Christbaum-Recycling

Weihnachtsbaum-Upcycling & -Recycling

Auch wenn er noch so schön war und für strahlende Kinderaugen gesorgt hat, irgendwann muss er dann gehen, der Christbaum. Nur mehr wenige genießen ihn, so wie es früher üblich war, bis zu „Maria Lichtmess“, dem 2. Februar, 40 Tage nach Weihnachten. Meistens wird es eher um den „Heiligen-Drei-König-Tag“ sein, dem 6. Jänner, dass man sich spätestens von aller Deko rund um Advent und Weihnachten trennt. Egal, zu welchem Typ Weihnachtsfreak man nun zählt, hier gibt es von uns Ideen zum Christbaum-Recycling, ein paar Tipps, was ihr mit dem Christbaum alles noch machen könnt. Denn zum sofortigen Entsorgen ist er doch viel zu schade.

Christbaumsammelstelle

Falls ihr euch für keine der unteren Ideen begeistern könnt, dann wollen wir nochmals auf die Grazer Christbaumsammelstellen verweisen. Bitte das Bäumchen natürlich komplett vom Schmuck befreien, bevor ihr es seinem letzten Weg zuführt. Mehr Info und Termine findet ihr hier: Christbaumsammelstellen

Kompost & Mulchen

Solltet ihr das Glück eines eigenen Gartens haben, kann euer Christbaum zerkleinert auch wieder zu Erde werden. Eventuell direkt unter Sträuchern oder auf Beeten mulchen oder – in kleinen Mengen – ab auf den Kompost. Dabei ist aber zu beachten, dass nicht alles und zu viel mit den Nadeln gemulcht wird, da diese den Boden doch eher sauer machen. Oder ihr macht euch schlau, welche Pflanzen einen sauren Boden bevorzugen. Zum Beispiel sind dies Rhododendron, Hortensien und Heidelbeeren. Die Mulchschicht wärmt, beschattet und spendet Nährstoffe.

Pflanzenschutz

Vorher verwenden wir aber noch die Äste als Frostschutz für empfindliche Pflanzen im Garten, wie zB Rosen oder Lavendel, Salbei oder Rosmarin. Im Jänner und Februar kann es doch (hoffentlich!) oft noch kalt werden.

Stamm / Rankhilfe

Der Stamm des Christbaums kann im Frühjahr vielleicht als Kletterhilfe oder Stütze für Kletterpflanzen wie Clematis, Erbsen und Bohnen oder auch Gurken dienen.

Baumgerippe

Mit dem „Gerippe“ des Christbaums können im Frühjahr Hochbeete oder Beete locker abgedeckt werden, um Katzen fernzuhalten.

Hochbeet

Der Christbaum eignet sich auch gut als unterste Füllung eines neuen Hochbeetes.

Totholzhaufen

Aus den geschnittenen Tannen- oder Fichtenzweigen und -stämmen (ca. 30 cm lang) lässt sich im Garten auch ein kleiner Stapel bauen, der den Sommer über Tieren und Insekten als Rückzugsort, Nahrungsquelle und Nützlingsquartier dient.

Tiere

Tiere wie Ziegen oder Alpakas freuen sich über Christbäume als Leckerbissen, Kratzbürste oder Spielzeug – wenn ihr also welche in der Nähe wisst, fragt doch, ob ihr euren Christbaum hinbringen könnt. Als Aufhängevorrichtung für eine große oder kleine Vogelfutterstation ist der ausgediente Christbaum auch gut geeignet. Entweder einfach so und Futter drinnen aufhängen oder etwas die Nadeln entfernen, Löcher in den Stamm bohren und den Inhalt von Meisenknödeln in die Löcher drücken. Die etwas eingekürzten Äste dienen den Vögeln als Sitzfläche.

Nadeln

Nadelmulch
Die Nadeln eignen sich im Frühjahr auch als saurer Nadelmulch rund um Moorbeetpflanzen. In einem Glas sammeln und einfach direkt ausstreuen.

Schneckenabwehr
Am Rande gestreut sollen sie in der Theorie auch Schnecken abhalten, angeblich kriechen diese nur ungern über pieksende Nadeln.

Räuchermaterial
Getrocknete Tannen- oder Fichtennadeln werden auch gerne – wer das mag – zum Räuchern verwendet.

Basteln

Wer vom weihnachtlichen Basteln noch immer nicht genug hat, findet viele Bastelanleitungen im Internet.

