Tipps für nachhaltige Ostern

Hier gibt es viele verschiedene Tipps, um nachhaltige Ostern zu verbringen. Vielleicht ist ja auch etwas für dich dabei?

Ostereier

Ostereier vom Biohof Greiml

Selber färben mit natürlichen Farben macht Spaß, ist gesund und umweltfreundlich. Am besten funktionieren immer noch Zwiebelschalen – mit Gräsern und Motiven umwickelt kann man auch hier Vielfalt gestalten. Die so gefärbten Schalen können dann auch bedenkenlos in den Biomüll oder auf den eigenen Kompost geschmissen werden. Beim Eierkauf unbedingt auf Bio-Qualität achten (Kennzeichnung mit 0)! Wenn die Eier im Supermarkt gekauft werden, dann solche mit Kartonverpackung wählen. Diese wird nämlich auch von Eier-Bauern am Bauernmarkt gerne angenommen, die Plastikverpackungen sind dagegen ein Fall für den Verpackungsmüll. Tipp: Besondere Freude und Verwendung mit vor allem farbigen Eierkartons hat Marion von Seedpap, die die Kartons in ihr wundervolles Saatpapier einfließen lässt.

Bei den fertig zu kaufenden Eierfarben achtet bitte darauf, dass diese unbedenklich sind. Greenpeace Österreich hat 2021 wieder einen Check durchgeführt und eine Liste erstellt: Ostereier und Eierfarben unter der Lupe.

Generell gilt wie fast überall: Weniger ist mehr! Denn rund 70 Millionen Eier werden in Österreich zur Osterzeit gegessen. Die kommen dann oft von irgendwo.

Der Osterstrauß

Palmkätzchen sind eine der ersten Frühlingsnahrungsquellen für Bienen und Falter – daher sollten wir sie ihnen auch lassen. Sie wild zu ernten ist überhaupt untersagt.

Ein guter Tipp: Trocken und vorsichtig gelagert lassen sie sich exzellent „überwintern“ und so mehrere Jahre verwenden. Aber auch Korkenzieherweide oder -hasel sind tolle Alternativen.

Hier zu unserem eigenen informativen Beitrag über die Palmkätzchen.

Osterdeko

Auch hier gilt wie bei allen anderen Festen, dass die Natur ohnehin viel hergibt, es muss nicht immer Plastik und Kitsch sein. Einfach mal beim Spaziergang ein wenig Moos sammeln und gemeinsam mit ein paar Zweigen und auch Federn eine hübsche Osterdeko basteln. Das Internet bietet da viel Inspiration! Etwas Kreatives zu schaffen, tut auch der Seele gut. Und sind wir doch ehrlich: Viel schöner ist es doch auch! Gebrauchte Osterdeko findet sich aber auch in Secondhand-Läden, falls ihr nicht die großen Bastler seid. Auf die wunderschönen Osterbastelarbeiten der Kinder aus der Kindergarten- und Schulzeit freuen wir uns jedes Jahr, zu jeder Kleinigkeit gibt es so eine wohltuende Erinnerung!

Süßigkeiten für die Kleinen

Schauen wir doch auch hier, wem wir das Geld geben! Schokolade darf auch ohne Palmöl, fair und ohne Kinderarbeit produziert sein – Verantwortung auch für jene in der Lieferkette, die weit weg sind. Zotter-Schokolade ist absolut empfehlenswert, es muss ja nicht immer ein Schokoosterhase sein. Ein paar selbst gemachte Naschereien stellen sicher, dass man weiß, was drinnen ist und verpackungsarm ist es außerdem.

Der Verein Südwind setzt sich für nachhaltige, globale Entwicklung, Menschenrechte und faire Arbeitsbedingungen ein und hat gemeinsam mit GLOBAL 2000 auch 2024 wieder einen Schoko-Osterhasen-Check durchgeführt. Diese sollten ohne Kinderarbeit, Ausbeutung und Naturzerstörung produziert werden! Link zum Osterhasen-Testbericht.

