Soja aus Österreich

Tofu und andere Sojaprodukte von heimischen Feldern

Tofu und andere Soja-Produkte sind ein guter, eiweißreicher Ersatz für tierische Produkte. Oft wird als Gegenargument gebracht, dass dafür diese Produkte nicht regional möglich wären und von weit her kommen. Soja wird in Ost-Asien seit mehr als 3.000 Jahren angebaut. In Österreich findet man die Sojapflanze zwar auch schon seit vielen Jahrzehnten auf den Äckern, seit dem Wunsch nach gentechnikfreien Sojabohnen steigt die Anfrage nach Soja als Tierfutter sowie als Nahrungsmittel für Menschen jedoch auch in unserem Land rasant an. Das hilft zudem, die Abholzung der Regenwälder Südamerikas zu bremsen, schont das Klima, fördert die Eigenversorgung und ermöglicht es, regionale Produkte aus Soja wie Tofu, Sojasauce, Miso, usw. herzustellen.

Sojaproduktion in Österreich

Mittlerweile ist Österreich zum fünftgrößten Sojaproduzenten Europas geworden. Innerhalb der Ackerkulturen liegt Soja auf Platz 4 nach Mais, Weizen und Gerste. In der Steiermark nimmt Soja Platz 5 ein, da hier der Kürbisanbau sehr stark ist. Im österreichischen Biolandbau ist Soja nach dem Weizen sogar auf Platz 2. Um die 40 Prozent der Soja-Flächen hierzulande werden biologisch bewirtschaftet.

Neben Tierfutter und Lebensmitteln wie Tofu wird aus Soja auch Öl gewonnen. Dieses findet man in Margarine, Mayonnaise oder Kosmetikartikeln. Es kann außerdem als Biotreibstoff Verwendung finden.

Der Verein Land schafft Leben gibt auf ihrer Website detaillierte Informationen zum Anbau von Soja.

Besondere Eigenschaften der Sojabohne im Anbau und für den Mensch

Durch die Fähigkeit, Luftstickstoff im Boden zu binden, benötigen Sojabohnen weniger Dünger und werden in der Fruchtfolge gerne eingebaut. Die wärmeliebende Pflanze ist einigen anderen Kulturen gegenüber überlegen, was die Anpassung an die veränderten Klimabedingungen betrifft. Gleichzeitig macht der hohe Eiweißgehalt Soja für die Ernährung und auch als Fleischersatz immer attraktiver.

Soja-Lebensmittel aus Österreich

Der Großteil der Sojabohnen aus Österreich wird zu Nahrungsmitteln verarbeitet. Der europäische Verein DONAU SOJA setzt sich dafür ein, eine nachhaltige, gentechnikfreie Soja-Produktion zu gewährleisten. Damit hat sich Österreich zu einem Spezialisten von Sojabohnen für Lebensmittel entwickelt.

Österreichische Produzent*innen von Tofu und anderen Sojaprodukten

Sojarei/Traiskirchen

Die niederösterreichische Sojarei ist nicht nur Österreichs größter Tofu-Hersteller, sie zählt auch europaweit zu den größten Tofu-Produzenten. Die Sojabohnen kommen von österreichischen Bio-Bauern aus gentechnikfreiem Anbau. Die verschiedenen Tofu-Produkte der Sojarei findet man in Österreich in so gut wie allen Supermarktketten, im Großhandel sowie in Drogerieketten als Eigenmarke.

MANUFABA

Der Bio-Tofu von Manufaba kommt aus dem Seewinkel im Burgenland. Manufaba erzeugt Bio-Tofu Spezialitäten für die Direktvermarktung, Gastronomie-Betriebe und Geschäfte. Wer neugierig ist, wie Ulla Wittmann zum Tofu machen gekommen ist und wie sie den Tofu herstellt, kann dieses nette Video ansehen: https://www.youtube.com/watch?v=UBqc2GCzDIw

Farmento

Die Sojabohnen von Farmento kommen vom eigenen Bio-Hof und werden zu Produkten wie Tempeh oder Natto. Finden kann man die Produkte online, aber in Graz auch im Bioladen Matzer, in der Kornwaage und im bioSHOP Graz.

Evergreen Food

Die Produzenten von Tofu und Mungosprossen Evergreen Food kommen aus Niederösterreich. Sie beliefern Großhändler und den Lebensmittelhandel mit ihren Produkten.

