WWF-Bankenstudie 2022 – Öko-Check

Österreichs Banken im Klima- & Naturschutz-Check

Der WWF Österreich (World Wide Fund For Nature) hat gemeinsam mit PwC Österreich (PricewaterhouseCoopers, internationale Wirtschaftsprüfungsgesellschaft) rechtzeitig zum Weltspartag am 31. Oktober eine Bankenstudie zum Thema Nachhaltige Finanzwirtschaft herausgegeben. Unser gespartes Geld auf unseren Bankkonten und Sparbüchern finanziert im Hintergrund Investitionen und Geschäfte – aber welche? Gerade die Finanzbranche hätte hier einen riesigen Hebel gegen die Klima- und Biodiversitätskrise in der Hand, indem sie mit unserem Geld keine klima- und umweltschädlichen Geschäfte unterstützen. Würden die Banken diesen Hebel umlegen, würden sie eine nachhaltige Energie- und Verkehrswende anstoßen können. Banken sind daher neben klaren politischen Rahmenbedingungen einer der zentralen Player im Klimaschutz. Geldflüsse müssen konsequent in nachhaltige Bereiche und zukunftsfähige Lösungen umgesteuert werden.

14 Banken wurden analysiert und untersucht, ob und inwieweit sie eine Strategie für das Erreichen der Pariser Klimaziele sowie Naturschutzziele in ihrem Kerngeschäft verankert haben. Als Kerngeschäft von Banken sind die Bereiche Sparen, Anlagen, Investment, Kredite und Finanzierungen zu verstehen. Keine einzige Bank erreicht in der fünfstufigen Bewertungsskala die Top-Kategorie „Visionär“. Nur eine einzige Bank erreicht den Status „Vorreiter“, darauf folgen fünf weitere Institute als „Verfolger“ in der drittbesten Kategorie.

Als Maßstab für die Bewertung dient die „Vision 2025“: Welche Maßnahmen müssten bis spätestens 2025 seitens der Banken umgesetzt sein, um den zukunftsfähigen Umbau von Gesellschaft und Wirtschaft in eine klimaverträgliche Zukunft aktiv zu begleiten?

Klimaschutz

Keine der 14 Banken kann eine umfassende Klimaschutz-Strategie zur Dekarbonisierung des Kerngeschäfts aufweisen, wie sie die Ziele des Pariser Klimavertrags erfordern. Konkrete Ziele gäbe es meist nur für die eigene Betriebsökologie im eigenen Haus, die aber im Vergleich zu Finanzierung und Investment viel weniger relevant ist. Der Großteil der Emissionen einer Bank entsteht außerhalb der Filialen, nämlich dort, wo Banken Projekte finanzieren. Man spricht hier auch von sogenannten indirekten oder „finanzierten Emissionen“. Wird zum Beispiel ein Gaskraftwerk finanziert, trägt die Bank auch eine Verantwortung für die Emissionen, die dort über viele Jahre hinweg verursacht werden.

Auch das Angebot an nachhaltigen Finanzprodukten ist im Vergleich zu konventionellen Produkten immer noch gering. Dadurch fließt weiterhin Geld in Bereiche, die Klimaziele ignorieren sowie Umweltzerstörung und Menschenrechtsverletzungen in Kauf nehmen.

Biodiversität

Im Bereich Biodiversität ist es noch dramatischer: die ersten drei Ranking-Kategorien bleiben leer. Nur vier der 14 erfassten Banken beschäftigen sich damit in ihrer Nachhaltigkeitsstrategie, das aber nur sehr oberflächlich. Keine einzige Bank hat eine Biodiversität für ihr Kerngeschäft.  “Der große Einfluss ihrer Tätigkeit auf die Vielfalt der Ökosysteme und Arten ist den meisten Banken noch gar nicht bewusst. Das muss sich dringend ändern”, sagt WWF-Experte Jakob Mayr.

Transparenz

Der WWF fordert zudem eine transparente Erkennbarkeit für Bankkund*innen, was mit ihrem Geld passiert. Denn nur so können sie sich für nachhaltige(re) Produkte entscheiden.

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Quellen:

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Ein Kommentar:

  1. Wir nehmen uns leider zuwenig bei der eigenen Nase. Mehr Bonus für Menschen die etwas zum Kimaschutz im sozialbereich und…Beitragen.Einmal Bonusse sind für alle auch für die die sich um nichts kümmern. Die Politik ist gefordert kreativer zu agieren. Zum Beispiel Menschen zu entlassten wenn sie Helfen ihren Zusatzverdienst von der Einkommensteuer für diese Geld befreien .und………

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