Ostergeschenke

Weniger ist wie so oft mehr! Nur Dinge schenken, die wirklich gebraucht oder verbraucht werden können – gerne darf es natürlich auch second-hand sein, warum nicht? Do it yourself kommt immer besser an, etwas selbst Gebasteltes – da steckt Zeit und Liebe drinnen! Wie wäre es zum Beispiel mit einem selbstgemachten Bienenwachstuch? Sollte dafür Zeit und Geduld fehlen, dann geht immer noch ein Gutschein oder auch ein Einkauf bei unseren vielen nachhaltigen kleinen Läden und Märkten in der Stadt (kauf regional und eine Grazerin/Grazer freut sich!). Tolle Sache: Die Grazer Bauernmarktgutscheine, die bei 14 Grazer Bauernmärkten eingelöst werden können. Oder Gustav, der Gutschein für Grazer nachhaltige Unternehmen.

Sinnvolle, müllfreie Geschenkideen für Ostern bietet auch der Caritas-Shop. Zum Beispiel die Patenschaft für eine Hühnerschar, einen Bienenstock, ein Gemüsefeld, Saatgut oder Obstbäume, in Ländern, wo es hilft. Mehr zum Thema nachhaltiges Schenken findet ihr hier.

Osternest

Das Osternest lässt sich jedes Jahr wieder verwenden. Solltet ihr ein neues brauchen und gerne upcyceln, dann hätte zB die Manufaktur Osternesterl aus alten Jeansstoffen.

Auf künstliches Ostergras kann gut verzichtet werden. Ist allerdings schon eines im Haus, kann dieses auch immer wieder verwendet werden. Und sonst einfach Heu, Stroh, Moos oder getrocknete Blumen zum Befüllen nehmen, das ganze Jahr über Federn sammeln und mit diesen dann das Osternest schmücken.

Osterjause/Ostermenü

Bei der heurigen Osterjause einmal weniger oder gar kein Fleisch? Mit der richtigen Begründung stößt das sicher nicht auf Protest in der Familie, sondern eventuell sogar auf Nachahmer. Attraktive Alternativen anbieten! Die ersten Radieschen, frische Kresse, Bärlauch mit einem guten (selbst gebackenen) frischen Brot? Wenn schon Fleisch, dann nur von ausgewählten regionalen Bauern. Wenn Fisch, dann aus heimischer Herkunft, wie etwa Karpfen, Saibling oder Forelle zB von Fisch Gut Hornegg. Lebensmittelverschwendung vermeiden – koche mit den Resten!

Osterfeuer – Feinstaub & Tiere

In der Stadt Graz sind Osterfeuer verboten – zu groß ist die Feinstaubbelastung! In den anderen steirischen Gemeinden ist die Regelung unterschiedlich. „Die Tradition will es so,“ hört man. Gewisse Traditionen könnten aber, wenn man den Grund dahinter versteht, auch wieder geändert werden. Grünschnitt ist eine wertvolle Ressource und wird, klein gehäckselt zu kostbarem Kompost – schade, wenn er verbrannt wird. Stattdessen einen Totholzhaufen anlegen. Oder kennst du Benjes- bzw. Totholzhecken? Im Netz finden sich da einige gute Anleitungen. Totholz sollte in Ruhe verrotten können, denn es ist Nahrungsquelle, Unterschlupf und Brutplatz für Käfer, Vögel, Wildbienen & Co. – Mehr darüber in unserem Artikel Osterfeuer!

Vor allem am Land finden nach wie vor Osterfeuer statt. Wochenlang angesammeltes Holz, Reisig und Pflanzenschnitt wird angezündet. Dass in der Zwischenzeit viele Tiere, wie Igel, Mäuse, Kaninchen, Insekten und auch brütende Vögel diese Totholzhaufen als Lebensraum nützen, wird übersehen. Werden diese Haufen angezündet, haben viele Tiere keine Chance, den Flammen zu entkommen. Das hilft:

  • Reisighaufen umschichten, sodass die Tiere flüchten können.
  • Statt Reisig einfach Holz verwenden und verbrennen, so können die Tiere ihren Lebensraum weiter nützen.
  • Wenn schon Reisig, dann erst direkt vor dem Anzünden aufschichten.
  • Eine Feuerschale benützen – es kann dabei ja auch immer nachgelegt werden.

Ein frohes, nachhaltiges und achtsames Osterfest euch allen!

Unsere weiteren Beiträge rund um Ostern:

Dieser Beitrag erschien erstmals am 28. März 2021 und wurde zuletzt aktualisiert am: 27.3.2024, 1.4.2023 und 15.4.2022.

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