Abfalltrennung #7: Altglas

Die Tonnen mit dem weißen und dem dunkelgrünen Deckel

Heute geht es in unserem Beitrag zur Mülltrennung gleich um zwei Mülltonnen. Die beiden Mülltonnen gehören thematisch zusammen und trotzdem muss ihr Inhalt sorgfältig getrennt werden. Um welche Abfallsorte es sich handelt ist doch glasklar: Heute geht es um die Glasverpackungen. Wie schon verraten, werden diese Verpackungen aufgeteilt in

  • Weißglas (Tonne mit dem weißem Deckel) und
  • Buntglas (Tonne mit dunkelgrünem Deckel)

Glasrecycling

Was passiert eigentlich mit den Glasprodukten, die nicht als Pfandware den Weg zurück in den Einzelhandel finden? Glas ist zu 100% recycelbar und kann auch unendlich oft recycelt werden. Die Inhalte der weißen und dunkelgrünen Tonne werden zwar von ein und demselben Fahrzeug aufgesammelt, aber darin getrennt voneinander zur Glasfabrik transportiert.

Altglascontainer nach Weihnachten & Silvester …

Eventuell falsch einsortierte Gegenstände müssen in der Glasfabrik teils maschinell teils händisch aussortiert werden. Erst dann können Weiß- und Buntglas separat zerkleinert und mit Primärrohstoffen zusammen bei rund 1.600 Grad im Schmelzofen eingeschmolzen werden. Aus dem geschmolzenen Glas werden anschließend neue Produkte wie z.B. Flaschen oder Gläser geformt, weil der Wertstoff Glas sich nicht verändert. Je mehr recyceltes Glas verwendet wird, desto weniger Energie wird in der Glasherstellung benötigt (weil Glas viel schneller schmilzt als Quarzsand, dies spart rund 50% Energie). Jede recycelte Glasverpackung spart so viel Strom, wie zB ein PC in 25 Minuten verbraucht.

Im oben verlinkten schon älteren Info-Film aus Deutschland werden auch noch grüne und braune Flaschen getrennt – dies wird in Österreich nicht (mehr) gemacht.

© Austria Glasrecycling
https://www.youtube.com/watch?v=X8NVrA5lHx8

Wichtig bei der Entsorgung in eine der beiden Tonnen ist nicht nur die Farbe der Produkte, sondern auch die Tatsache, dass es sich dabei um Verpackungen gehandelt hat. Anderweitige Glasprodukte gehören nicht in diese Tonnen, weil sie unterschiedliche Schmelzpunkte haben.

Was gehört ins Altglas?

  • Einwegflaschen und Gläser für
    • Lebensmittel
    • Getränke
    • Kosmetikartikel
    • Arzneimittel

WICHTIG: Was gilt es sonst noch zu beachten? Unter Weißglas versteht man alle hier genannten Produkte in absolut farbloser Variante. Zu Buntglas gehören hingegen alle hier genannten Produkte mit eingefärbtem Glas, egal ob in grün oder braun oder in sonstigen Farbtönen. Außerdem sollte der Abfall leer (aber nicht gewaschen) sein und eventuell vorhandene Deckel aus Metall oder Plastik separat entsorgt werden. Etiketten müssen nicht entfernt werden.

Was gehört nicht ins Altglas?

  • Glühbirnen, Leuchtstoffröhren und Energiesparlampen – erste gehören in den Restmüll, zweitere und dritte ins Recyclingcenter oder zu den Elektroaltgeräten
  • Spiegel, Fensterglas (sogenanntes „Flachglas“), kaputtes Glasgeschirr und Vasen – finden ihren Platz ebenso im Restmüll oder dem Recyclingcenter, da sie einen anderen Schmelzpunkt haben.