Aus der Christbaumspitze lässt sich zum Beispiel ein Holzquirl oder Schneebesen basteln. Früher war dies die übliche und einzige Herstellungsart für dieses praktische Küchengerät. Für den Quirl die Stammspitze mit den ersten Seitenästen in einer Höhe von ca. 20 bis 30 cm absägen, die Seitenäste auf drei bis fünf Zentimeter einkürzen, Nadeln entfernen. Durch Kochen in Wasser (Tipp: alten Kochtopf verwenden, könnte harzig sein) wird das Holz etwas geschmeidiger und lässt sich biegen und auch die Rinde mit den Nadeln leichter abziehen – muss allerdings nicht immer nötig sein. Die Rinde mit einem Messer abschälen und abschmirgeln, bis die Oberfläche gut geglättet ist. Der fertige Quirl kann auch noch mit Öl eingelassen werden.

Aus dem geschälten Stamm mit den Astansätzen kann auch eine einzigartige Garderobe, Wandhaken oder ein Sackerlständer mit persönlicher Geschichte entstehen. Äste einkürzen, Rinde abschälen, das Holz schmirgeln, glätten und ölen. Einfache Holzscheiben aus dem Stamm ergeben eine schöne natürliche Deko, die vielfältig eingesetzt werden kann. Auch ein Krönchen lässt sich noch basteln oder ein Teelichthalter aus dem Stamm – eine ideale Beschäftigung mit Kindern. Besonders gefallen hat mir auch ein selbst gemachtes Mobile oder Windspiel, dessen Gerüst ähnlich hergestellt wird wie beim Quirl, nur größer gelassen wird. Aus dem – vielleicht farbig lackierten – Gerüst eines etwas dünneren Baumes könnte auch ein einzigartiger Strauch für Ostern werden. Ostereier drauf aufhängen und schon hat man eine nicht alltägliche Osterdeko.

Badezusatz

Ungespritztes (!) Bio-Tannenreisig, zB aus dem eigenen Wald oder von Bio-Christbaum Gogg, kann auch als Badezusatz verwendet werden. Rezepte fürs herrliche Waldbad haben wir folgende gefunden:

  • Ca. 100 bis 150g Tannennadeln in einem Topf mit einem halben Liter Wasser 10 Minuten zugedeckt leicht kochen lassen. Abgießen und den Sud ins Badewasser geben.
  • Erkältungsbadesalz (nur für Erwachsene): 500g Meersalz, jeweils 2EL getrockneten Rosmarin und relativ frische Tannennadeln (beides ganz klein gehackt bzw. gemörsert), 2 EL Mandelöl, ätherische Öle: jeweils 10 Tropfen von Weißtannenöl, Eukalyptusöl und Orange; alle Öle miteinander vermischen und mit Salz und Rosmarin und Tannennadeln sehr vermischen. In ein verschließbares Gefäß geben und ca. 3 Tage durchziehen lassen. Anschließend nochmals gut durchrühren. Anwendung: ca. 5EL des Salzes ins Badewasser geben (falls die Nadeln stören, Badesalz in einem Beutel ins Badewasser hängen).*

Unsere Redakteurin Barbara Kochauf hat hier über die Fichte inklusive Rezept für ein Fichtennadelbadesalz geschrieben: Die Fichte

Tee & Würzmittel

Im Netz gibt es auch Rezepte zur Herstellung von Tee und Würzmittel. Schaut doch mal auf die Seite von Sonnentor (Link in den Quellen), aber achtet natürlich immer darauf, dafür nur wirklich ungespritzte Bäume zu verwenden.

Erzählt mal, was macht ihr noch mit euren ausgedienten Christbäumen? Fehlt noch etwas in unserer Auflistung?

Quellen:

  • Facebook: Natur im Garten Burgenland
  • Instagram: @maedelsbande
  • https://www.sonnentor.com/de-at/rezepte-tipps/tipps/upcycling-christbaum
  • https://www.geo.de/natur/nachhaltigkeit/15488-rtkl-upcycling-tipps-so-koennen-sie-den-weihnachtsbaum-verwerten-statt
  • https://www.srf.ch/news/schweiz/christbaum-recycling-weihnachtsbaeume-am-strassenrand-entsorgen-das-muss-nicht-sein?

Weitere interessante Links zu Weihnachten & zur Adventszeit

Dieser Beitrag erschien erstmals am 5. Jänner 2022 und wurde zuletzt am 28.12.2023 sowie am 1.1.2023 aktualisiert.


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