Wiener Miso

Die passende regionale Sojasauce und sogar Miso-Pasten aus fermentiertem Soja in Bio-Qualität, um dem Tofu Geschmack zu verleihen, bekommt man bei Wiener Miso. Sie haben auch einen Online-Shop.

LUVI Fermente

Regionale Sojasaucen werden auch von LUVI Fermente in verschiedenen Geschmacksrichtungen produziert und können online bestellt werden.

Estyria

Auch in der Steiermark, in St. Ruprecht/Raab werden Soja-Produkte erzeugt. Das Bio-Soja aus Österreich von Estyria ist als Würfel, Granulat oder Schnetzel erhältlich. Neben dem regionalen Anbau zählen die kurzen Transportwege sowie eine garantierte Rückverfolgbarkeit der Rohware bis zum Bauern zu den nachhaltigen Kriterien.

Wie bereite ich Tofu zu, dass er schmeckt?

Bei vielen Fleischgerichten kann Tofu der ideale Ersatz sein. Oft scheitert es an der Aussage eines Familienmitglieds „schmeckt nicht“. Das Geheimnis für schmackhaften Tofu ist aber die richtige Zubereitung. Solange er nicht oder nach nicht viel schmeckt, ist diese einfach noch nicht perfekt. Schau dir daher YouTube-Videos an, lies dir Rezepte durch und probier aus. Tofu kann gebraten, gegrillt, frittiert oder gebacken, und sogar gekocht oder gedämpft werden. Hier ein paar grundlegende Tipps:

• Tofu gut trocken tupfen
• Vorportioniert marinieren und würzen (hier gibt es unglaublich viele verschiedene Möglichkeiten – teste dich durch!)
• Soll der Tofu knusprig und goldbraun gebraten werden, dann vor dem Braten mit Speisestärke bestäuben und bei großer Hitze und ruhig mit etwas mehr Öl als sonst braten

Rezepte zum Selbermachen

Der Verein „Soja aus Österreich“ informiert über alles, was mit heimischem Soja in Zusammenhang steht (auch eine Vielzahl an Rezepten findet man hier).

Verein Soja aus Österreich
Website: https://soja-aus-oesterreich.at/

Rezepte auf der Website des Vereins, um Tofu und Sojamilch selbst herzustellen, gibt es mit Videoanleitung hier:

• Tofu selbstgemacht
• Sojadrink selbstgemacht

Kennzeichnung von Soja

Die beiden Labels Donau Soja und Europe Soya haben ihren Sitz in Wien und kennzeichnen Soja, das gentechnikfrei produziert wurde. Neben dem Donauraum kann es auch aus anderen Gebieten Europas kommen, die die EU-Pflanzenschutzrichtlinien einhalten. Donau Soja bzw. Europe Soya darf weiters nur auf Flächen angebaut werden, die spätestens seit 2008 als landwirtschaftliche Flächen genutzt werden. Das Verbot von Glyphosat und die Einschränkung bei Gebrauch von Pestiziden, sowie die Reduktion von Treibhausgasen sind weitere Punkte, die zur Erreichung des Labels erbracht werden müssen. Ein zusätzliches Kriterium ist die Einhaltung von Arbeits- und Sozialrechten.

Weiterführende Beiträge zu (pflanzlicher) Ernährung und regionaler Landwirtschaft:

• Pflanzenbasierte Ernährung
• Warum eigentlich regional?
• Warum eigentlich bio?
• Nahrungsmittel aus der Region
• Transport- und Einkaufswege in Österreich
• Ernährungsweisen – Definitionen
• Planetary Health Diet
• Die Österreichische Ernährungspyramide

Quellen:

• soja-aus-oesterreich.at/
• https://www.lko.at/tag-der-h%C3%BClsenfr%C3%BCchte-am-10-02-%C3%B6sterreich-bei-soja-linsen-co-top+2400+3774303
• https://www.landschafftleben.at/lebensmittel/soja
• https://www.donausoja.org/certification-inspection/donau-soja-standard/
• https://www.sojarei.at/
• http://www.manufaba.at/kontakt-tofu-manufaktur/
• https://www.mutternatur.at/produkte/bio-soja-granulat/
• https://wienermiso.at/product-category/miso/
• https://www.estyria.com/
• https://www.luvifermente.eu/gschaeft/
• https://www.farmento.at/collections/shop
• https://www.evergreen-food.com/qualitaet/

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