Alternativen zum Geschenkpapier
Schenken bringt zu Weihnachten umso mehr Freude, wenn man sich schon im Vorfeld nicht nur Gedanken zum Geschenk, sondern auch über die richtige Verpackung macht. Wie funktioniert es nun, Geschenke nachhaltig zu verpacken? Sicher ist es vielen bewusst, dass Weihnachten sowie andere Festivitäten auch ein Mehr an Müll bedeutet. Gekauftes Geschenkpapier wird nicht nur mit hohem Energieaufwand hergestellt, es wird auch häufig mit chemischer Druckfarbe bedruckt. Die Farben enthalten fast immer Palmöl, tierische Komponenten oder genmodifizierte Inhaltstoffe. Die Rollen selbst sind zusätzlich oft noch mit Plastik umwickelt.
Natürlich müssen wir nicht ganz auf Verpackungen verzichten, da Vorfreude und Überraschung beim Auspacken zu den schönsten Momenten des Festes zählen. Daher können raffiniert verpackte Geschenke umso mehr Freude schenken. Außerdem macht eine kreative, selbstgemachte Verpackung das Geschenk persönlicher und die Gedanken sind schon beim Verpacken bei den Menschen, die ich beschenken möchte.
Der Kreativität, um nachhaltig Geschenke zu verpacken, sind kaum Grenzen gesetzt. Hier ein paar Anregungen:
Tücher und Stoffe & Geschenk im Geschenk
Man kann Geschenke hübsch in Stoffreste einwickeln. Nimmt man zum Einwickeln ein Geschirrtuch, Halstuch, einen weihnachtlichen Tischläufer, einen Schal, ein schönes Handtuch etc, wird die Verpackung selbst zum praktischen Geschenk.
Wer gut nähen kann, kann Geschenkbeutel selbst nähen – am besten aus Stoffresten. Schneller geht es mit Stofftaschen, die die Beschenkten in Folge für den Einkauf verwenden können.
Die richtige Bindetechnik, um nachhaltig Geschenke zu verpacken, kommt aus Japan und heißt Furoshiki. Aus einem quadratischen Stoff wird je nach Gegenstand das Tuch gefaltet und gebunden. Im Internet gibt es zahlreiche Anleitungen dazu. Es genügt aber auch ein einfacher Knoten und man braucht zusätzlich weder Klebe-, noch Geschenkband.
Genauso können gekaufte oder selbstgemachte Bienenwachstücher sowohl als Verpackung, als auch als eigentliches Geschenk dienen. Ein umweltfreundlicher Ersatz für Alu- und Frischhaltefolie.
Gläser
Gerade für Selbstgemachtes wie zB unsere geliebten Gebrannten Walnüsse (Mandeln etc) eignen sich schöne Marmelade- oder Einmachgläser. Mit einem weicheren Geschenkpapier und einem Band umwickelt ergibt sich ein Geschenk, das vom Herzen kommt.
Altpapier und Kartons:
Gesammeltes, altes Geschenkpapier aus den letzten Jahren kann von Klebestreifen befreit, zurechtgeschnitten und gleich wiederverwendet werden. Alte Zeitungen, Bildkalender, Magazine und Poster bieten eine Fülle an Möglichkeiten, als Verpackung und Dekoration genutzt zu werden.
Auch Streichholzschachteln, Klopapier- oder Küchenrollen können zu kreativen Geschenkverpackungen gestylt werden. Mit Packpapier umwickelt und geschnürt entsteht ein schönes Weihnachtszuckerl!
Mit farbigen Bildausschnitten aus Zeitschriften kann man Collagen gestalten und auf Kartons kleben. Buntes oder Zeitungspapier aus anderen Ländern gibt ebenso ein schönes Geschenkpapier ab. Allerdings sollte man dabei darauf achten, nur in positive Nachrichten einzuwickeln. Weiters können alte Buchseiten und Notenblätter als Deko dienen, oder um nachhaltig Geschenke zu verpacken. Besonders schön, wenn darauf ein passender Text, Gedicht oder Lied abgedruckt ist.
