40 Tage ohne …?
Vom 22. Februar bis zum 8. April 2023 ist Fastenzeit. Auch Nicht-Gläubige nützen immer mehr diese Zeit zwischen Aschermittwoch und Ostern, um ganz bewusst auf etwas zu verzichten. Warum nicht heuer Fasten fürs Klima? Und vielleicht wird aus den 40 Tagen ja auch ein länger oder immer, weil die sieben Wochen dann schon zu einer Gewohnheitsumstellung geführt haben?
Sich in diesen Wochen auch ganz bewusst Zeit für Reflexion nehmen, sein Leben und dessen Auswirkungen auf Umwelt, Klima und Mitmenschen lokal sowie global hinterfragen. Was könnte man denn eine Zeit lang gezielt weglassen und damit nicht nur der eigenen physischen und psychischen Gesundheit, sondern auch der Umwelt, dem Klima und oft auch der Geldbörse Gutes tun? Wir haben uns ein paar Gedanken gemacht:
Autofahrten
Das Auto vor allem für kurze Fahrten so oft als möglich stehen lassen, kann zur Gewohnheit werden. Alles unter zehn Kilometer geht auch gut mit dem Fahrrad. Eventuell wird man sich klar, dass man ja überhaupt kein Auto mehr benötigt und es viel günstiger wäre, sich für die wenigen doch nötigen Autofahrten eines auszuleihen. Oder man teilt sich eines mit Nachbarn oder Freunden*innen oder bildet Fahrgemeinschaften? Bewegte Zeiten tun auch unserem Körper gut.
Tipp: Die alljährliche Autofastenaktion. Mehr dazu hier.
Plastik & Verpackungsmüll
Man muss ja nicht von heute auf morgen perfekt zero-waste sein (quasi ein Ding der Unmöglichkeit), sondern einfach einmal anfangen. Schauen, welche Alternativen gibt es und was kann man denn vielleicht ganz einfach weglassen? Sich am schwindenden Verpackungs- und Restmüll erfreuen. Spart auch Müllkosten und führt automatisch zu bewussterem, besseren Einkauf, der regionale Erzeuger*innen unterstützt.
Bei uns findet ihr auch eine Liste für den unverpackten Einkauf: Verpackungsfrei einkaufen in Graz
Fleisch und andere tierische Produkte
Entweder ein vegetarischer oder gleich veganer Versuch? Wir hören es immer wieder und essen dennoch noch immer viel zu viel Fleisch. Dabei wäre mit einer Fleischreduktion und damit einhergehend einer Reduktion des Methanausstoßes eine schnelle Besserung unserer Klimasituation möglich, da das Methan intensiver und kurzweiliger in unserer Atmosphäre verbleibt.
Auch hier ein Link zur alljährlichen Aktion: Gerecht leben – Fleisch fasten
Zucker & Süßes
Vielen stark verarbeiteten Produkten wird Zucker zugesetzt, damit es „besser schmeckt“. Unser Körper gewöhnt sich allerdings daran und wird süchtig danach. Der Zucker tut unserem Körper aber auch unserer Umwelt gar nicht gut. So wird zum Beispiel für Rohrzucker Regenwald gerodet oder braucht die Herstellung von Rübenzucker viel Energie.
Weit gereiste Lebensmittel
Auch hier gilt: Man muss nicht gleich von null auf hundert gehen und auf alles verzichten und hinterfragen, denn sonst scheitert man ja schon am Pfeffer. Aber Avocado, Papaya, Mango und Co müssen es nicht unbedingt (immer) sein. Wir können aber auch gut auf unsere heimischen Erdbeeren warten – bald ist es ja soweit.
Passende Beiträge auf unserer Webseite: Auflistung mit vielen Tipps zu Nahrungsmittel aus der Region, Warum eigentlich regional?, Avocado, Heimische Superfoods, …
Supermarkt meiden
Versuch 40 Tage lang den Einkauf im Supermarkt zu vermeiden. Besuch stattdessen den Bioladen, den Bauernmarkt oder probier eine andere Form der Direktvermarktung. In Graz wird dazu bereits viel angeboten. So sorgst du dafür, dass die Erzeuger*innen auch von ihren Produkten leben können. Siehe auch: Nahrungsmittel aus der Region
Streaming oder Fernsehen an sich
Streaming verbraucht unglaublich viel Energie und ist daher für viel CO2-Ausstoß verantwortlich. WiFi/WLAN verbraucht weniger als mobil, große Auflösung mehr als kleine. Die Serien sind so geschickt gemacht, dass man auch hier quasi süchtig wird und keine Folge auslassen möchte. Lieber stattdessen zu einem Buch greifen oder auch ab in die Natur und Freunde treffen. Mehr zum Problem beim Streaming.
Rauchen
Viele ehemalige Raucher*innen haben die Fastenzeit erfolgreich genützt, um von ihrem doch zweifelsfrei ungesunden Laster loszukommen.
Alkohol
Alkohol ist wohl unsere (legale) Volksdroge Nummer eins. Maßloser Umgang zerstört unseren Körper, die Psyche und viele Familien. Wichtig: Andere nicht zum Alkohol nötigen, ein Nein ist ein Nein, man muss sich nicht verteidigen und erklären, wenn man keinen Alkohol trinken möchte.
Werbung
Nehmt die Fastenzeit bewusst als Anlass, um euch von eintrudelnder Werbung zu trennen. Ein Werbung-nein-danke-Sticker ist Gold wert, der Eintrag in die Robinson-Liste bringt auch viel, Newsletter, die ihr nicht lest, abbestellen, usw
Mehr Information zum Abbestellen von Werbung findet ihr hier.
Digital-Detox, Handy-Fasten
Der Social-Media-Konsum nimmt mittlerweile ungesunde Maße an und belastet dich? Dann handyfreie Zeiten einführen und offline gehen, Benachrichtigungen abstellen, bewusst sich nicht stören und ablenken lassen. Das Handy vorrangig zum Telefonieren nützen. Wir verbringen nämlich viel zu viel Zeit damit, auf unser Smartphone zu starren. Stille wieder mal aushalten, den Kopf frei bekommen, tut Körper, Seele und Geist gut.
Konsumverzicht – Kauf von Kleidung oder anderen Dingen
Jeden Kaufimpuls überdenken: „Brauche ich das wirklich?“ und bewusst mit dem bereits Vorhandenen auskommen. Besser als Seneca sagte, geht es nicht: „Wende dich lieber zum wahren Reichtum, lerne mit wenig zufrieden zu sein!“
Stress
Stressfasten: Darunter versteht man, sich weniger Termine aufzuhalsen, weniger zu arbeiten, mehr auf sich und die Umwelt zu schauen. Schärft den Blick aufs Wesentliche.
Weitere Tipps
Habt ihr noch weitere Ideen, was man noch fasten könnte? Was habt ihr euch vorgenommen? Schreibt uns!
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Dieser Beitrag erschien erstmals am 2. März 2022 und wurde zuletzt am 20.2.2023 aktualisiert.
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