Einfach und eben glasklar, was schon und was nicht in die Tonnen mit dem weißen und dem hellgrünen Deckel gehört. Unser nächste Beitrag wird sich der Altkleidung widmen …

Hinweise:

  • WICHTIG: Eine einzige grüne Flasche färbt 500 kg farbloses Glas grünlich. So kann kein Weißglas mehr daraus entstehen => bitte daher unbedingt auf die korrekte Trennung achten! Auch schon nur ganz leicht eingefärbtes Glas gehört zum Buntglas!
  • Verschlüsse von Flaschen und Gläsern vor dem Einwurf entfernen, Etiketten stören dagegen nicht.
  • Glasflaschen sollten wenn möglich nicht zerschlagen werden – ganze Flaschen können nämlich besser recycelt (bzw vor dem Recycling sortiert) werden. Je kleiner die Scherben sind, umso schwieriger wird das Aussortieren von Fremdstoffen.
  • 83 % der ÖsterreicherInnen werfen zwar Flaschen zum Altglas, aber nur 71 % tun dies bei leeren Marmeladen- oder Gurkengläser. Warum? Weil sie glauben, sie vorher reinigen zu müssen und dies aber nicht wollen. Altglas braucht aber nicht gereinigt in die Sammelbehälter geworfen zu werden, dies ist im Prinzip sinnlose Energie- und Wasserverschwendung. (Quelle: Kleine Zeitung, 13.11.2018)
  • Mehrweg ist immer besser als Einweg! Pfandflaschen daher unbedingt wieder in den Handel zurück bringen, diese können etwa 60 mal wiederbefüllt werden.
  • Schraubgläser lassen sich auch für viele andere Möglichkeiten wieder verwenden, bevor sie zum Altglas wandern!

Quellen:

Weitere interessante Links:

Unsere Serie im Überblick:

Anmerkung der NiG-Redaktion:
Falls du keine wichtigen Beiträge oder Termine von uns verpassen willst, abonnier doch bitte gerne unseren Newsletter! Er kommt unregelmäßig und nicht zu häufig – versprochenOder schau regelmäßig in unseren Veranstaltungskalender.

Wenn dir gefällt, was wir auf dieser Plattform tun, nämlich bereits seit 2017 über Nachhaltigkeit, Umwelt- und Klimaschutz zu informieren, dann unterstütz uns doch bitte auch finanziell, um unsere Website in dieser Qualität und Fülle weiterführen zu können – uns hilft jeder Beitrag!

Verein „Nachhaltig in Graz“
BIC: STSPAT2GXXX
IBAN: AT20 2081 5000 4200 1552
Verwendungszweck: Spende/Sponsoring
 (Mehr zum Sponsoring hier)

Du kannst dir auch gerne unsere kostenlose App aufs Handy laden, damit kannst du Informationen, Veranstaltungen und vieles mehr entdecken: App Nachhaltig in Graz

2 Kommentare:

  1. Hallo!
    Vielen dank für die immer wieder gut aufbereitete Information!

    Mich würde ein Beitrag über Altkleidung und Stoffreste interessieren. Da kenn ich mich leider nicht gut genug aus…
    Ab wann soll man Kleidung nicht mehr in die Altkeidersammlung geben? Was sind da die Ausschlusskriterien? Wohin mit kaputter Kleidung? Oder Betwäsche? Wo kann man was spenden? Welche Reste braucht zb der Verein Kleine Wildtiere in großer Not?

    Danke & liebe Grüße

    • Lieber Thomas,
      danke! Das ist auch wirklich unser nächster Beitrag in dieser Serie, obwohl hier wirklich einige Unsicherheiten bestehen (auch selbst bei mir, vor allem im Verschenkladen weiß ich oft auch nicht, was am besten tun …). Denn genau weiß man es nicht. Das größte Problem ist es wohl, dass es so viel qualitativ schlechte Kleidung gibt, die schnell kaputt ist und die in diesen Mengen nicht mehr sinnvoll verwertet werden kann und ein Fall für den Müll ist. Aber wir werden versuchen, es möglichst verständlich aufzubereiten.
      Lg Beatrix

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert