Gefüllte vs ungefüllte Blüten für Insekten

Mit einer Vielfalt an Blüten und Blumen Insekten in den Garten einladen

In der Blumenwelt gibt es zahlreiche natürliche Sorten und noch einige mehr durch spezielle Züchtungen. Alle Blumen sehen schön aus, aber nur ungefüllte Blüten bieten Nahrung für Bienen und Co. Deshalb ist es gut, sich über richtige Blumen im Garten, die auch Insekten zugute kommen, Gedanken zu machen. Denn gefüllte Blüten haben in ihrem Inneren durch eigene Züchtungen viel mehr Blütenblätter, um sie optisch noch schöner zu machen. Dadurch kommen Insekten aber nicht mehr an die Staubgefäße heran, die Pollen und Nektar, wichtige Nahrung und Energiequelle der Bienen und Insekten beinhalten. Durch die Züchtung hat sich auch ein Teil der natürlichen Staubgefäße zu Blütenblätter entwickelt.

Gefüllte und ungefüllte Blüten unterscheiden

Wenn die Staubgefäße deutlich sichtbar sind, handelt es sich um eine ungefüllte Blüte. Gefüllte Blüten sind daran erkennbar, dass sie bis in ihr Zentrum eine vermehrte Dichte an Blütenblättern aufweisen. Bei ihnen wurden durch Züchtung Staubblätter in Blütenblätter umgewandelt, manchmal fehlen Samen und Pollen sogar gänzlich. So fliegen Bienen und andere Insekten ganz umsonst zu den anziehenden, farbigen Blumenköpfen. Nahrung finden sie hier allerdings keine vor. Manche Blumensamen sind schon mit dem Hinweis „flore pleno“ (abgekürzt fl. pl.) versehen, was „mit voller Blüte“ bedeutet.

Im Handel gibt es immer mehr dieser gefüllten Blüten. Um das Angebot für ungefüllte Blüten anzukurbeln, wäre es wichtig, dass viele Leute beim Einkauf wieder gezielt danach fragen. Aus eigener Erfahrung kennen VerkäuferInnen oft den Begriff nicht, dann am besten nach bienen- und insektenfreundlichen Pflanzen fragen.


Da es sich nicht um bestimmte Blumensorten handelt, sondern um die Art der Züchtung der jeweiligen Sorte, gibt es für viele gut bekannte Blumen sowohl gefüllte und ungefüllte Blüten: Pfingstrosen, Chrysanthemen, Dahlien, Sonnenblume, Gänseblümchen, Rosen und Astern.

Kultivierte und exotische Gewächse

Nutzlos: Gewächse wie Forsythie, Edelrosen oder Geranien sorgen für viele für einen optischen Aufputz des Gartens. Man muss auch nicht gleich auf so schön blühende Sträucher wie die Magnolie verzichten, die von Käfern bestäubt werden. Für Bienen sind sie als Futterquelle allerdings alle nutzlos. Achte daher darauf, genug anderes Angebot zu pflanzen.

Auf heimische Pflanzen setzen

Eine einfache Merkregel ist es also, für heimische Insekten auch heimische Blumen anzupflanzen bzw. Wildblumen auf der Wiese einfach wachsen zu lassen. Denn wichtige Blumen wie Klee, Löwenzahn, Margeriten oder Gänseblümchen siedeln sich ganz von alleine an. Überlässt man der Natur die Gestaltung der Wiese, sind richtige Blumen im Garten für Insekten also schnell wieder da. So hört sich die Liste der Blumen und Gewächse, auf die Bienen und Insekten großen Appetit haben, auch sehr vertraut an:

Ungefüllte Blüten: Gartenbuffet für Bienen und Co.

Die Weide ist eine frühe Futterquelle. Naschhecken aus Himbeeren oder anderen Beerensträuchern sind nicht nur bei Menschen beliebt. Wilder Wein spendet Schatten und lockt Insekten an. Auf mehrjährige Kräuter wie Rosmarin, Thymian, Salbei, Kapuzinerkresse sind Bienen so wild, dass sich keine Mücken mehr hin trauen.

Im Garten sollte auch eine Vielfalt an Pflanzen vorhanden sein, die zu verschiedenen Zeiten im Jahr in Blüte gehen, um die Nahrung ganzjährig bereitzustellen: Apfelbaum, Klee, Phazelie, Ringelblume, Sonnenblume, Schneeheide (Erika), Borretsch und Buchweizen bieten beispielsweise eine gute Mischung im Garten an.

Heidekräuter

Besonders bei kleinen Blüten ist es nicht immer leicht, zwischen gefüllten und ungefüllten Blüten zu unterschieden. Ein Beispiel dafür sind die Heidekräuter. Für Besenheide und andere Sorten gibt es viele Züchtungen gefüllter Blüten. Es gibt auch sogenannte Knospenblüher, die ihre Blütenblätter gar nicht öffnen. Diese sind mittlerweile sehr häufig zu finden und beliebt, da sie durch die Knospen länger ihre Farbe behalten. Für Insekten bieten diese Sorten aber leider keinerlei Nahrung.  Dabei sind gerade die Schneeheide (Erica carnea ) und andere Heidekräuter mit den vielen frühen Blüten eine wichtige Nahrungsquelle für Hummeln, Honigbienen und Schmetterlinge. Daher am besten im Gartencenter vergewissern, ob es sich um Sorten handelt, deren Blüten sich öffnen.

Einige weitere Tipps für den Garten, Balkon (oder auch Friedhof) und Insektenhilfe:

Fotos: ©b_hudin_nachhaltig_in_graz

Quellen:

  • www.utopia.de/ratgeber/den-insekten-zuliebe-diese-pflanzen-solltest-du-nicht-pflanzen/
  • www.utopia.de/ratgeber/gefuellte-blueten-deshalb-sind-sie-fuer-insekten-nutzlos/
  • www.utopia.de/galerien/bienenweide-pflanzen-fuer-bienen-garten-balkon-diy/#1
  • www.gartenfreunde.de/gartenpraxis/pflanzenportraets/heide-fuer-biene-und-co/
  • www.utopia.de/ratgeber/10-pflanzen-die-bienen-nichts-nuetzen/
  • https://utopia.de/ratgeber/gefuellte-blueten-warum-insekten-bei-ihnen-trotzdem-leer-ausgehen/
  • https://www.oekotest.de/bauen-wohnen/Gefuellte-oder-ungefuellte-Bluete-Fuer-Insekten-ein-lebenswichtiger-Unterschied_12580_1.html
  • https://oberhaching.bund-naturschutz.de/umwelt-oeko/umwelttipps/umwelttipps-2018/2018-05-gefuellte-oder-ungefuellte-blueten

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