Weltbienentag – 20. Mai


Die Vereinten Nationen haben im Jahr 2018 den 20. Mai als Weltbienentag bestimmt. Bienen sind geniale Baumeisterinnen, wichtige Bestäuberinnen und essenzieller Teil unseres Ökosystems. Mit dem Weltbienentag soll das Bewusstsein für die Bedeutung von Bienen und anderen Bestäubern gestärkt werden und auf die Gefahren hingewiesen werden, denen sie derzeit ausgesetzt sind.

Kein Leben ohne Bienen

Bienen bestäuben Pflanzen, die wir Menschen für unsere Nahrung nutzen und sind deshalb für unser Ökosystem, die Landwirtschaft und unsere Ernährungssicherheit unentbehrlich. So ist ein Großteil der globalen Nahrungsmittelpflanzen von der Bestäubung durch Bienen abhängig. Sie sorgen für Vielfalt in der Natur und auf unseren Tellern. Dabei kommt gerade der Wildbiene eine unverzichtbare Rolle beim Erhalt der biologischen Vielfalt zu.


Der 20. Mai wurde in Erinnerung an den Geburtstag (20. Mai 1734) von Anton Jascha gewählt, einem slowenischen Hofimkermeister Maria Theresias. Anton Jascha hat die Zargenbetriebsweise erfunden, war Rektor der weltweit ersten modernen Imkerschule und hat auch zahlreiche Bücher über Bienenzucht und Imkerei verfasst.

Das in den letzten Jahren stattfindende Bienensterben betrifft sowohl Wildbienen als auch von Imkern gehaltene Tiere. Vor allem in Westeuropa und Nordamerika schrumpfen die Bienenbestände (aber auch die Bestände anderer Insekten) bedenklich. Geschätzt wird zB in Deutschland ein Insektenrückgang von rund 75% (etwas „ältere“ Autofahrer werden dies bestätigen können, musste die Windschutzscheibe früher doch viel öfter geputzt werden). Dies hat auch Auswirkungen auf den Bestand unserer Vögel, die sich hauptsächlich von Insekten ernähren.

Warum gibt es immer weniger Bienen?

  • Parasiten: zB setzt die Varroamilbe den Bienen zu
  • bakterielle Erkrankungen
  • Pestizide und Herbizide
  • Überdüngte Felder lassen wenige Wildkräuter wachsen, die Wildbienen eine Nahrung sein könnten.
  • Klimawandel und stark schwankende Temperaturen
  • landwirtschaftliche Monokulturen: schränken die Nahrungsvielfalt für die Bienen ein
  • Zerstörung ihrer natürlichen Lebensräume: zu viele betonierte Flächen, wenig Totholz, kurzgemähte Rasenflächen, Steingärten, asphaltierte Flächen
  • Verlust von geschützten Nistmöglichkeiten: v.a. für Wildbienen relevant

Wenn die Bienen verschwinden, hat der Mensch nur noch vier Jahre zu leben; keine Bienen mehr, keine Pflanzen, keine Tiere, keine Menschen mehr.

Albert Einstein

Rund drei Viertel unserer Kulturpflanzen werden von Bienen oder anderen Insekten bestäubt. Auch hängt die Artenvielfalt der Blütenpflanzen von den Bienen ab. Rein wirtschaftlich betrachtet wird die Bestäubungsleistung der Bienen weltweit auf 265 Milliarden € jährlich geschätzt.

Was können wir zum Beispiel tun?

  • Lieber Bio-Gemüse und Bio-Obst als konventionelle Ware kaufen, da diese ohne künstliche Pestizide auskommt und auch nicht in großen Monokulturen angebaut wird – Bio-Bauern arbeiten bienenfreundlich!
  • Bei gekauften Blumen für Balkon & Garten darauf achten, dass diese heimisch sind und ohne Pestizide wachsen durften.
  • Auf sogenannte „gefüllte“ Blumen verzichten – Bienen kommen dort nicht zu den Blütenpollen.
  • Auch im eigenen Garten und am Balkon keine Spritzmittel einsetzen (besser: Schädlinge absammeln, Unkraut einfach auszupfen, Nützlinge pflanzen oder natürliche Pflanzenschutzmittel verwenden).
  • Brennnesseljauche statt Kunstdünger!
  • Es muss kein „englischer“ Rasen sein, denn eine reine Rasenfläche bietet keinen Lebensraum und keine Nahrung für die Bienen. Lieber weniger mähen, heimische Wildblumen wachsen lassen, wilde Ecken zulassen, blühendes „Unkraut“, verschiedene Sträucher und Hecken. Das Blühangebot sollte Frühjahr bis Herbst abdecken und ein reiches Pollen- und Nektarangebot für Insekten darstellen.
  • Kräuter zum Blühen kommen lassen und so Nahrungsquellen anbieten, Blüten und spontan Wachsendes stehen lassen.
  • Einheimische Gehölze (Obstbäume) anpflanzen.
  • Torffreie Erde verwenden, am besten regionale oder sogar eigene Kompostproduktion
  • Ein Insektenhotel, passende Nistblöcke oder wenn möglich, natürliche Nistmöglichkeiten anbieten, wie zB Totholz, Steine, Sandhügel.
  • Keinen importierten Honig kaufen, lieber regional als bio (besser aber regional und bio).
  • Ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Honigbienen und Wildbienen ist nötig, da viele Pflanzen nur von Wildbienen bestäubt werden. Mehr Honigbienen alleine kann daher keine Lösung sein.
  • Eine Insektentränke anbieten: Eine flache Schale mit Steinen (oder Murmeln) und Wasser füllen – die Insekten können auf den Steinen landen und an das Wasser gelangen.


Am 27. April 2018 wurde von den EU-Mitgliedstaaten das endgültige Verbot von drei besonders bienenschädlichen Neonikotinoiden zumindest im Freiland (daher nicht in Gewächshäusern!) beschlossen. Ein wichtiger Schritt, aber leider werden laufend neue Pestizide entwickelt und die Bienenschädlichkeit vieler anderer Mittel konnte bis dato noch nicht nachgewiesen werden. Es muss uns klar werden, dass Pestizide langfristig mehr Schaden als Nutzen bringen.

Weitere interessante Fakten zu Bienen

  • Bienen tanzen, um sich zu verständigen. Tanzt sie den Rundtanz, verweist sie auf Futterquellen, die nicht weiter als 100 Meter vom Bienenstock entfernt sind. Der Schwänzeltanz verweist auf eine Futterquelle, weiter als 100 Meter entfernt.
  • Bienen sehen kein Rot, sondern als schwarz, dafür nehmen sie Farben im Ultraviolett-Bereich wahr, die wir nicht sehen können. Sie erkennen Farbmuster auf den Blütenblättern, die ihnen gewissermaßen den Landeplatz anweisen. Gelbe und blaue/lila Blüten locken sie am meisten an. Es macht daher Sinn, vermehrt gelbe oder blaue Blüten anzubieten (zB Sonnenblumen und Lavendel)
  • Die gelb blühende Forsythie ist übrigens sinnlos für Bienen, weil ihre Blüten trocken sind, ohne Nektar und ohne Pollen. An die Pollen der Geranien oder Pfingstrosen kommen sie auch nicht heran, Flieder und Magnolie haben zu wenig Pollen.

Einige weitere Tipps für Garten und Insektenhilfe:

Dieser Artikel wurde ursprünglich am 20.5.2018 erstellt und zuletzt aktualisiert am: 20.5.2023, 18.5.2022, 20.5.2020 und 20.5.2019

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