde und ob ein Parkplatz benötigt wurde. Je nachhaltiger der Arbeitsweg zurückgelegt wurde, desto mehr EcoPoints erhalten die Mitarbeiter*innen. Diese EcoPoints können wiederum gegen Vergünstigungen und Produkte eingetauscht werden. Der Betrieb setzt selbst fest, wieviele EcoPoints vergeben werden.
Zur Zeit (Stand: Herbst 2021) gibt es noch keine direkten Kooperationen mit Geschäften. Die Firmen und Betriebe sorgen also intern für etwaige Vergünstigungen, Gutscheine, freie Tage, etc. – legen also selbst fest, welche „Goodies“ und Anerkennungen ihnen die nachhaltige Mobilität ihrer Mitarbeiter*innen wert ist. Wir sind der Meinung: Das ist spitze – und kann auch werbewirksam sehr positiv „verkauft“ werden.
Kosten
Das Unternehmen zahlt für die Verwendung der EcoPoints-Software einen jährlich kündbaren Mietpreis, der von der Anzahl der Mitarbeiter*innen und Firmenstandorte abhängt.
Die Vorteile der EcoPoints
... für die Mitarbeiter*innen:
Natürlich sind Vergünstigungen und Produkte an sich schon sehr attraktiv, jedoch geht es um viel mehr. Zur Arbeit zu gehen oder einfach mit dem Fahrrad zu fahren, trägt zu einem gesunden und fitten Leben bei. Bewegung am Morgen schärft die Sinne und macht wach. Und: Wer arbeitet nicht gerne in einem Unternehmen, das über den Tellerrand schaut und sich wirklich um ein nachhaltiges Miteinander und Klimaschutz einsetzt?
… für unsere Umwelt:
Ein weiterer großer Vorteil ist die Ersparnis von CO2 und anderen Schadstoffen, wie zum Beispiel der Grazer Feinstaub. Hier zählt wirklich jeder Kilometer! Und: Jeder Quadratmeter, der nicht durch Parkplätze versiegelt und verstellt wird, trägt auch gegen die zunehmende Versiegelung, für mehr Hitzeausgleich, Schutz vor Hochwasser und mehr Artenvielfalt bei.
… für den Betrieb:
Gesunde und zufriedene Mitarbeiter*innen sind das Kapital jedes Unternehmens. Dadurch wird auch Fluktuation verhindert und etwaige Personalsuchen gestalten sich einfacher, weil das Unternehmen durch dieses Angebot auch für Angestellte attraktiv ist.
Ein ökonomisches Interesse steht natürlich ebenfalls im Fokus. Werden weniger Autos genutzt, braucht der Betrieb dementsprechend weniger Parkplätze. Der Betrieb spart Kosten.
Kund*innen werden immer umweltbewusster, sie hinterfragen Produkte, Dienstleistungen aber auch die Unternehmensführung selbst. Firmen, die sich auch in punkto Mitarbeiter*innen-Mobilität Gedanken machen, werden bevorzugt. Es führt kein Weg mehr daran vorbei: Jene Unternehmen, die so weiter machen wie bisher, werden den Anschluss verlieren. Die den Unternehmen durch EcoPoints verursachten Kosten kommen daher über verstärkte positive Werbewirksamkeit und sonstige Vorteile locker wieder herein.
Warum solche Projekte so wichtig sind
30 Prozent der CO2-Emissionen der EU werden durch den Verkehr verursacht. 72 Prozent davon vom Straßenverkehr und wieder 62 Prozent davon werden vom Individual-PKW-Verkehr produziert. Dass in den meisten Autos (zumindest in den Stoßzeiten) selten mehr als eine Person sitzt, ist längst kein Geheimnis mehr. Doch was sagen diese ungreifbaren Zahlen schon aus? Viele werden trotzdem weiter mit dem Auto fahren. Denn es ist für viele, die Autofahren gewöhnt sind, einfach, praktisch und bequem. Parkplätze gibt es ja genügend. Die Frage ist: Wie können wir gegen dieses Denken vorgehen? Wie können wir Gewohnheiten ändern? Nach einigen Fahrten mit dem Fahrrad merkt man nämlich, dass man gar nicht viel länger benötigt, dafür sich aber viel weniger geärgert hat …
Und: Wieviel (versiegelte) Fläche braucht ein einzelner Betrieb für interne Parkplätze? Wie viel externe Parkplätze werden den Mitarbeiter*innen gezahlt? Eine Stadt wie Graz, die ohnehin schon sehr verbaut ist, braucht jeden unversiegelten Quadratmeter! Um wie viel schöner wäre auch unsere Stadt, wenn nicht so viele Autos herumstehen würden … geht mal mit diesem Gedanken durch die Straßen! Wir haben uns an dieses Bild der gefüllten Straßen und dicht beparkten Straßenränder zu sehr gewöhnt und den Autos viel zu viel Platz einräumen lassen. Es heißt aber nicht, dass man dies nicht ändern könnte. Und nichts spricht gegen wirklich nötige Fahrten!
Mehr zu EcoPoints:
Webseite: www.ecopoints.at
E-Mail: info@ecopoints.at
Weitere interessante Links auf unserer Seite:
- Feinstaub in Graz
- Wie verbaut ist Graz?
- Das JobRad – Fahrräder für die Mitarbeiter*innen
- Die Aktion Österreich radelt
- Elterntaxi – Schulweg
- Aktion Autofasten
- Modal Split – Verkehrsmittelaufteilung
- cyclebee – gemeinsam einfach radreisen
- Hier könnt ihr euch in Graz in punkto nachhaltige Mobilität engagieren:
– MoVe iT
– ProBim Graz
© Fotocredits: EcoPoints/chr
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