Man kann jede Art von Papier und Karton nach Lust und Laune bemalen, bepinseln, bedrucken und beschriften. Das macht es auch zu einer schönen vorweihnachtlichen Beschäftigung mit Kindern, die sich damit zugleich kreativ austoben können und sehen, dass ein nachhaltiger Lebensstil auch viel mehr Spaß macht als einfach fertige Produkte zu kaufen.
Sollte man doch Geschenkpapier kaufen, dann darauf achten, dass es sich um recyceltes Papier handelt. Es gibt mittlerweile allerhand nachhaltiges Geschenkpapier, das schön, aber zugegebenermaßen auch recht teuer ist.
Manch Geschenkpapier ist auch gar kein Papier, sondern beschichtet. Achtung: Nur 100% Papier darf zur Entsorgung ins Altpapier, alles andere muss in den Restmüll. Der Einkauf von beschichtetem Papier sollte daher unbedingt vermieden werden, auch wenn es für manche viel schöner ist, als normales Papier. Dazu zählt Lackpapier, Glacépapier, Chromopapier sowie Papier mit Glitzerbeschichtung. Bist du dir unsicher, aus welchem Material dein „Papier“ ist? Dann mach den Reiß-Test: Reines Papier reißt sehr einfach und zeigt an den Rissstellen eine fasrige Struktur. Wohingegen sich beschichtetes „Papier“ eher dehnt und stabiler ist.
Bänder, Schleifen, Namensschilder und Geschenkkarten
Klebeband
Um ein Päckchen zusammenzuhalten, kann ich statt Tixo Washi Tape benutzen, das aus Reispapier besteht. Auch PlayMais, der manchmal auch als Füllmaterial bei Paketen verwendet wird, eignet sich als Kleber und Dekomaterial! Einfach anfeuchten und die Teile an- oder zu verschiedenen Kunstobjekten zusammenkleben.
Alternativen zu Geschenkbändern:
Stoffreste, Jute, Wollfäden
Aus Stoffresten können einfach dünne Schnüre geschnitten und mit genug Zeit und Talent kann man Schnüre auch richtig einnähen. Sie können auch geflochten werden. Bänder können auch das ganze Jahr über gesammelt und für diese besonderen Anlässe aufgehoben werden.
Aus Wollfäden können dekorative Geschenkbänder gehäkelt werden. Fleißige Hände in der Manufaktur haben einige farbenfrohe Bänder davon gemacht und sind dort zu erwerben, genauso wie Geschenkkarten, aus alten Zeitschriften gebastelt. Auch Seedpap bietet mit ihrem handgeschöpften Saatgutpapier, das später zur Blühwiese für Bienen wird, Geschenkanhänger und -karten. Aus Packpapier und einer schönen Beschriftung wird auch ein individueller Geschenkanhänger.
Packerl-Dekoration
Einfaches Pack- oder Zeitungspapier lässt sich mit ein wenig Dekoration aufpeppen. Ein ausgedehnter Spaziergang im Wald reicht aus, um genügend Dekomaterial aus der Natur aufs Packerl zu bringen. Zweige, Zapfen und Samen, aber auch unreife Früchte aus dem Garten, getrocknete Blumen, Lavendel, Zimtstangen, usw. eignen sich dafür. Wie immer unser Hinweis: Bitte nicht zu viel sammeln, es fehlt sonst in der Natur!
Bastel- und Dekomaterial findest du bestimmt auch in den vielen Carlaläden oder in den Kostnix-Läden. Bald genug zum Suchen beginnen! Und sonst leg dir einfache eine Sammelkiste an und sammle während des Jahres Material. Jedes Schleifchen, jedes Band verdient eine zweite Chance!
Fotocredits (wenn nicht anders angegeben): ©b_hudin_nachhaltig_in_graz
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Dieser Beitrag erschien erstmals am 5.12.2020 [mo] und wurde zuletzt aktualisiert am: 19.12.2024, 13.12.2021 [barb]
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